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Vitali-Morin-Reaktion Vi|t a |li-Mo|rin-Re|ak|ti|on [-morɛ̃-; nach dem ital. Pharmazeuten D. Vitali (1832–1917) u. dem schweiz. Pharmazeuten A. Morin (1800–1879)]: qual. Nachweisreaktion für Tropasäure-Derivate ( u. v. a. Verb. ) durch Abrauchen der Testsubstanz mit Salpetersäure u. Vitali morin reaktion serial. Befeuchten des Rückstands mit alkoholischer Kalilauge, wobei meist rotviolette, ggf. auch gelbgrüne Farbreaktionen auftreten. Universal-Lexikon. 2012.
Die Bildung des farbigen Anions in acetonischer Lösung geht auf Morin (1936) zurück, weshalb die Reaktion auch als Vitali-Morin-Reaktion bezeichnet wird. Zwar bilden sich auch unter den oben beschriebenen Bedingungen mit vielen Verbindungen gefärbte Produkte. Unter den Alkaloiden geben aber nur die Tropasäurederivate die charakteristische Violettfärbung. Mit dem in der ersten Veröffentlichung genannten Strychnin erhält man zunächst eine grünliche, dann eine braungelbe Farbe, die nicht mit Atropin verwechselt werden kann. Literatur: Deutsches Arzneibuch, 10 Ausgabe 1991 Europäisches Arzneibuch, 7. Ausgabe 2011 Stahl E, Schild W: Pharmazeutische Biologie (Bd. 4. Vitali morin reaktion hotel. ) Drogenanalyse II: Inhaltsstoffe und Isolierungen; 1981Gustav Fischer Verlag; ISBN 3-437-20209-X Steinegger E, Hänsel R: Lehrbuch der Pharmakognosie und Phytopharmazie, 4.
↑ a b c d Eintrag zu Morin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2018. (JavaScript erforderlich) ↑ The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc. ), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 1082, ISBN 978-0-911910-00-1. ↑ a b c d e Eintrag zu Morin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. Mai 2019.
Die Vitali-Reaktion zum Nachweis von Tropanalkaloiden Die Reaktion nach Vitali wurde erstmals vor 130 Jahren veröffentlicht. Vitali morin reaktion mechanismus. Sie ist eine der wenigen Farbreaktionen zur Identifikation von Alkaloiden, die noch heute verwendet werden. In der Modifikation von Morin ist sie gut reproduzierbar, empfindlich und recht spezifisch und wird nach wie vor in den Arzneibüchern zur Identitätsprüfung von Tropanalkaloiden (Hyoscyamin, Atropin, Homatropin, Skopolamin) geführt. Geräte: Kleine Abdampfschalen, Spiritusbrenner, Dreifuß, Drahtnetz, Reagenzglashalter, Meßzylinder 10 mL, Kolbenhubpipetten (500 µL, 20-200 µL, 10 µL), Tropfpipette, Glasstab, Reagenzgläser Chemikalien: eine Ampulle "Atropinum sulfuricum 0, 5 mg" rauchende Salpetersäure Aceton ethanolische Kalilauge, ca. 1N (3 g Kaliumhydroxid in 50 ml unvergälltem Ethanol 96% lösen) Hinweis: Atropin ist stark giftig (wenngleich der Inhalt der hier angewandten Ampulle nicht zu relevanten Vergiftungserscheinungen führen kann) Durchführung: Ausgangsmaterial ist eine Ampulle Atropinsulfat, wie sie in der Notfallmedizin gängig ist.
Die Version nach Morin setzt Aceton hinzu, was die Empfindlichkeit der Reaktion deutlich steigert, ihre Selektivitt jedoch ebenso deutlich verringert. Morin (Farbstoff) – Wikipedia. Es reagieren Verbindungen, die einen nitrierbaren Aromaten besitzen und mit Aceton als CH-acider Verbindung zum Meisenheimer-Komplex weiterreagieren knnen. In diesem Fall ist deshalb dringend zum gleichzeitigen Testen von Referenzsubstanzen zu raten. Beispiele Substanzen Atropin (violett) Butylscopolaminiumbromid Glibenclamid (gelb-orange) Lidocain (grnlich) Mefenaminsure (tiefrot) Phenprocoumon (rot) Procain (brunlich-rot) Strychnin (rot) Tetracain (rotviolett) Yohimbin (rot) Siehe auch: Identittsreaktionen
Nachweis fr Verbindungen mit aktivierter Methylengruppe neben einem nitrierbaren Aromaten Tropasureester Quartre Ammoniumverbindungen Ergebnis Meist rote bis violette Frbungen Reagenzien Salpetersure 65%, Aceton, ethanolische KOH Durchfhrung Etwa 5 mg Substanz und 0, 5 ml HNO 3 65% werden auf dem Wasserbad zur Trockne eingedampft. Nach Erkalten lst man den gelblichen Rckstand in 5 ml Aceton und tropft bis zur Frbung etwa 1 ml ethanolische KOH 0, 1 mol/l hinzu. Reaktion Im Folgenden wird der Ablauf der Reaktion in der Version nach Vitali dargestellt. Durch das Erhitzen mit Salpetersure wird der Phenylring in ortho - oder para -Position nitriert: + HNO 3 + H OH Die nachfolgende Zugabe von Lauge fhrt zur Deprotonierung der aktivierten Methylengruppe neben der Ketofunktion. Vitali-Morin-Reaktion: Nachweis nitrierbarer Aromaten,Tetracain. Es entsteht ein farbiges, mesomeriestabilisiertes Anion: + OH - Bemerkungen In der Version nach Vitali wird kein Aceton verwendet. In diesem Fall reagieren Verbindungen mit Methylen- oder Methin-Gruppen, die durch eine Carbonylgruppe aktiviert ist und an einem in ortho - oder para -Position nitrierbaren Phenylring sitzen.