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Gewiß, wer diese Dinge noch nicht weiß, der wird sich gerne berichten lassen, welche Bedeutung die europäischen Zigarettenfabriken für die Entstehung einer weiblichen Arbeiterschaft hatten. Die 1770 nach vierzigjähriger Bauzeit eröffnete berühmte Real Fábrica de Tabacos de Sevilla beschäftigte zunächst nur Männer; 1886 arbeiteten hier 6600 Frauen. Daß diese rein weiblichen Fabrikgemeinschaften in den im Sommer unerträglich heißen Hallen viele Hüllen fallen ließen, wurde immer wieder berichtet; ein Umstand, der den romantischen Zigeunermythos der lasziven und autonomen Cigarrera beflügelte, den Prosper Merimée mit seiner Novelle und George Bizet mit seiner Oper "Carmen" unsterblich machten. Die letzten Tage eines Altkatholiken von W. H. Romhold portofrei bei bücher.de bestellen. Weibliche Autonomie durchs Rauchen Viel enger aber führt die Autorin Zigarettendunst und weibliche Autonomie in den autobiographischen Passagen ihres Buchs. Sie, die 1941 in Montevideo geboren wurde, entstammt einer Generation, in der weibliches Rauchen alles andere als selbstverständlich war. Peri Rossi beschreibt, wie sie im Alter von zehn Jahren durch die Glaswand einer Café-Bar eine Frau sieht: Alleine, mit einer Hose statt einem Rock bekleidet, trank die Unbekannte Kaffee und rauchte.
Löst sie sich nicht in Rauch auf, wenn man ihrer habhaft werden will? Sind nicht die Schadstoffe, die ihn zugrunde richten, das einzige, was dem Rauchenden von einer Zigarette bleibt? Dies ist die Grundfrage des Genres, an der auch Cristina Peri Rossis sehr persönlicher Essay über das "Leben mit einer verführerischen Geliebten" seine Form findet. Auf vierzig Jahre Rauchen, die dauerhafteste Liebe ihres Lebens, blickt die Autorin zurück - und auf den weltweiten Siegeszug der Zigarette, jenes globalsten aller globalen Produkte, welches die Moderne hervorgebracht hat. Die letzten tage eines rauchers buchen. Doch merkt man ihren kulturgeschichtlichen Streifzügen an, daß Peri Rossi (dieses Jahr mit dem Premio Alberti, dem bedeutendsten spanischen Lyrikpreis, ausgezeichnet) Lyrikerin und Romanautorin ist - es drängt sie zum Erzählen. Sie inhaliert nicht tief Wenn sie die traditionellen Stationen abwandert, aus denen die Geschichte des blauen Dunstes besteht, seit Christoph Kolumbus 1492 auch den Tabak "entdeckte", dann inhaliert sie die Historie selten wirklich tief.
Beide waren sich sicher, einander gut zu… Enrico Ippolito: Was rot war. Roman Kindler Verlag, Reinbek 2021 Das Schicksal zweier Frauen: vereint im Kampf um politische ideale, entzweit durch einen unverzeihlichen Verrat. Cruci blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Ihre große Liebe ist fort, ihr Sohn Rocco aus… Jan Weiler: Antonio im Wunderland. Roman Kindler Verlag, Reinbek 2005 Der italienische Gastarbeiter Antonio Marcipane hat alles erreicht: Er besitzt ein Reihenendhaus, ein schönes Auto und vier Dutzend Krawatten. Seine Töchter haben deutsche Männer geheiratet, und jetzt… Jan Seghers: Die Sterntaler-Verschwörung. Roman Kindler Verlag, Reinbek 2014 Schwarzenfels in Osthessen, ein kleiner Ort im Morgengrauen. Die Welt scheint zu schlafen. Süleyman, ein junger Streuner, wird Zeuge, wie ein Motorrad von der Fahrbahn abkommt und in einer Senke verschwindet. Die letzten tage eines rauchers buch. … Christine Wunnicke: Die Kunst der Bestimmung. Roman Kindler Verlag, Berlin 2003 London, im Jahr 1678. Die berühmte Royal Society, Gesellschaft zur Beförderung der experimentellen Gelehrsamkeit, bestellt den schwedischen Professor Dr. Simon Chrysander zum Kurator ihrer naturkundlichen… Marc Trevidic: Ahlam oder Der Traum von Freiheit.