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Werden diese Grundstücke jedoch grundsätzlich zu Höchstpreisen verkauft, sind Investoren bestrebt, hinterher die gebauten Wohnungen entsprechend teuer zu vermieten, um mit den Einnahmen die Bau-, aber auch die Grundstückskosten zu refinanzieren. Was also ist zu tun? Lübeck hat im Sommer 2016 eine Richtlinie erlassen, die es der Stadt ermöglicht, Grundstücke deutlich unter dem Verkehrswert abzugeben. "Bis zu 90 Prozent darunter", wie Verbandsdirektor Breitner im Gespräch mit dem Tageblatt erläuterte. Der Lübecker Weg habe bundesweit Beachtung gefunden. "Jetzt muss das in Lübeck mit Leben erfüllt werden. " Dann könne das "eine Blaupause für Schleswig-Holstein" sein. Die Richtlinie sei vergaberechtlich in Ordnung, das habe das Land geprüft. Genau da liegen auch die Bedenken des Flensburger Rathauses. Sozialer Wohnungsbau in Flensburg: Ist Lübeck ein Vorbild für Flensburg? | shz.de. Flensburg ist eine Konsilidierungskommune. Für sie gelten besondere Richtlinien bei der Haushaltsführung. Grundsätzlich sei die Lübecker Verbilligungsrichtlinie ein "interessantes Instrument", so Stadtsprecher Clemens Teschendorf.
Hansestadt bietet Bauland günstig an, wenn viele Sozialwohnungen gebaut werden – Andreas Breitner sieht das als Blaupause für Schleswig-Holstein Avatar_shz von Joachim Pohl 07. Januar 2017, 08:00 Uhr Die Vorlage lieferte der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner. Er lobte die Hansestadt Lübeck, die als einzige Stadt in Schleswig-Holstein Bauland besonders billig anbietet, wenn der Bauherr sich verpflichtet, viele Sozialwohnungen zu errichten. Lübecker Bauverein – Wikipedia. So eine "Verbilligungsrichtlinie" würde auch in Flensburg Sinn machen, findet Breitner. Zustimmung kommt von Jürgen Möller aus dem Vorstand des Selbsthilfe-Bauvereins (SBV). Flensburg, Lübeck und eine Reihe weiterer Städte benötigen dringend neuen Wohnraum, vor allem günstige Wohnungen für Singles, Alleinerziehende, kleine Familien und Menschen mit geringem Einkommen. Die kommunalen Haushalte stehen jedoch unter großem Druck, die Kämmerer sind gehalten, nicht nur Ausgaben zu reduzieren, sondern auch Einnahmen zu vergrößern – zum Beispiel aus Grundstücksverkäufen.
Das beim Land mit 50 Millionen Euro prall gefüllte Kommunale Förderbudget für die Jahre 2015 bis 2018 wird bislang kaum genutzt. Trotz der Niedrigzinsphase haben Investoren am Geschosswohnungsbau wenig Interesse. Bauverein Kaltenkirchen baut in Henstedt-Ulzburg Sozialwohnungen. Daran ändert auch die Ermäßigung der Stadt beim Grundstücksverkauf wenig. Aufgrund der florierenden Baukonjunktur kommt erschwerend hinzu, dass trotz EU-weiter Ausschreibung bei den wenigen geplanten Maßnahmen Baufirmen zu angemessenen Preisen kaum zur Verfügung stehen. Diese Situation wird sich auch so schnell nicht ändern.
Die Bevölkerungszahl in Lübeck stieg innerhalb eines Jahres von etwa 190. 000 (Januar 1945) auf ungefähr 300. 000 (Januar 1946). Lübeck wurde zu der am stärksten mit Flüchtlingen belegten Stadt Norddeutschlands. Notwendig für den Wiederaufbau war auch die Wiederbelebung der Baugenossenschaften. Im Juli 1945 übernahm der spätere Lübecker Bürgermeister Otto Passarge wieder die Leitung der Genossenschaft. Auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage waren größere Neubaumaßnahmen, die zur Linderung der Wohnungsnot hätten beitragen können, vorerst ausgeschlossen. Eine Besserung für die Finanzierung des öffentlich geförderten Wohnungsbaus kam mit dem I. Wohnungsbaugesetzes vom 24. April 1950, dessen Ziel der bundesweite Bau von 1, 8 Millionen Wohnungen war. Eine der wichtigsten Grundlagen für die öffentliche Finanzierung dieser Bauvorhaben war das zwischen den USA und der Bundesrepublik getroffene Abkommen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen des Marshallplanes, welches finanzielle Mittel bereitstellen konnte, die zum Ausbau der Wirtschaft und des Wohnungsbaus eingesetzt wurden.
Die Planungs- und Genehmigungskapazitäten des Fachbereichs Stadtplanung und Bauordnung sind besser personell auszustatten. Wir wollen eine Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes Lübeck 2030, damit zusätzliche geeignete Flächen zügig als Wohnbauflächen entwickelt werden können. Bei der städtischen Grundstücksgesellschaft "Trave" sollte eine Eigenkapitalerhöhung durchgeführt werden. Diese Kapitalzuführung würde die Projektfinanzierung erleichtern und damit das Bauvolumen insgesamt ausweiten. Die Fehlbelegung von Sozialwohnungen sollte auf freiwilliger Basis durch attraktive Angebote zum Wohnungswechsel vermindert werden, um einkommensschwachen Mietern den Zugang zu bezahlbaren Wohnungen zu erleichtern. Immerhin verfügen die Wohnungsbaugesellschaften "Trave", "Lübecker Bauverein" und "Neue Lübecker" über 6. 000 Wohnungen mit Quadratmeterpreisen von unter 5, 65 Euro kalt. Flankierend zu diesen Maßnahmen wollen wir zur Abwendung einer akuten Wohnungsnot als Ultima Ratio Wohnungsabbrüche für eine begrenzte Zeit aussetzen".
Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Infolge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl in Lübeck stark an und es mangelte an Wohnraum. Der Lübecker Schiffsmakler Heinrich Gaedertz überreichte im Jahre 1892 dem Direktor der "Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit" in Lübeck eine Spende von 8. 000 Mark unter der Bedingung, dass das Geld zur Förderung des Baus billiger Arbeiterwohnungen genutzt werden sollte. Es war das Startkapital für die durch die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit und den "Industrieverein" ins Leben gerufene Genossenschaft, mit dem damaligen Namen "Lübecker Gemeinnütziger Bauverein eingetragene Genossenschaft". Am 3. Juni 1892 wurde die Genossenschaft als erstes Lübecker Wohnungsunternehmen ins Genossenschaftsregister eingetragen, sie hatte 152 Mitglieder. Ihr Ziel war es, für sozial schwache Bevölkerungskreise Wohnungen zu bezahlbaren Mieten zu bauen. Durch die Suche nach geeignetem Bauland in der direkten Nähe der Arbeitsplätze der zukünftigen Bewohner, sollten Schwierigkeiten vermieden werden, die aufgrund der damals unzureichenden Verkehrsverbindungen gegeben waren.