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Sorgfältige Zubereitung Ostfriesland und der Tee Holländische Kaufleute brachten Tee Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa. Bald schätzten ihn auch die ostfriesischen Nachbarn. Johann Bünting mischte 1806 in seinem Kolonialwarenladen in Leer den ersten Echten Ostfriesentee - und legte damit das Fundament für seinen Tee-Konzern, der noch heute besteht. Im Zweiten Weltkrieg erhielten Ostfriesen neben den üblichen Lebensmittelkarten zusätzlich Teekarten. Traditionell wird Ostfriesentee in einer bauchigen Kanne zubereitet, die zunächst mit heißem Wasser ausgespült und damit gut vorgewärmt wird. Pro Liter Tee kommen acht bis zehn Gramm Teeblätter in die Kanne und werden mit kochendem Wasser bedeckt. Dieses Konzentrat muss rund vier Minuten ziehen, dann wird das restliche Wasser aufgegossen. Um nicht auszukühlen, steht die Teekanne dabei auf einem Stövchen oder dem Wasserkessel. Teetrinken in Ostfriesland. Wer mag, kann den fertigen Tee durch ein Sieb in eine zweite, vorgewärmte Kanne umfüllen. So kann der Tee nicht bitter werden, wenn er anschließend warm gehalten wird.
Zum Servieren wird entweder jede einzelne Tasse gesiebt oder der gesamte Kanneninhalt wird durch ein Sieb in eine extra vorgewärmte Servierkanne umgefüllt. Den Ostfriesen ist es nämlich sehr wichtig, dass ihr Tee heiß serviert wird. Bevor der Tee nun in die Tasse kommt, lässt man ein großes Stück weißen Kantiszucker, Kluntje genannt, hineinfallen. Das klirrende Geräusch signalisiert den Beginn des Tee trinkens. Vorsichtig übergießt man den Kluntje mit heißem Tee. Es wird allerdings nur so viel eingeschenkt, dass der Kluntje gerade bedeckt ist bzw. noch eine kleine Spitze hinausschaut. Dieses Mal entsteht ein angenehmes Knistergeräusch, wenn sich der Kluntje im Tee auflöst. Schließlich lässt man noch mit einem gebogenen Sahnelöffel, dem Rohmlepel, langsam etwas Sahne vom Tassenrand in den Tee gleiten. Die Sahne im Tee sieht wie eine Wolke aus und wird deshalb als Wulkje bezeichnet. Manche Ostfriesen erkennen in ihr Symbole und können mit ihr die Zukunft vorhersagen. 🙂 Trinken und genießen!
Zubereitung von THIELE Ostfriesentee Für die Zubereitung von THIELE TEE – echter Ostfriesentee rechnet man 8 bis 10g Tee auf einen Liter Wasser (ca. 3 gehäufte Teelöffel). Die losen Teeblätter werden in einer gut vorgewärmten Kanne mit frischem, sprudelnd kochendem Wasser übergossen, so dass sie bedeckt sind. Nun lässt man den Tee – am Besten auf einem Wasserkessel oder Stövchen – drei bis fünf Minuten ziehen. Anschließend wird der duftende Teeaufguss mit dem restlichen Wasser aufgefüllt. Empfehlenswert ist es, den fertigen Tee durch ein Teesieb in eine vorgewärmte Servierkanne umzufüllen und auf einem Stövchen warmzuhalten. Nun kommt der Genuss in die Tasse, so, wie Ostfriesen ihn lieben. Zuerst wird ein "Kluntje" ein weißer Kandis, in die Tasse gegeben. Beim Übergießen mit dem heißen Tee knistert das Kluntje, lässt Vorfreude aufkommen und gibt dem Tee durch sein Schmelzen eine feine Süße. Einige Tropfen frischer hochprozentiger Sahne, die nach Ostfriesenmanier nicht gerührt wird, zaubern das berühmte "Wulkje", das Wölkchen, und machen den Teegenuss vollkommen.