Nur vereinzelte figurative Andeutungen - eine Nase, ein Arm, eine maskenartige Bemalung des Gesichts, ein Hut – bilden visuelle Haltepunkte in einer Bildfläche, die sich in ein Kraftfeld von tanzenden, wirbelnden, ekstatisch sich entladenden Farb- und Formhandlungen aufgelöst hat. Es ist nicht der Körper selbst, sondern die Kraft, die er ausstrahlt, die Energie, die von ihm ausgeht, die Thema des Bildes ist und Bildlichkeit als autonome Malaktion erscheinen läßt. Lebenskraft wird gleichsam zur Naturkraft des Malakts. Das offene prozeßhafte Geschehen hat entgrenzten, befreienden Charakter – entspricht dem Bewußtseins- und Heilprozeß, der solchen Tänzen und Ritualen außereuropäischen Kulturen innewohnt. Es sind jene "schamanistischen" Kräfte, von denen Beuys spricht, die den Menschen wieder als ein Stück Natur im Raum der Natur eingliedern könnten. Eva-Maria Schöning, 2003, 3. Kunst- und Kultursommer, Hospiz St. Hildegard, Bochum
Gabriele Musebrink über Ulrike Groth
Geb. 1941 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Bochum
Ulrike Groth studierte ursprünglich Pharmazie, wurde 1990 Schülerin desMalers und Bildhauers Pit Groth, entwickelte ihre eigene Handschrift, beteiligte sich an der Entwicklung seiner Klangskulpturen, fand weiteren künstlerischenAusdruck im Videofilm.
Ulrike Roth Künstlerin In Florence
In den zurückliegenden Jahren wurden der Galerie bedeutende Kunstwerke übergeben, unter anderem von Hiromi Akiyama, Silvia Bächli, Hans Baschang, Ulrich Erben, Fritz Klemm, Rainer Küchenmeister, Meuser, Walter Stöhrer und Günter Umberg. Der Förderkreis unterhält auch einen außergewöhnlichen Museumsshop, in dem originale Kunstwerke namhafter Künstler*innen zum Verkauf angeboten werden. Darüber hinaus richtet der Verein etwa alle zwei Jahre im Forum des Museums Studioausstellungen für ausgewählte Künstler*innen aus, begleitet von einer jeweils individuell gestalteten Katalogpublikation. Die zurückliegenden Präsentationen galten Hiromi Akiyama (1999/2000), Gerhard Mantz (2001/02), Harald Klingelhöller (2005), Günter Umberg (2006), Sabine Funke (2009), Meuser (2011), Ulrike Michaelis (2013/14), Axel Philipp (2016) und Heinz Pelz (2018). Das anlässlich der Ausstellung erschienene Künstlerbuch ist zum Preis von 25 Euro an der Museumskasse erhältlich.
Dieser Teil des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks ist aufgrund seiner Dichte und Weitläufigkeit, in der man sich leicht verlieren kann, aber auch wegen zahlreicher dort verübter Selbstmorde geheimnisumwoben. Ausgangspunkt für diese Reihe von insgesamt acht mit Kreidesteingrund behandelten Holztafeln ist eine Bleistiftzeichnung. Sie zeigt den Innenraum eines fiktiven Hotels, von dem aus sich entlang zweier Wände ausschnitthafte, introspektive Bilder spinnen. Die feine Aquarellmalerei zeichnet abstrahierte Landschaftsformationen und Formen, die sich manchmal zu vertrauten Bildern wie Knochen oder Verästelungen wandeln. Diese sehr erzählerischen und gleichzeitig bruchstückhaften Bildmomente setzt Roth gleich einem Reisenden, der sich seinen Weg bahnt, zueinander in Beziehung. Auf diese Weise entstehen höchst assoziative Gedankenräume, die den Betrachtenden weniger Gewissheiten als Ahnungen vermitteln. Das Motiv des Reisens bestimmt bereits die 2013 entstandene Rauminstallation "Die Straße", die sich in der Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe befindet und aktuell im Rahmen der Dauerausstellung im ersten Obergeschoss zu sehen ist.