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Eventkritik Moritz von Uslar hat drei Monate in einer Brandenburger Kleinstadt gelebt und ein Buch darüber geschrieben. Nun kehrte er für eine Lesung zurück. Ein Realitätscheck Ist das jetzt alles so wie im Buch? Die Fahrt mit dem Regionalzug, der Einstieg am Berliner Hauptbahnhof, die Stopps in der Brandenburger Provinz, die Ankunft in Zehdenick – und dann: ja, diese Kleinstadt 60 Kilometer nördlich von Berlin wirkt tatsächlich ziemlich dunkel. Auf die Straßen fällt gelbes Laternenlicht, nur selten ist ein Passant zu sehen. Fast so wie Moritz von Uslar es in Deutschboden beschrieben hat. Nur ein Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, der aus demselben Zug steigt, stört das Re-Enactment ein wenig. Der ständige Abgleich zwischen Text und Wirklichkeit gehört an diesem Abend zum Konzept. Uslar hat zur Lesung ins Bowlingcenter Zehdenick geladen, sein Buch erzählt von einem dreimonatigen Aufenthalt in dem 14. 000-Einwohner-Städtchen. "Ein Reporter trifft seine Beobachteten", bewirbt die Lokalzeitung die Veranstaltung, ein regionales Ereignis, die 270 Karten waren innerhalb von zwei Tagen ausverkauft.
"Defensiv war das sehr ordentlich", fand Flohr. TuS-Keeper Nick Schrobback habe außer ein paar abgefangenen Flanken wenig zu tun gehabt. Auf der anderen Seite kam Leo Wegener mit dem langen Bein einen Tick zu spät und Schiedsrichter Tobias Collin zeigte auf den Punkt. Sachsenhausens Kapitän Andor Müller ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte seinen TuS nach einer guten halben Stunde in Front. Eine Führung, die aufgrund der Spielanteile zu diesem Zeitpunkt in Ordnung ging. Für Zehdenick wurde es nicht leichter, als Mittelfeldmann und Ex-TuS-Akteur Benjamin Brandt noch vor der Halbzeit verletzt raus musste. Und als Erik Beutke den Ball wenige Minuten nach Wiederanpfiff zum 2:0 über SVZ-Keeper Pascal Stahl hob, war der Deckel fast schon drauf. Den Schlusspunkt setzte einer, der bis zu seinem Wechsel zum TuS vor drei Jahren das Zehdenicker Trikot getragen hatte. Und trotz seines 3:0-Treffers wurde Kevin Höpfner nach dem Spiel auch vor dem Zehdenicker Fanblock gefeiert. "Die Stimmung war grandios", sagte er über seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, die für ihn etwas Besonderes gewesen sei.