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Momentan kann man sich über manche Dinge in der Union nur wundern. Zum Beispiel? Der Vorschlag von CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz, das Asylrecht abzuschaffen. Das ist mit christlichen Grundwerten unvereinbar. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat die Vergebungsbitte des Papstes für sein Bistum präzisiert. Er hat um Verzeihung gebeten für die von Verboten geprägte Sexualmoral der Kirche, für den Missbrauch Jugendlicher durch Geistliche sowie für das Versagen der Kirche gegenüber den Frauen. Ist das für Sie ein Vorbild? Das haben wir ebenfalls gemacht, stand jedoch in keiner Zeitung. Ich habe in der Fastenzeit beim Bußgang der Berliner Katholiken daran erinnert, dass es auch in unserem Bistum vielfältiges Versagen gibt. Wir haben nicht genug getan für die Aufnahme und Beheimatung ausländischer Katholiken. Wir haben als deutsche Pfarrgemeinden zu wenig dazu beigetragen, dass Ausländer in unserem Land willkommen sind. Da Sie Kardinal sind, werden Sie den Nachfolger von Johannes Paul II.
Zum Bußgang der Berliner Katholiken sind gestern am späten Nachmittag rund 600 Gläubige auf die Straße gegangen. Laut Veranstalter war das etwa die gleiche Zahl wie im vergangenen Jahr. Unter dem Leitwort "Gesandt an Christi statt" begann die Prozession mit einem Gottesdienst in der Sankt-Elisabeth-Kirche an der Kolonnenstraße. An der Sankt-Bonifatius-Kirche, Yorckstraße, schlossen sich weitere Katholiken dem Zug an, unter ihnen auch Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky. Angeführt wurde der Zug von Männern, die ein zentnerschweres Holzkreuz trugen. Der Bußgang sorgte bei Passanten weder für Aufsehen, noch gab es öffentliche Anfeindungen gegenüber den Gläubigen hinsichtlich der jüngsten Vorfälle in der katholischen Kirche. "Das Wort Bußgang ist vielen Menschen hier entlang der Strecke fremd", sagte Sterzinsky. "Ich glaube auch nicht an Drohungen oder böse Reaktionen. " Gegen 18 Uhr endete die Veranstaltung mit einem Abschlussgottesdienst in der Sankt-Johannes-Basilika an der Lilienthalstraße.
Eine der Frauen trägt ein Kreuz um den Hals. Emma Monzaga hat sieben Kinder, sie erzählt, dass sie in einem Slum in Tondo wohnt. Sie engagiert sich in der Gemeinde und nimmt die Pille. Geht das denn zusammen? "Ja natürlich", sagt sie, "die Nonnen machen sich eher Sorgen, dass ich noch mehr Kinder bekomme. Sie sind nicht gegen Familienplanung. " Die fünffache Mutter Jovilin Marcial erklärt: "Es wäre nicht gesund für uns, noch mehr Kinder zu bekommen". Dann schaut sie zu der Anwältin hinüber und sagt: "Vielleicht kann ja eines meiner Kinder eines Tages auch Anwalt werden. " An einem Tag, an dem eine Frau von der Müllkippe Klage beim Obersten Gerichtshof erhebt, scheint alles möglich. ------------------------------ Religion und Geburtenkontrolle Papst Paul VI. verkündete 1968 seine Enzyklika "Humanae vitae", nach der katholischen Gläubigen der Gebrauch "künstlicher" empfängnisverhütender Mittel untersagt wird. Benedikt XVI. bekräftigte diese strikte Haltung. Die einzige zulässige Verhütungsform sei "die Beobachtung der natürlichen Rhythmen der Fruchtbarkeit der Frau", erklärte er im Oktober.