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Häufig möchte Freund Fiskus daher in ähnlich gelagerten Fällen eine verdeckte Gewinnausschüttung bei Darlehensausfall annehmen, wenn bei Darlehensgewährung bereits auf eine ausreichende Besicherung des Darlehens verzichtet wurde. Erfreulicherweise hat jedoch aktuell das erstinstanzliche Finanzgericht Baden-Württemberg mit Urteil vom 09. Angemessenheit von Darlehenszinsen | Haufe Finance Office Premium | Finance | Haufe. 09. 2014 unter dem Aktenzeichen 6 K 3313/12 dargelegt, dass nicht in jedem Fall eine Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis gegeben sein muss. Im Ergebnis muss damit auch nicht in jedem Fall eine verdeckte Gewinnausschüttung vorliegen. So ist eine Darlehensforderung auch dann noch dem Betriebsvermögen einer GmbH zuzurechnen, wenn sie sich gegen den Gesellschafter-Geschäftsführer oder eine diesem nahestehende Person richtet. Sollte das (teilweise) Darlehen ausfallen und muss daher im Betriebsvermögen der GmbH der Darlehensansatz (teilweise) mittels Teilwertabschreibung berichtigt werden, ist eine verdeckte Gewinnausschüttung nicht anzunehmen, wenn das erhöhte Ausfallrisiko des Darlehens durch einen erhöhten Zinssatz marktgerecht abgegolten wurde.
Darlehensgeber waren der Verkäufer des Akquisitionsobjekts, die Gesellschafterin der inländischen GmbH sowie eine Geschäftsbank. Das Gesellschafterdarlehen war mit 8% p. a. über eine Laufzeit von 10 Jahren verzinst, unbesichert und nachrangig. Vergleichbar unbesichert und nachrangig war das Verkäuferdarlehen mit 10% p. über eine Laufzeit von 6 Jahren. Das Bankdarlehen war hingegen vorrangig und voll besichert. Bei einer Laufzeit von lediglich 5 Jahren wurden hier rd. 5% p. Ärger mit Finanzamt vermeiden: Welcher Zinssatz bei Angehörigendarlehen? - n-tv.de. fällig. Das Finanzamt hielt die vereinbarten Zinsen des Gesellschafterdarlehens für überhöht und nahm insoweit verdeckte Gewinnausschüttungen an. Der fremdübliche Zins betrüge 5% und würde sich – trotz abweichender Laufzeit und Besicherung – am Bankdarlehen orientieren. Die Klägerin argumentierte, dass die Angemessenheit der Verzinsung des Gesellschafterdarlehens anhand einer Benchmarking-Studie nachgewiesen sei. Auch sei zu berücksichtigen, dass das Verkäuferdarlehen mit 10% p. höher verzinst wurde, obwohl dieses noch vorrangig vor dem Gesellschafterdarlehen bedient werden müsse.
Weil also die Gestellung von Sicherheiten dem Gesellschafter sowieso nichts nütze, wäre eine Zinssatzspreizung nicht gerechtfertigt. Was die eifrigen Richter übersehen haben: Diese Erwägungen können für den erforderlichen Fremdvergleich gerade nicht angestellt werden, da § 39 Abs. 1 Nr. 5 InsO fremde Dritte von vorneherein nicht betrifft. Aber logisches Denken ist nicht unbedingt die Stärke der Finanzverwaltung und vieler Finanzgerichte. Verzinsung von Gesellschafterdarlehen – Warum der Drittvergleich kein Bankvergleich ist | PE-Magazin. RA und Fachanwalt für Steuerrecht Peter Eller, München,, eller(at)
Wurde kein Zinssatz vereinbart und läuft das Darlehen noch mehr als zwölf Monate, erfolgt per Gesetz eine Abzinsung mit 5, 5 Prozent. Finanzgericht äußert Zweifel Gegenwärtig ist unklar, ob dieser hohe Zinssatz noch verfassungsgemäß ist. So hat das Finanzgericht Hamburg in einem Beschluss erhebliche Bedenken an der Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen Regelung zur Abzinsung von Verbindlichkeiten geäußert ( Az. : 2 V 112/18). Der Bund der Steuerzahler empfiehlt daher, den Steuerbescheid mit einem Einspruch offen zu halten, wenn die Verbindlichkeit mit 5, 5 Prozent abgezinst wird. Und wer erst gar nicht in die 5, 5-Prozent-Verzinsung rutschen möchte, sollte für das unverzinsliche Darlehen am besten direkt einen Zinssatz vereinbaren, rät Klocke. Dabei genügt es, eine geringfügige Verzinsung von knapp über 0 Prozent mit dem Angehörigen abzumachen. Expertin: Zinsabrede vor Bilanzstichtag Die Zinsabrede sollte vor dem Bilanzstichtag getroffen werden, beginnen kann die Verzinsung aber später, so der Bundesfinanzhof ( Az.