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Sie ist auf die Mehrheitsgesellschaft zugeschnitten. Selbstverständlich ist diese Perspektive wichtig, aber in einer pluralen Gesellschaft muss sie ergänzt werden durch weitere Zugänge. Auch in den Institutionen braucht es einen Wandel. In Museen oder Gedenkstätten sollten nicht nur Angehörige der Mehrheitsgesellschaft arbeiten. Pädagogische Begründung weilman im Bildungsangebot zwei Mädchen und einen Jungen auswählt? (Kinder, Pädagogik, Erzieher). Es geht um die Möglichkeit, Geschichte mitzugestalten. Wer das Gefühl hat, dass genau das möglich ist oder sogar schon passiert, ist eher bereit zu sagen: Das ist auch meine Geschichte. Häufig aber wird Jugendlichen das Gefühl gegeben, keine richtigen Deutschen zu sein, obwohl sie hier geboren sind, den deutschen Pass haben und sich auch als Deutsche verstehen. Ich versuche den Jugendlichen zu vermitteln, dass wir solche Fremdzuschreibungen nicht zu Selbstzuschreibungen machen müssen. Die Arbeit mit lokaler Geschichte ist vor diesem Hintergrund besonders wichtig. Denn die Jugendlichen haben in der Regel eine starke Verbindung zu ihrer Heimatstadt oder ihrem Stadtteil.
Das erlebe ich auch bei Fortbildungen etwa für die Polizei oder Lehrkräfte. An dieses Schweigen, an diese inneren Widerstände möchte ich als Pädagoge ran. Auch Lehrende sollten sich dabei als Teil des Prozesses sehen. Einer meiner Geschichtslehrer hat seine eigene Familienbiografie inklusive der Verstrickungen in den Nationalsozialismus zum Thema gemacht. Diese Offenheit, auch so persönlich mit dem Thema umzugehen, hat mich fasziniert. Sie ist aber leider eine absolute Ausnahme. 2016 waren Sie das erste Mal in Israel. Wie war das für Sie? Ich war aufgeregt und hatte auch Angst. Pädagogische begründung schreiben. Denn ich bin mit einem stereotypen Bild von Israel aufgewachsen: So als wären dort überall nur israelische Panzer und drumherum Steine werfende palästinensische Jugendliche. Dass ich dann in einem Café in Jerusalem sitze, in dem Juden, Muslime und Drusen kollegial zusammenarbeiten, hat bei mir Denkprozesse in Gang gebracht. Bewegend waren Begegnungen mit Shoah-Überlebenden sowie alltägliche Gespräche mit Gleichaltrigen.
Im Gegenteil: Stupides Aufzählen von Argumenten – und seien sie noch so stichhaltig begründet – kann zu Abwehrreaktionen der Eltern führen. Möglicherweise vermitteln Sie dadurch das Gefühl, dass Sie als pädagogische Fachkraft auf ihr Recht beharren oder mit Ihrem Wissen über dem der Eltern stehen. Die Kunst im Gesprächsaufbau liegt darin, sich zunächst dem Bedürfnis der Eltern zu widmen und ihr Anliegen allumfassend zu verstehen. Denn erst wenn Eltern sich ernst genommen fühlen und ihnen echte Wertschätzung entgegengebracht wird, öffnen sie sich auch für die Blickweisen und Argumente der pädagogischen Fachkräfte. Schaffen Sie für das erneute Gespräch eine ruhige und vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre, indem Sie ein gesichertes Zeitfenster freihalten und den Raum entsprechend vorbereiten. Beginnen Sie das Gespräch mit der Begrüßung, einem kurzen Smalltalk und bedanken Sie sich noch einmal für die genommene Zeit. Dann lassen Sie sich das Anliegen aus dem vorausgegangenen Gespräch nochmals detailliert erklären.