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Die Aminierung ist in der Chemie eine Reaktion, bei der eine oder mehrere Aminogruppen in ein Molekül eingeführt werden. Oft handelt es sich dabei um eine nucleophile Substitution – z. B. eines Halogens, das an ein Kohlenstoffatom gebunden ist – durch eine Aminogruppe (z. -NH 2, -NHR oder -NR 2) ersetzt wird. Im einfachsten Fall ist das eingesetzte Aminierungsreagenz Ammoniak, es kann jedoch auch ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin verwendet werden. [1] Daneben zählen auch die reduktive Aminierung, die katalytische Aminierung und die Transaminierung zu den Aminierungsreaktionen. Die reduktive Aminierung kann auch enantioselektiv erfolgen. Eine bekannte Namensreaktion ist die technisch wichtige Leuckart-Wallach-Reaktion, eine reduktive Aminierung. Auch die Anlagerung von Ammoniak (NH 3) oder von primären oder sekundären Aminen an C=C-Doppelbindungen ist eine Aminierungsreaktion; [1] bekannt ist die enzymkatalysierte Anlagerung von Ammoniak an Fumarsäure, die enantioselektiv zu ( S)-Asparaginsäure führt.
Eine klassische Reaktion ist die Mignonac-Reaktion (1921). [8] mit Reaktion eines Ketons mit Ammoniak an einem Nickelkatalysator, beispielsweise bei einer Synthese von 1-Phenylethylamin ausgehend von Acetophenon: [9] Heutzutage wird die reduktive Eintopfaminierung durch Säure-Metall-Katalysatoren erfüllt, die als Hydridtransfer wirken. Viele Forschungsstudien zu dieser Art von Reaktion zeigen eine hohe Effizienz. [10] In der Industrie werden tertiäre Amine wie Triethylamin und Diisopropylethylamin direkt aus Ketonen mit einem gasförmigen Gemisch aus Ammoniak und Wasserstoff und einem geeigneten Katalysator gebildet. Biochemie [ edit] Ein Schritt bei der Biosynthese vieler α-Aminosäuren ist die reduktive Aminierung einer α-Ketosäure, üblicherweise durch ein Transaminaseenzym. Der Prozess wird durch Pyridoxaminphosphat katalysiert, das nach der Reaktion in Pyridoxalphosphat umgewandelt wird. Der erste Schritt beinhaltet die Bildung eines Imins, aber die Hydridäquivalente werden von einem reduzierten Pyridin geliefert, um ein Aldimin zu ergeben, das zum Amin hydrolysiert.
B. Natriumborhydrid)reduziert Methode wird manchmal als indirekte reduktive Aminierung bezeichnet. In einem separaten Ansatz kann die Iminbildung und -reduktion nacheinander in einem Topf als direkte reduktive Aminierung bekannte Ansatz verwendet Reduktionsmittel, die gegenüber protonierten Iminen reaktiver sind als gegenüber den Keton / Aldehyd-Vorlä Hydridreagenzien müssen auch mäßig saure Bedingungen tolerieren. Typische Reagenzien, die diese Kriterien erfüllen, umfassen Natriumcyanoborhydrid (NaBH 3 CN) und Natriumtriacetoxyborhydrid (NaBH (OCOCH 3) 3) Reaktion kann in einer wässrigen Umgebung durchgeführt werden, was Zweifel an der Notwendigkeit der Bildung des Imins aufkommen lässt. Möglicherweise verläuft die Reaktion über die Reduktion der Hemiaminalspezies. Variationen und verwandte Reaktionen Diese Reaktion steht im Zusammenhang mit der Eschweiler-Clarke-Reaktion, bei der Amine zu tertiären Aminen methyliert werden, der Leuckart-Wallach-Reaktion oder anderen Aminalkylierungsmethoden wie der Mannich-Reaktion und der Petasis-Reaktion.
Beispiele sind Diphacinon (ein Rattengift) oder Amphetamin (durch reduktive Aminierung). Aufgrund der möglichen Verwendung bei der Synthese verschiedener Amphetamine erfordert die Herstellung sowie der Verkauf eine Genehmigung. Rechtliches [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Aufgrund seiner Eignung als Ausgangsstoff in der Methamphetaminsynthese gehört Phenylaceton in der EU und der Schweiz zur Kategorie I der überwachten Chemikalien nach dem Grundstoffüberwachungsgesetz. Das bedeutet, die Herstellung, der Handel sowie Ein- und Ausfuhr ohne Genehmigung sind strafbar. Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ a b c Eintrag zu 1-Phenylpropan-2-on. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. September 2014. ↑ a b c d e f Eintrag zu Phenylaceton in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
Praktische Organische Chemie, 4. London: Longman. 223. ISBN 9780582444072. ^ Mignonac, Georges (1921). "Nouvelle méthode générale de préparation des amines à partir des aldéhydes ou des cétones" [New general method for preparation of amines from aldehydes or ketones]. Comptes rendus (auf Französisch). 172: 223. ^ Robinson, John C. ; Snyder, HR (1955). "α-Phenylethylamin". Organische Synthesen. os023. 27. ;; Gesamtvolumen, 3, p. 717 ^ Kalbasi, Roozbeh Javad; Mazaheri, Omid (2015). "Synthese und Charakterisierung von hierarchischen ZSM-5-Zeolithen, die Ni-Nanopartikel enthalten, zur reduktiven Eintopfaminierung von Aldehyden mit Nitroarenen". Katalysekommunikation. 69: 86–91. 1016 /. ^ Nelson, DL; Cox, MM "Lehninger, Prinzipien der Biochemie" 3. Worth Publishing: New York, 2000. ISBN 1-57259-153-6. Externe Links [ edit] Beitrags-Navigation
[7] Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ Rudolf Leuckart: Ueber eine neue Bildungsweise von Tribenzylamin. In: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Band 18, Nr. 2, 1885, S. 2341–2344, doi: 10. 1002/cber. 188501802113. ↑ Peter La Roche deBenneville, Jane Horrocks Macartney: The Behavior of Aliphatic Aldehydes in the Leuckart–Wallach Reaction. In: Journal of the American Chemical Society. Band 72, Nr. 7, 1950, S. 3073–3075, doi: 10. 1021/ja01163a074. ↑ Otto Wallach: Zur Kenntniss der Terpene und der ätherischen Oele. Zweiundzwanzigste Abhandlung. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 272, Nr. 1, 1893, S. 99–122, doi: 10. 1002/jlac. 18932720103. ↑ Maurice Lee Moore: The Leuckart Reaction. In: Roger Adams et al. (Hrsg. ): Organic Reactions. Band 5. John Wiley & Sons, New York 1949, ISBN 978-0-471-26418-7, Kapitel 7, S. 301–330, doi: 10. 1002/0471264180. or005. 07 ( 4. Druck, 1960 [PDF] Übersichtsartikel). ↑ Eintrag zu Leuckart-Reaktionen. In: Römpp Online.