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Staub, der schwergewichtige Winnetou, brillierte als wortgewandter Philosoph und Liedermacher. Schröder, der scharfe Beobachter, setzte seine Hiebe flink mit spitzer Zunge an. Mit politischen Inhalten (Pkw-Maut), Wahl-Gewinnern und Verlierern, Whistleblowern (Edward Snowden) und Steuersündern (Uli Hoeneß), TV-Duellen (Slomka-Gabriel) und Armutsberichten setzten sich die beiden Spötter auseinander. Gern hätten sie eine Schwarz-Grüne Koalition gesehen. Angela Merkel und Winfried Kretschmann: Das hätte doch was! Florian schröder und volkmar staub tierhaare allergene. Sie "die Verführerin, er staubtrocken und gegen ihre Reize gefeit". Köstlich, was Staub und Schroeder den beiden Protagonisten in den Mund legten. Bei der Zugabe ließen sie sich zum Blick ins Ausland "überreden", bevor es mit Worten von Sigmar Gabriel an Marietta Slomka vergnüglich hieß: "Lassen Sie uns diesen Quatsch jetzt beenden! " Von Monika Salzmann
Schroeder: Man kann zynische Gags machen, aber man muss wissen, dass es ein zynischer Gag ist. Wenn man das nicht mehr unterscheiden kann, ist das so etwas wie das Ende der fruchtbaren kabarettistischen Arbeit. Zynismus allein führt zur Verhärtung. Stattdessen ist so etwas wie Haltung gefragt. Zum Beispiel? Schroeder: Wir haben dieses Jahr eine Nummer erarbeitet zur #metoo-Debatte. Florian schröder und volkmar staub wasserschutz inkl 2. Wir haben lange darüber diskutiert, wie wir das umsetzen. Jetzt ist es eine Talkshowparodie mit einem intellektuellen Moderator, der als Gast einen Filmproduzenten hat. Die Diskussion wird immer männerbündischer, und am Ende schildert der Produzent eine Vergewaltigung, in der er sich selber als Opfer darstellt. Es geht also um die Darstellung von Entschuldigungsmechanismen von Männern, die alltäglich sind. Das fanden wir spannender als den klassischen Gesinnungsapplaus-heischenden "Schon schlimm, was Frauen heute passiert – wir müssen echt was tun" -Zugang. Staub: Ich bin gespannt, wie sehr das provoziert. Am Ende sitzen da einfach zwei furchtbare geile Männer.
Volmetal Halver Erstellt: 09. 01. 2014 Aktualisiert: 19. VOLKMAR STAUB & FLORIAN SCHROEDER | burghof.com. 2014, 16:26 Uhr Kommentare Teilen Jung, dynamisch und mit flinker, spitzer Zunge: Florian Schroeder brillierte am Samstag. © Salzmann HALVER - Frech, hintergründig und gnadenlos komisch unterzogen die Kabarettisten Florian Schroeder und Volkmar Staub, Regierungswidersprecher aus Überzeugung, den "Patienten Deutschland" in der Aula des Anne-Frank-Gymnasiums einer gründlichen Operation. Alles, was die Nation im alten Jahr erhitzte, empörte, überraschte und beschäftigte, kam auf den Tisch bei der "Zugabe – der Jahresrückblick 2013", bei der die beiden Spötter sprichwörtlich das Unterste nach oben kehrten. Ob Große Koalition oder Energiewende, Untergang der FDP oder Abhöraffäre: Alles wurde auf Herz und Nieren geprüft, seziert und aus einander genommen. In schrägen Spielszenen, witzigen Parodien, Texten mit doppeltem Boden und kernigen Songs legten Schroeder und Staub ihren Zuhörern, die sich köstlich amüsierten, eloquent und pointiert ihre Sicht der Dinge dar.
"Der Kabarettabend zum Ende des Jahres hat mittlerweile eine lange Tradition bei uns", sagt Andreas Backes, zweiter Vorsitzender des GVPL. Nach den Urgesteinen Volker Pispers, Jürgen Becker und dem Ensemble des Bonner Improvisationstheaters Springmaus steht nun also ein weiteres kabarettistisches Schwergewicht auf der Bühne der Karolingerhalle. "Man darf gespannt sein, was die beiden heute so zu bieten haben", sagt Backes kurz bevor Schroeder und Staub den politischen Wahnsinn des Jahres Revue passieren lassen. Und von dem gab es wahrlich genug im Jahr 2017. Ganz in der Tradition amerikanischer Late-Night-Shows lassen sich Schroeder und Staub zur Begrüßung an weit auseinanderstehenden Schreibtischen nieder. Florian Schroeder und Volkmar Staub besuchen Prüm. Auf einer Leinwand werden denkwürdige Szenen eingespielt: Manche sind so absurd, dass sie im Original gezeigt werden. Wenn Katrin Göring-Eckhardt beim Grünen-Bundesparteitag zu Fürsprecherin von Bienen, Kiebitzen und Zitronenfaltern wird, bedarf es keiner satirischen Bearbeitung. An anderer Stelle beweist Schroeder sein Talent zur stimmlichen Persiflage.
Schroeder: Weil wir so sehr in den Themen sind und mit der Lupe draufschauen, ist es tatsächlich schon passiert, dass wir Nummern hatten, von denen wir ein Jahr später gedacht haben: Jetzt wäre das erst richtig heiß gewesen. Beispielsweise im vergangenen Jahr die über die neuen Rechten. Teile des Publikums hatten das noch gar nicht so richtig mitgekriegt, was da unterhalb des Radars läuft mit Gruppen wie den Identitären – den Spontis der Rechten. Das hätte jetzt besser gepasst. Dafür können wir uns dann ein bisschen avantgardistisch fühlen. Das ist auch ganz toll. Staub: Grundsätzlich wollen wir die Leute natürlich abholen. Die wollen im Kabarett ja nur das hören, was sie eigentlich schon selber wissen. Alle Jahre wieder… – Kritik Volkmar Staub und Florian Schroeder | LIVEUNDLUSTIG. Nur eben ein bisschen zugespitzt. Was war denn 2017 für ein Jahr – so professionell betrachtet? Staub: Es gab wahnsinnig viele Terroranschläge. Daran hat man sich fast gewöhnt. Ansonsten gab es auch viele neue Themen. Wie diese Bitcoin-Geschichte. Aber ob es jetzt ein gutes oder interessantes Jahr war, könnte ich nicht sagen.