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Wenn der kreative Geistesblitz ausbleibt, können Wortspiele oder Sprichwörter helfen. Am Laptop zeigt der Zeichner, wie aus der ersten Bleistiftskizze eine farbige Karikatur entsteht. Alexander Gauland kritisiert Boateng. Also malt Erl eine Blutgrätsche, googelt dafür nach Bildern von Fußballfouls. "Um zu sehen: Wie ist die Armhaltung des Gefoulten. " Welche Frisur hat Boateng? Dann die Gesichter - Gauland ist für Karikaturisten ein gefundenes Fressen. "Attacke von Rechtsaußen. Stürmerfoul", schreibt Erl daneben. Dann radiert er den Text weg. Neue Sprechblase: "Ich will Dich nicht als Nachbarn", sagt Gauland. "Ich Dich auch nicht", sagt Boateng im Fallen. Auszeichnung für Ingolstädter Karikaturisten Martin Erl. Wie oft hat er schon Angela Merkel gemalt? "Ach, zum Zeichnen mag ich die Merkel", sagt Erl. "Sie ist markant, hat aber den Nachteil, dass man ihren Charakter nicht einschätzen kann. " Man male eigentlich den Charakter, erklärt der Künstler. Wenn der getroffen wird, erkenne der Leser den Gemalten, auch wenn nicht jeder Strich sitzt. "Der Strauß war da ideal, der hat so ausgeschaut, wie er gedacht hat. "
Auch in der ungarischen Ausgabe von National Geographic veröffentlichte er Bilder. Seit seinem Umzug nach Berlin vor drei Jahren arbeitet Bocsi für den Bloomberg Photo Service, Teil von Bloomberg LP, ein internationales Nachrichten- und Medien-Unternehmen mit Sitz in New York. Er ist leitender Fotograf für Bloomberg in Deutschland, reist aber auch quer durch Europa. Martin Erl wurde 1963 in München geboren und wuchs in Ingolstadt auf. Nach Abitur 1983 und Zivildienst erfolgte 1988/1989 sein nach eigenen Angaben "kometenhafter Abstieg" als Profi-Musiker. Nach einem Praktikum in einer Werbeagentur in München, betrieb er 1990 bis 1995 ein Studium in Kommunikations-Design an der FH Nürnberg. Seit 1995 arbeitet Erl als freiberuflicher Karikaturist für mehrere Tageszeitungen und Zeitschriften. Erl hat bereits mehrfach Preise der Rückblende gewonnen, nun wird er erstmals mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Erl lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Bayern. Karikaturen: Vorsicht bissig!. Die Teilnehmerzahlen der Rückblende 2016 erreichen mit 213 Fotografen und 67 Karikaturisten das Rekordniveau der Vorjahre.
Geboren 1963 in München, 1966 Umzug nach Ingolstadt. Neuburg: Der Ingolstädter Karikaturist Martin Erl lässt sich in der Neuburger vhs über die Schulter schauen. 1974 und 1976 erster Preis beim Malwettbewerb der "Salesianischen Nachrichten", 1983 Abitur, 1983 bis 1985 Zivildienst, 1988/89 kometenhafter Abstieg als Profi-Musiker, 1989/90 Praktikum in einer Werbeagentur in München, 1990 bis 1995 Studium Kommunikations-Design an der FH Nürnberg. Seit 1995 freiberuflicher Karikaturist für mehrere Tageszeitungen und Zeitschriften. Auszeichnungen beim Deutschen Preis für die politische Karikatur 1997, 1998, 2001 und 2002. Wohnt mit seiner Frau und drei Kindern in Bayern.
Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2006" 2009 3. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2008" 2013 3. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2012" 2014 1. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2013" Martin Erl am 18. 08. 1963 in München geboren. 1983 Abitur in Ingolstadt 1985-1987 Psychologie-Studium mit Diplom an der Universität Regensburg 1990-1995 Studium Kommunikations-Design an der FH Nürnberg Seit 1995 freiberuflicher Karikaturist für Tageszeitungen und Zeitschriften Auszeichungen 2008 3. Preis beim "Deutschen Preis für die politische Karikatur" in Stuttgart 2011 3. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2010" 2014 3. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2013" 2015 2. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2014" 2017 1. Karikatur martin erl 2019. Preisträger beim Karikaturenpreis des BDZV Berlin "Rückblende 2016" Horst Haitzinger wurde am 19. Juni 1939 in Eferding/Ober-Österreich geboren.
Die Sieger der 33. Rückblende stehen fest: Es sind der Fotograf Krisztian Bocsi und der Karikaturist Martin Erl. Beide konnten die gemeinsame Jury des Deutschen Preises für politische Fotografie sowie des Karikaturenpreises der Deutschen Zeitungen überzeugen, der von der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) veranstaltet wird. Karikatur martin erl youtube. Mit Unterstützung zahlreicher Kooperationspartner (Bundespressekonferenz, Leica Camera AG, Fotofinder, Schneider Kreuznach) eröffnet die Rückblende das politische Jahr in der Landesvertretung. Staatssekretärin Heike Raab erklärte bei der Preisverleihung: "Was die Lola für die Drehbuchautoren oder der Bambi für die Medien- und Fernsehbranche ist, das ist die Rückblende für die politische Fotografie und Karikatur. Wir brauchen Qualitätsjournalismus, Presse- und Rundfunkfreiheit mehr denn je. Wir brauchen verständliche Geschichten und Bilder, welche die Welt erklären, die Zeitgeschichte hautnah erlebbar machen. Auch deshalb sind Wettbewerbe wie die Rückblende so wichtig.
News Unterhaltung: Alles über Stars Comics Bildergalerie starten © Bengen Aktualisiert am 05. 05. 2022, 16:57 Uhr Nachrichten aus der Politik sind langweilig und dröge? Unsere aktuellen Karikaturen beweisen das Gegenteil - jeden Tag aufs Neue.
Ball im Savoy am Theater Lbeck: Emma McNairy (Madeleine) und Philipp Hall (Aristide) Foto: Kerstin Schomburg In eine immer mehr surreal werdende Welt entführt Michael Wallners Inszenierung von Paul Abrahams Operette »Ball im Savoy« am Theater Lübeck, die am 1. September Premiere hatte. Schon die eigentliche Handlung, die Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda zusammenfabulierten, vereinigt eine geradezu absurde Ansammlung sehr spezifischer Menschen in einer völlig überspitzten Situation. Aber das macht den Reiz des Stücks mit seinen auch heute noch sehr frech wirkenden Texten aus. Die Unterschiedlichkeit der Charaktere steigert man in Lübeck zum Beispiel noch dadurch, dass man Mustapha Bei Textstücke auf türkisch sprechen lässt. Bühnenbildner Heinz Hauser hat sich für die drei Akte drei Situationen ausgedacht: Pool-Party, die Welt steht Kopf und die Hölle des Ehekriegs. Diese beginnt musikalisch eher ungewohnt herb: Abraham hat der Operette eine fast atonale Variation einer grotesken Fuge zum Chorstück »Ball im Savoy« vorangestellt, bevor sich der eigentliche Melodienreigen entfaltet.
Die Revueoperette »Ball im Savoy« erlebte 1932 in Berlin ihre umjubelte Uraufführung. Das ausgelassene Lebensgefühl, der bissige Humor und die prickelnde Erotik kamen an – trotz oder gerade wegen der politischen Endzeitstimmung kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Paul Abraham, ungarischer Komponist jüdischer Abstammung, hatte zuvor mit »Viktoria und ihr Husar« und »Blume von Hawaii« zwei Welterfolge gelandet, »Ball im Savoy« sollte jedoch sein letzter großer Triumph sein. Er emigrierte in die USA, und seine Werke verschwanden für viele Jahre von den Spielplänen. Foto © Kerstin Schomburg
Verrückter Spaß mit Zeitbezug Was Wallner wollte, sei erlaubt an den Absichten eines Regiekollegen zu spiegeln. Die sind im Programmheft zitiert und stammen von Barrie Kosky, dem Intendanten und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Vor wenigen Jahren brachte er dort bereits den "Ball im Savoy" heraus: "Ja, man amüsiert sich drei Stunden in der Operette, und auf den Straßen wird geschossen. Der Druck ist da, aber davon hört man nichts im Stück. … es ist wunderbar, dass er [Abraham] den Schatten der heraufziehenden Nazizeit völlig ausblendet, das Stück ist als purer, verrückter Spaß geschrieben. " (S. 13). Dem folgt Wallner in vielem, verkürzt aber erst einmal vor allem den dritten Akt und kommt damit auf gerade zweieinhalb Stunden. Genüsslich baut er dennoch die Episoden zusammen, gibt viel Anlass zum Lachen, übernahm selbst als Kammerdiener Archibald und Oberkellner Pomerol gleich zwei zwerchfellreizende Rollen. Ein großartiges Ensemble hilft ihm, gemischt aus zwei Gästen, einigen Mitgliedern des Opern- und früheren des Schauspielensembles, dem Chor und einer extra engagierten Truppe mit sechs Tänzern.
Daisy Darlington wiederum kann ihre Freundin Madeleine überzeugen, dass auch Aristide keinen Seitensprung begangen hat. Nach und nach versöhnt sich das zerstrittene Paar. Mustapha Bey lässt nicht locker, die von ihm so begehrte Daisy Darlington zu erobern. Er war schon sechsmal verheiratet. Um seinem Werben Nachdruck zu verleihen, lässt er all seine Ex-Gattinnen aufmarschieren: Mizzi aus Wien, Blanca aus Prag, Lucia aus Rom, Mercedes aus Madrid, Trude aus Berlin und Ilonka aus Budapest. Und siehe da! Alle stellen Mustapha ein hervorragendes Zeugnis aus. Letztendlich ist auch Daisy geneigt, die siebte Frau des Türken zu werden. Bekannte Lieder Bearbeiten Es ist so schön am Abend bummeln zu geh'n La bella tangolita Oh Mister Brown Wenn wir Türken küssen Bist du mir treu Ich hab einen Mann, der mich liebt Toujours l'amour Känguruh (im April 1941 von Iska Geri parodiert, als Autor kreditiert: Gustav Thorlichen, Deutsche Grammophon 47532 H) Sevilla Verfilmungen Bearbeiten 1935: Ball im Savoy 1955: Die im deutschen Sprachraum erfolgreichste Verfilmung gestaltete Paul Martin.
Das überließ er vor allem dem Bühnenbild, das, wie häufig schon in Lübeck, Heinz Hauser entwarf. Anfangs verweisen Blumen in stumpfen Farben auf Erich Nolde und dessen braune Gesinnung. Später verfärben sie sich dann wunderbar leuchtend. Für den ersten Akt zitiert Hauser dann eines von David Hockneys Swimmingpool-Bildern. Im zweiten Akt, der im Ballsaal spielt, ist dieses Arrangement, einem Gemälde von Georg Baselitz gleich, auf den Kopf gestellt. Der Himmel wird zum Tanzboden, der Pool zur Saaldecke. Das grenzt an Surrealität und entzieht der Handlung den Boden. Da sind dann plötzlich die Ballbesucher Gäste eines Mummenschanzes, bei dem Zeit und Geografie entgleiten. Da werden die Verflossenen sechs Frauen Mustafas zu geifernden Nattern. Tanja Liebermann und Yvonne Forster haben das in ihren Kostümen aufwändig und zugleich charakteristisch eingefangen, nur nicht für die beiden allzu abgeschmackten Bediensteten in den Séparées. Sie müssen noch die modische Genderthematik bedienen. Aus den Fugen gerät dann der Schluss, wenn die Bühnenmaschinerie sich windet und die schwarzen Rückfronten der Kulisse zu einer nach vorn geneigten schwarzen Fläche sich strecken.