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Und er jagte so schnell er konnte voran und weg vom Stall lange noch hörte man den Wiederhall. Sei mutig, damit der Wolf nicht nicht frisst! Wenzel Hübner Der Hase und der Fuchs Auf einer Brück mit einer Lück unter einem Wasserfall, da saß ein Has bei Vollmond. Plötzlich kam ein Fuchs herbei. Da fragte der Hase: "Hallo, in dunkler Nacht kann ich kaum sehen, kannst mir helfen, über die Brücke zu gehen? " "Oh lieber Hase, helfen will ich Dir gern", sagte der Fuchs mit einem Funkeln in den Augen. Geh fünf Schritte, dann bist du hier bei mir. " Doch der schlaue Hase wollte dem Fuchs eine Lehre erteilen und hatte sehr wohl gutes Augenlicht. Da sagte der Hase: "Oh lieber Freund, hilf mir, ich sehe keine Sprosse. " Doch als der Fuchs kam, verpasste der Hase dem Fuchs einen Tritt in die Lücke der Brücke und er fiel den Wasserfall hinab. Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem andren zu. Paula Göhringer
Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt. Der Igel gewinnt mithilfe seiner ihm zum Verwechseln ähnlich aussehenden Frau. Er gewinnt nicht weil er schneller war, sondern weil er zusammen mit seiner Frau nicht nach den Regeln des Hasen gespielt hat. Der Hase konnte es nicht fassen. Obwohl er so schnell unterwegs war wie er konnte, war der Igel bereits im Ziel angekommen. Als Hörer der Geschichte schmunzeln wir darüber, doch wie häufig habe ich mich bereits wie der Hase gefühlt. Noch mehr arbeiten und noch leistungsfähiger unterwegs sein. Corona hat im letzten Jahr diesen Kreislauf unterbrochen. Es kam zwangsläufig zu einer Zäsur. Viele Dinge kommen auf den Prüfstein. Ist schneller immer besser? Was ist, wenn wir Dinge neu bewerten müssen? Sei öfter mal der Igel und nicht immer nur der Hase! Was bedeutet das konkret? Zunächst muss ich raus aus dem Hamsterrad. Raus aus dem "Getrieben werden". Nicht mehr fremden Ansprüchen genügen müssen. Nicht mehr länger ungesunde Leistungsvergleiche anstellen.
Der Walfisch sah den kleinen Hasen aus seinen kleinen Augen nur böse an und wandte ihm den Rücken zu. Ohne ein Wort zu erwdern, schwamm es davon. Was hätte er auch sagen sollen? Quelle: Märchen aus Afrika
Die Moral: Der Böse wird für seine Missetaten immer einen Vorwand finden, um sein schlechtes Gewissen (das er gleichwohl hat) zu beruhigen. La Fontaine erzählt diese Fabel ganz ähnlich. Allerdings stellt er seiner Fassung eine ironisch formulierte Moral voran, nämlich: »Der Starke hat immer recht. Das werden wir sogleich sehen. « Will heißen, es hat keinen Zweck, den Mächtigen mit vernünftigen Argumenten zu kommen; sie werden sich immer nehmen, was sie wollen, und dafür auch stets eine Rechtfertigung finden. Die Fassung von Lessing weicht auch hier deutlich ab. Seine Fabel heißt Der Wolf und das Schaf, und schon die Ausgangskonstellation ist anders: Wolf und Schaf trinken an gegenüberliegenden Ufern eines Flusses, sodass das Schaf vor dem Wolf in Sicherheit ist. Das Schaf ruft dem Wolf zu: »Ich mache dir doch das Wasser nicht trübe? « Der Wolf versteht, dass ihn das Schaf verspottet, muss dies wegen der Breite des Flusses aber zähneknirschend hinnehmen. Des Löwen Anteil Der Löwe, der Esel und der Fuchs.
Die Verdoppelung des Igels steht für die Verdoppelung einer rhetorischen Position, die es erlaubt, zwei sich widersprechende Standpunkte zugleich einzunehmen. Ein Dritter, der einen der beiden Standpunkte zu widerlegen versucht, wird sogleich mit der gegenteiligen Position konfrontiert und seine Argumentation läuft ins Leere. Diese politische Strategie ist Lesern Rudolf Steiners vertraut. 1916 erläuterte er in Ausführungen über das fiktive Testament Peters des Großen die historische Dialektik, an der sich das Handeln mancher politischer Eliten schon damals orientierte: »Nun handelt es sich, wenn man durch so etwas wirken will, immer darum, dass man nicht bloß eine Strömung erregt, sondern dass man die eine Strömung immer durchkreuzt mit einer andern, so dass sich diese beiden Strömungen in irgendeiner Weise gegenseitig beeinflussen. Lesen Sie weiter