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Im Einigungsvertrag hatte man sich verpflichtet, die Kulturlandschaft der ehemaligen DDR zu erhalten. Zudem waren alle vier Ensembles einerseits geschichtsträchtige Institutionen, andererseits sehr erfolgreiche Marken, so dass man an einem Auffangmodell arbeitete, um ihre künstlerische Exzellenz zu bewahren. Ein erster Schritt wurde 1993 mit der Zusammenführung von Deutschlandfunk Köln, dem RIAS Berlin und dem Deutschlandsender Kultur zum nationalen Sender Deutschlandradio gemacht, der am 1. Januar 1994 seinen Betrieb aufnahm. Da dieser Sender allein nicht in der Lage war, alle Musiker*innen und Sänger*innen der Rundfunkensembles zu beschäftigen, entwarf man ein avanciertes Konstrukt: die Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin (ROC). Rias 1 geschichten aus dem alten berlin city. Ihrer Gründung zum 1. Januar 1994 gingen weitreichende Verhandlungen voraus, in denen unterschiedliche Interessen aus Kultur und Politik in Einklang gebracht werden mussten. Doch schließlich einigte man sich: Das neu gegründete Deutschlandradio wurde mit 40% zum größten Gesellschafter der ROC, der Bund übernahm 35% der Anteile, das Land Berlin 20% und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (ehemals: Sender Freies Berlin) 5%.
Bis heute reden in Ostdeutschland aufgewachsene Menschen meiner Generation über das Radioprogramm aus dem Westen. So wie ich als Kind und Jugendlicher in Ost-Berlin hörten die meisten montags die "Schlager der Woche". Am nächsten Tag in der Schule summten dann viele die Spitzennummer des Abends, etwa den "Mäcki-Boogie", gespielt vom Rias-Tanzorchester mit dem Gesangsduo Rita Paul und Bully Buhlan. Immer gern imitiert wird bei Wiedersehen die Eröffnung einer SED-Versammlung durch den Schauspieler Walter Gross "Uuuunnnnd damit liebe Jenossinnen und Jenossen... Rias-Sendemast in Britz wird gesprengt: Eines der höchsten Bauwerke in Berlin verschwindet - Berlin - Tagesspiegel. "; der Komiker verkörperte im Rias-Kabarett "Die Insulaner" einen halbgebildeten, dümmlich-berlinernden Parteisekretär. Haben wir gelacht! Spaß mit dem Klassenfeind hatten damals Alt und Jung, kleine Radio-Hörer liebten die Kinderstunde mit "Onkel Tobias vom Rias". Die Unterhaltungssendungen bildeten den Rahmen für ausführliche politische Berichterstattung. Sie machte bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in den Fünfzigerjahren nur 15 Prozent des Programms aus, beim Rias dagegen 34 Prozent.
Rias-Journalist Klaus Bölling, der später als Regierungssprecher von Helmut Schmidt bekannt wurde, sah die Aufgabe des Senders darin, "der platten Propaganda der kommunistischen Sender in Ost-Berlin eine wahrheitsgemäße, dokumentarische Journalistik entgegenzusetzen". Den Schwerpunkt bildeten Berichte und Kommentare über Vorgänge in der "Zone". Käuzchen-Rufe kündigen Warnmeldungen an Der Rias behandelte Themen, über die man nur mit Freunden hinter vorgehaltener Hand flüsterte. So lief mir jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn Käuzchen-Rufe Warnmeldungen über Spitzel ankündigten: "Achtung Magdeburg, Walter X aus dem Volkseigenen Betrieb Y ist dringend verdächtig, als Informant für das Ministerium für Staatssicherheit zu arbeiten. Achtung Senftenberg... " Foto: Berlin-Bild/ ullstein bild Der Rias brachte, was die DDR unter allen Umständen verschweigen wollte. Als Bauarbeiter in der Berliner Stalin-Allee, gefeiert als "Helden der Arbeit", am 16. Der Rias – RundfunkSchätze. Juni 1953 gegen Normerhöhungen streikten und zum Haus der Ministerien in der Leipziger Straße zogen, machte der Rias diese Sensation umgehend bis in den hintersten Winkel der DDR bekannt.
Sigurd Lohde (* 4. Juni 1899 in Weimar; † 22. Juli 1977 in Bad Sooden-Allendorf; gebürtig Sigismund Lohde) war ein deutscher Schauspieler. Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Nach einer Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur trat er sein erstes Engagement 1919 am Staatstheater in Berlin an. Dann spielte er in Frankfurt am Main, Breslau und wieder Berlin. Bis 1932 gehörte er zum Ensemble der Volksbühne Berlin. Er war auch in mehreren Filmen zu sehen. In den 1930er Jahren emigrierte er zunächst nach Österreich und trat an der Wiener Scala auf. Dann ging er nach Prag an das dortige Volkstheater und schließlich an das Deutsche Theater in London. 1940 wurde er auf dem Schiff "Dunera" nach Australien deportiert. [1] Dort agierte er am Theatre Royal, Palace Theatre und Minerva Theatre und auch in dem Aufständischenfilm Goldgräber. Geschichte - ROC Berlin. 1955 kehrte Lohde nach Deutschland zurück und wurde an das Renaissance-Theater in Berlin engagiert. Er wirkte noch in mehreren Filmen mit und hatte seine letzte Bühnenrolle am Theater des Westens in Tod eines Handlungsreisenden.
(Weitergeleitet von Lilli Schönborn) Lilli Schoenborn (bürgerlicher Name: Lili Anna Maria Schoenborn, auch: Lili Schönborn-Anspach, Lilly Schönborn) (* 31. März 1898 in Berlin; † 4. Mai 1987 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin, die in über 50 deutschen Spiel- und Fernsehfilmen mitwirkte. Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die Tochter des Justizrates Rudolf Schoenborn und seiner Frau Alice geb. Schroeter nahm Schauspielunterricht bei Ludwig Hartau und Julius Bab. 1918 bis 1924 war sie an der Volksbühne Berlin engagiert, 1924 bis 1927 am Stadttheater Eisenach, 1928 bis 1929 am Stadttheater Riga, 1929 bis 1930 erneut an der Volksbühne Berlin, 1930 bis 1931 an der Piscator-Bühne. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Rias 1 geschichten aus dem alten berlin berlin. [1] Ab 1924 trat sie in Stummfilmen auf und war abonniert auf die Darstellung von robusten, proletarisch wirkenden Berlinerinnen. Diesem Typ entsprach sie auch in den Produktionen des Tonfilms und der Nachkriegszeit.
Es gibt wenige so schöne Beispiele geglückten Zusammenwirkens in der Kultur aus Ost und West. " Monika Grütters, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Die ROC gilt als ein aus der deutsch-deutschen Geschichte gewachsenes Erfolgskonstrukt mit unschätzbarem Wert für die nationale und internationale Musik- und Kulturszene und blickt auf eine einzigartige Historie zurück: Nach der deutschen Wiedervereinigung sah man sich beim Rundfunk wie in den meisten öffentlichen Bereichen mit einer Doppelung konfrontiert: Dem RIAS Berlin im Westen stand der Rundfunk der ehemaligen DDR gegenüber. In beiden Hälften Berlins existierte deshalb jeweils ein Rundfunkorchester und ein Rundfunkchor, im ehemaligen Westteil das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (bis 1956: RIAS-Symphonie-Orchester Berlin, bis 1993: Radio-Symphonie-Orchester Berlin) und der RIAS Kammerchor Berlin, im ehemaligen Ostteil das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin – das älteste Rundfunkensemble Deutschlands, gegründet 1923 – und der Rundfunkchor Berlin.