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Vieles von Montessori findet sich in der Reggio-Pädagogik wieder. Gerade dieses berühmte Motto: 'Hilf mir, es selbst zu tun', und die eher beobachtende Rolle der Erzieher – das finden wir gut. Aber Reggio teilt nicht die Zielvorstellung von Montessori, die ja sehr rationalistisch ist, sondern legt mehr Wert auf die individuelle Kreativität? Das trifft es ganz gut. Reggio pädagogik 100 sprachen 2019. Das hängt auch mit dem politischen Hintergrund dieser Pädagogik zusammen. Dem politischen Hintergrund? Ja, der Ansatz hat sich ja aus der Erfahrung des Kriegs und des Faschismus entwickelt – aus der Überzeugung, dass es nie wieder zu einer Diktatur kommen darf. Eine der Wurzeln sind sogar die Partisanenverbände gewesen. Weil die den Panzer erobert hatten, der dann zerlegt und als Altmetall verkauft wurde, um das erste Kinderhaus zu finanzieren? Noch direkter: Die Frauen in den Partisanen-Verbänden hatten eine eigene Kinderbetreuung organisiert – eben um die Hände frei zu haben für den Kampf. Die Erziehung der Kinder wurde dort als gemeinschaftliche Aufgabe wahrgenommen.
Darin heißt es: "Das Kind hat 100 Sprachen, 100 Hände, 100 Weisen zu denken, zu sprechen und zu spielen, 100 Welten zu entdecken, 100 Welten zu träumen". Die Reggio-Pädagogik will den Kindern helfen, diese Viel- falt an Sprachen zu erhalten. Auch will die Reggio- Pdädagogik die Kinder in diesen Sprachen wahrnehmen und bestätigen – nicht nur in der Sprache unserer ver- balen Kommunikation. Die Reggio-Pädagogik ist eine opti- mistische Pädagogik. Sie geht davon aus, dass das Kind mit seiner Energie, seiner Wissbegierde, seiner Kreati- vität Schöpfer seiner eigenen Entwicklung, Konstrukteur seiner persönlichen Wirklichkeit ist. „Kinder haben 100 Sprachen“ - taz.de. Wahrnehmungs- und Ausdruckserziehung sind deshalb ein zentrales Anliegen der reggianischen Kitas. Bei- spielsweise spielt die Kunsterzieherin, die zum Personal jeder Kita gehört, und das Atelier in dem diese mit den Kindern arbeitet dabei eine wichtige Rolle. Die Gesamt- gestaltung der Räume in der Kindertagesstätte bringt diesen pädagogischen Anspruch zum Ausdruck und dient der Förderung der Kinder.
Pädagogik ist der vielfältiger Gestaltungsraum, in dem Erziehung und Bildung ihren Platz haben. In diesem Palast des Lernens und der Erkenntnisse mag man sich Reggio-Pädagogik als ein schmuckes Kabinett vorstellen, in dem sich immer wieder neue Türen auftun und ein weiter und lichter Trakt für Lernerfahrungen erlebbar wird. Reggio Pädagogik - Die Fachseite für Erzieher/innen. Vor mehr als 40 Jahren entwickelten in der norditalie- nischen Stadt Reggio nell'Emilia kreative PädagogInnen und weitsichtige KommunalpolitikerInnen einen neue Sichtweise auf die Arbeit in den Kindergärten der Stadt. Maßgeblich wurde diese Konzeption von dem Pädagogen Loris Malaguzzi (1920–1994) geprägt, der unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs begonnen hatte mit den Kindern in Reggio zu arbeiten. Heute zählt die Reggio -Pädagogik weltweit zu den ambitioniertesten elementar- pädagogischen Konzepten. Pädagogische Einrichtungen in vielen Ländern lassen sich von der Arbeit in Reggio inspirieren, wenn sie über Bil- dungsreformen nachdenken. Die hundert Sprachen des Kindes heißt ein Gedicht von Malaguzzi.