actionbrowser.com
Bauen mit Stroh hat viele Vorteile. Einer davon ist der hohe Dämmwert des Materials und die einfache Verarbeitung. Überaschenderweise sind Strohbauten im Vergleich zu Holzbauten besonders feuerfest, da in den Strohballen wenig Sauerstoff vorhanden ist. Des Weiteren sind sie besonders erdbeben- und windsicher. Das Prinzip ist recht simpel. Stroballenbau & Strohballen-Lehmbau: Bauen mit Stroh - Wendland. Stroh wird entweder mit einer Strohballenmaschine oder per Hand in quadratische Würfel gepackt. Manuell kann dies durch Formpressen in einer Box passieren. Danach werden die Ballen mit Schnüren zusammengehalten. Die Schnüre können auch aus Stroh hergestellt werden. Für den Bau eines Iglus empfiehlt es sich möglichst kleine Blöcke herzustellen für größere Gebäude oder gerade Wände können die Ballen größer sein. Bei dem Bau eines Iglus kann eine tragende Konstruktion in Form einer geodätischen Kuppel verwendet werden. Diese kann entweder mit Holz oder mit dünnen PVC-Rohren hergestellt werden. Es ist jedoch auch ohne tragende Unterkonstruktion möglich, ein Stroh-Iglu zu bauen.
"Die Hauptfeinde sind das Geld, das Wetter, Schwerkraft", lacht der Architekt. Mit Mut zum ökologischen Bauen Schwierig werden unkonventionelle Lösungen, wenn den Bauherren der Mut fehlt. "Ich hatte hier viel Glück", freut sich Dirk Scharmer. Denn die Wohnungsgenossenschaft Sieben Linden trug mit ihrem ökologischen Anspruch ausgefallene Lösungen mit, ja forderte sie sogar. Bauen mit strohballen videos. "Das Ökodorf hat sich selbst eine Art kleine Bauordnung auferlegt, mit der es eine möglichst zukunftsweisende, ökologische Entwicklung sicherstellt", erklärt Scharmer, der bereits während seines Studiums mit der Siedlung zusammenarbeitete. Später nach der Ausbildung folgten von ihm geplante Wohnhäuser in zellulosegedämmter Holzrahmenbauweise für die Siedlung. Dann kamen mehrere Strohballenbauten und zuletzt das Haus Libelle. Dessen kompakter Baukörper sollte Energieeinsparungen, insbesondere durch die aktive und passive Nutzung der Sonnenkraft, ermöglichen. Deshalb wurde das Gebäude auch konsequent nach Süden ausgerichtet, mit Glasfassade und Solaranlage über die gesamte Gebäudelänge.
Seiner Meinung nach fehlt es in der Bauwirtschaft noch an Akzeptanz gegenüber dem neuen und doch so alten Baustoff. Ist diese Abneigung vielleicht auch nur pure Eifersucht gegenüber der energetischen Einmaligkeit des strohigen »Newcomers«? Wie dem auch sei, festzuhalten ist, dass der Energieaufwand, der für die Herstellung der Materialien einer Strohballenwand mit Lehm- und Kalkputz verwendet wird, im Vergleich zu herkömmlichen Gebäudehüllen nahezu unschlagbar gering ist. Laut Scharmers Berechnungen weist z. B. eine Stahlbetonwand mit WDVS auf EPS-Basis ungefähr einen fünffachen Primärenergieverbrauch auf. Strohbau. »Es gibt nichts Besseres. Existiert doch kein anderer Baustoff, der so einen niedrigen Primärenergiebedarf wie Stroh hat: Nichts verdeutlicht dies besser als die Tatsache, dass bei einem Ballen rund die Hälfte des Energiebedarfs von rund 7 KWh/m3 Stroh allein für das Bindegarn anfällt. « Die Wärmeleitfähigkeit der Strohballen beträgt, wenn die Halme quer zum Wärmefluss gelegt werden, 0, 052 W/mK; ansonsten liegt der Wert bei 0, 080 W/mK.
"Wie viel Festigkeit, Widerstandsfähigkeit, Tragfähigkeit brauchen wir wirklich? Und um welchen ökologischen und finanziellen Preis? Ich bin fest überzeugt, dass es eine große, sichere bauliche Realität für Holz, Lehm und Stroh gibt", sagt der Architekt. Erfolgreiche Zusammenarbeit Realität wurde das Haus Libelle im Zeitraum von März 2010 bis Dezember 2012. Dabei sollte auch die Bauphase möglichst natur- und ressourcenschonend ablaufen. Es wurden regionale Materialien und Baupartner bevorzugt, Bauschutt, Müll und Lärm so gut es ging vermieden. Bauen mit strohballen. Und noch etwas war Dirk Scharmer auf der Baustelle nach eigenem Bekunden wichtig: "Zeit für das gegenseitige Verständnis und voneinander Lernen, statt autoritärem Architektengehabe. " Eine gute Zusammenarbeit war auch nötig, weil der verregnete Mai 2010 den Aufbau erschwerte. Den Schutzbedarf der vorgefertigten strohgedämmten Außenwände hatte man angesichts der Regenmassen unterschätzt. "Mit dem Ergebnis, dass einige Quadratmeter nasses Stroh ausgetauscht werden mussten", erinnert sich Dirk Scharmer.