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Gerade auch für die Generation der Babyboomer, die nach und nach in die Jahre kommt, gilt dies. Im Jahre 2030 wird jeder 4. Deutsche älter als 65 sein. Nur wenige davon werden planen, irgendwann einmal in das klassische Altenheim zu gehen. Individuelle Lebensgestaltung wird gefragt sein. Entsprechend steigt die Nachfrage nach neuen Wohnformen, die selbstbestimmtes Wohnen möglich machen. Beispiele sind Senioren-WGn, Mehrgenerationenhäuser und auch ganze Wohndörfer für Senioren sind in Planung. Mit den modernen Wohn- und Lebenskonzepten der Generation 60 plus beschäftigt sich die auf Umfragen beruhende forsa-Studie "Wohnen im Alter" im Auftrag von Vivir, einer Firma, die sozialverträgliche Mehrgenerationen-Wohnparks entwickelt, im Rahmen des Projekts "Vivienda". Bungalows. Auf die Frage, welche Aspekte im Alter wichtig sind, gaben 88 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie ihr Leben genießen möchten. 64 Prozent möchten neue Hobbys entdecken, 58 Prozent wollen neue Freundschaften schließen und sich in eine Gemeinschaft einbringen, in der man sich gegenseitig im Alltag unterstützt, anstatt in fortgeschrittenem Alter zu vereinsamen.
Die Zahl der Alten, die bundesweit in unterschiedlichsten Wohn-, Haus- und Hofgemeinschaften ihr Leben gemeinschaftlich organisierten, sei mit ca. 8000 "vernachlässigbar gering". Dennoch löst jede neue Variante des Themas "alternatives Wohnen im Alter" denselben Medien-Hype aus. Seniorendörfer – Selbstbestimmtes Leben für die "jungen Alten". Dies erlebte auch der Architekt Josef Wulf, der im emsländischen Meppen nahe der holländischen Grenze die erste Wohnanlage für Menschen ab 60 nach dem Vorbild der Sun-Cities in Florida oder der Senioren-Wohndörfer in Australien eröffnete. Bereits kurz nach der Übergabe der ersten Wohneinheiten zu Ostern 2009 nahm der journalistische Andrang derart massive Formen an, dass die Bewohner der auf 36 altengerechte Einfamilienhäuser mit eigenem Garten und einen kleinen Tante-Emma-Laden projektierten Anlage sich schon bald in ihren verklinkerten Senioren-Bungalows verschanzten und für Interviews nicht mehr zur Verfügung standen. "Miami in Meppen" "Miami in Meppen", so der Titel einer Reportage, beinhaltet mehr als nur barrierefreies Wohnen auf kleinen Grundrissen, rollstuhlgerechte Duschen, erhöhte Toiletten, abgerundete Kanten im ganzen Haus sowie das Fehlen erhöhter Bordsteine in den verkehrsberuhigten Wohnstraßen des kleinen Viertels.
Damit das kein Traum bleibt, hat das Bayerische Sozialministerium bereits im Jahr 2006 die "Koordinationsstelle Wohnen im Alter" ins Leben gerufen. "Wir wollen ältere Menschen bei ihrem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben im Alter unterstützen. Die Koordinationsstelle ist hier seit zehn Jahren ein verlässlicher und wichtiger Ansprechpartner. Sie ist eine kompetente Anlaufstelle rund um das Thema 'Wohnen im Alter'", betonte Bayerns Sozialministerin Emilia Müller anlässlich der Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen am 04. 07. Demenz – Demenzdorf – alternative Pflegeform für Demenzkranke. 2016 in Würzburg und weiter: "Die Einrichtung einer landesweiten Koordinationsstelle war damals beispiellos und in dieser Form deutschlandweit einzigartig. Heute ist sie mehr denn je gefragt. " Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels nimmt der Beratungsbedarf zu den unterschiedlichen Wohnformen im Alter stetig zu. Daher ist die Beratungstätigkeit der Koordinationsstelle zu den Fragen rund um das Thema "Wohnen im Alter" aktuell und auch künftig von erheblicher Bedeutung.