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Und eine Situation die untragbar ist. Wir können gut miteinander darüber reden. Für ihn ist die Situation weniger belastend. Er sieht alles recht positiv und ist entspannt. Er will abwarten, wie sich unsere Situation entwickelt, ob unsere Affäre sich verläuft oder ob mehr aus ihr wird. Er sagt, wenn die Gefühle bleiben, dann müssen wir dementsprechend handeln. Für mich ist diese Warte-Haltung sehr schwierig zu ertragen. Jeden Tag warte ich… Ja, auf was warte ich? Wie lange müssen wir warten? Muss ICH warten? Wie schaffe ich meinen Alltag jeden Tag? Wie begegne ich meinem Mann, der diese Situation nicht verdient hat. Es hängt ja auch so vieles dran: 4 Kinder, die Ehepartner, der Wohnort, die Arbeit. Voreilig handeln ist keine Option. Einander in den Blick nehmen. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann hätte ich gerne einen Art Fahrplan in der Hand. Am liebsten hätte ich, dass mich jemand an die Hand nimmt und mit mir geht. So wie ich meine Kinder an die Hand nehme und sie begleite.
Die Macht, die wir mit unserem kollektiven Kriegsgeschrei, mit unserer Wut und unserer Angst füttern, ist wahrhaftig kein menschliches Wesen. Denn Menschen sind nur in der Gemeinschaft lebensfähig. Wir brauchen einander wie die Luft zum Atmen. Nur zusammen kommen wir weiter. Welche Macht ist es also, die uns spaltet und gegeneinander aufhetzt? Welche Energie steht wirklich hinter dem Plan des Errichtens einer posthumanen Ära, die uns in Biocomputer verwandelt und uns unserer Menschlichkeit beraubt? Lange vor unserer Zeit hatten die Energiefelder, die unser Leben lenkten, Namen von Göttern und Dämonen. Heute bezeichnen wir die Kulturen, die daran glaubten, als primitiv. Wir glauben an nichts mehr. Währenddessen können die unsichtbaren Mächte ungestört wirken. Doch es gibt noch Menschen, die sie erforschen. Morphogenetische Felder nennt sie der britische Biologe Rupert Sheldrake. Egregoren heißen sie in der spirituellen Lehre, metaphysische Wesenheiten, die sich aus menschlichen Gedanken, Gefühlen, Glaubensvorstellungen und Wünschen bilden.
Ihre Erklärung: Der Neoliberalismus hat sich schon vor der Krise nicht bloß auf seine Ideologie gestützt, sondern mehr noch auf ein bestimmtes "Training" im praktischen Verhalten, das er den Einzelnen aufnötigte. Gleichwohl bedeutet sein Hegemonieverlust, dass er die politische Mitte räumen musste. In dieser Situation, meinen die Autoren, muss die radikale Linke über ihr rein "antagonistisches" Verhalten, das in den Jahren richtig war, als es die Mär vom "Ende der Geschichte" zu bekämpfen galt, hinausgehen und die Mitte selbst übernehmen. Ziemlich verzweifelt Aber nun gibt es ein Problem: Diese Linke hat gar kein politisches Projekt! Die Kehrseite davon ist, dass sie auch gar nicht geeint ist. Infolgedessen läuft der Impuls der Autoren auf ein Postulat hinaus: Die Linken müssten "ein neues Gemeinsames" entdecken, das "in dem Sinne autonom ist, dass es in der Lage ist, eigene Fragen zu eigenen Bedingungen zu stellen". Offenbar gibt es dieses Gemeinsame noch nicht. Die Situation muss sogar ziemlich verzweifelt sein, wenn wir suchen sollen, welche "Antworten" entstehen, wo sie "miteinander kommunizieren und wo die "Punkte" sind, "an denen sie sich überschneiden und gegenseitig verstärken".