actionbrowser.com
Was zieht mir das Herz so? Was zieht mich hinaus? Und windet und schraubt mich Aus Zimmer und Haus? Wie dort sich die Wolken Um Felsen verziehn! Da möcht' ich hinüber, Da möcht' ich wohl hin! Nun wiegt sich der Raben Geselliger Flug; Ich mische mich drunter Und folge dem Zug. Und Berg und Gemäuer Umfittigen wir; Sie weilet da drunten, Ich spähe nach ihr. Liebesgedichte goethe sehnsucht und. Da kommt sie und wandelt; Ich eile so bald, Ein singender Vogel, Zum buschichten Wald. Sie weilet und horchet Und lächelt mit sich: »Er singet so lieblich Und singt es an mich. « Die scheidende Sonne Verguldet die Höhn; Die sinnende Schöne, Sie läßt es geschehn, Sie wandelt am Bache Die Wiesen entlang, Und finster und finstrer Umschlingt sich der Gang. Auf einmal erschein' ich, Ein blinkender Stern. »Was glänzet da droben, So nah und so fern? « Und hast du mit Staunen Das Leuchten erblickt: Ich lieg' dir zu Füßen, Da bin ich beglückt! (1802)
Selige Sehnsucht Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhhnet, Das Lebend'ge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet. In der Liebesnchte Khlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, berfllt dich fremde Fhlung, Wenn die stille Kerze leuchtet. Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsternis Beschattung, Und dich reiet neu Verlangen Auf zu hherer Begattung. Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du, Schmetterling, verbrannt. Und solang du das nicht hast, Dieses: "Stirb und werde! " Bist du nur ein trber Gast Auf der dunklen Erde. Liebesgedichte goethe sehnsucht e. Tut ein Schilf sich doch hervor, Welten zu versen! Mge meinem Schreibe-Rohr Liebliches entflieen!
Selige Sehnsucht Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet, Das Lebend′ge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet. In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Ueberfällt die fremde Fühlung Wenn die stille Kerze leuchtet. Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsterniß Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen Auf zu höherer Begattung. Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du Schmetterling verbrannt, Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und Werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde. (* 28. 08. 1749, † 22. Liebesgedichte goethe sehnsucht. 03. 1832) Bewertung: 5 /5 bei 1 Stimmen Kommentare