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Im Anschluss an Teil drei zeigt das Erste zudem den Dokumentarfilm "Der NSU-Komplex - Die Rekonstruktion einer beispiellosen Jagd" (BR, MDR, NDR) von Stefan Aust (69) und Dirk Laabs (*1973).
Es hat gedauert, bis er verstanden hat, dass die Opfer nicht nur Fakten liefern, sondern auch öffentlich darstellen wollen, wie es ihnen geht. Wie sind Sie auf die Angehörigen der Ermordeten zugegangen? Raymond Ley: Wir haben uns sehr lange erfolglos um die Familie Yozgat in Kassel bemüht, über die Anwälte. Aber die wollen einfach nicht mehr darüber reden, wie ihr Leben zerstört wurde. Die Interviews mit Adile Simsek oder Herrn Turgut waren sehr gut mit den Anwälten vorbereitet und mit kleinem Team gedreht. Letzte ausfahrt gera mediathek in aller. Frau Simsek war es zum Beispiel wichtig, das ihre Klage über die Behandlung durch die Polizei in den Film kommt, die ihr zudem den Vorwurf gemacht hat, dass sie selbst ihren Mann umgebracht habe. (Mehr zum NSU-Prozess: Zschäpes Verteidiger fordern Leichenfotos an. ) Ihr Film beruht auf dem zwölfseitigen Gedächtnisprotokoll zweier Verhörspezialisten. Trotzdem ist die Materialfülle gewaltig. Was haben Sie mit Zähneknirschen aussortiert? Raymond Ley: Die Versäumnisse der Behörden, die Desaster des Verfassungsschutzes, die herablassende Haltung der Ermittler gegenüber den Hinterbliebenen - all das haben wir angedeutet - aber wenn man Beate Zschäpe näher erzählen möchte, braucht man Zeugen im Film, die direkt mit ihr zu tun hatten, und nicht Polizisten, die noch nach Jahren ihre Verfehlungen gutheißen.