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Analyse einer Textstelle "Der Untertan" Der vorliegende Textauszug aus dem Roman "Der Untertan" von Heinrich Mann, welcher 1911 veröffentlicht wurde schließt direkt an die Rückkehr Diedrich Hessling aus seiner Studienzeit in Berlin an in der er seinen Doktortitel erhielt. Dort angekommen übernimmt er den Betrieb des verstorbenen Vaters und beginnt seine Machtposition immer weiter auszubauen. Inhaltlich beschreibt die Szene den Zeitraum von ungefähr einen Tag. Zunächst verbring er die Zeit nach seiner Ankunft mit seiner Familie, welches sich sehr emotional gestaltet. Anschließend wird Dietrich von den Arbeitern in seiner Fabrik empfangen und hält direkt eine Impulsive Rede um seine Machtposition ihnen zu demonstrieren. Der Untertan | Charakterisierung. Nach dieser aufgebrachten Stimmung in der Fabrik kehrt Diedrich wieder zu seiner Familie zurück. Dieser stellt er seine Pläne für die Zukunft vor. Während dieses Gesprächs bittet die Mutter ihn unter anderem darum, den angesehen Männern der Stadt einen Besuch abzustatten und sich vorzustellen.
(S. 108) Obwohl er in seiner Kindheit besonders viel Respekt vor dem alten Buck und seiner gesamten Familie hatte, ebenso wie jeder anderer Bewohner aus Netzig, hat er diesen Respekt und die "Hochachtung" verloren und stellt die Familie Buck in ein schlechtes Licht. Diedrich ist der Meinung Herr Buck solle "an seine eigenen Geschäfte denken" (S. Der untertan charakterisierung (Hausaufgabe / Referat). 108), wodurch er verdeutlicht, dass er sich wünscht, dass die gesamte Familie Buck aus dem öffentlichen Leben verschwindet und somit auch für alle anderen Mensche..... This page(s) are not visible in the preview. Somit kann man sagen, dass Diedrichs gesellschaftliches und politisches Selbstbild am realitätsfernsten ist und er zu diesem Zeitpunkt im Roman noch viel Zeit hinein investieren muss um dies zu verbessern. Zusammenfassend kann man sagen, dass all diese genannten Punkte, Diedrich in jeder Hinsicht ein sicheres Selbstbild vermitteln. Er hat durchaus, grade auch am Ende des Romans eine hohe, und angesehene Stellung in der Gesellschaft, wofür er auch hart gekämpft und gearbeitet hat.
Dies folgt im Anschluss der zu analysierenden Szene. Das familiäre Selbstbild Diedrich Hesslings äußert sich in einigen Stellen des Textauszuges. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Netzig wird das übergeordnete Verhältnis zu seinen Schwestern deutlich. Die beiden Schwestern bewundern die neue Barttracht (S. 105). Dies verdeutlicht das Magda und Emmi ihn als Autoritätsperson verehren und respektieren. Sie ordnen sich ihm aufforderungslos unter, wie Dietrich sich dem Kaiser. "Frau Hessling empfängt ihren Sohn mit ausgebreiteten Armen und einem Aufschrei, wie von einer verschmachteten die grade noch gerettet wird" (S. 106) Dieses Zitat bzw. Reaktion von Frau Hessling drückt ihre große Freude der Wiedervereinigung der Familie aus. Sie ist sehr stolz aus Diedrich und sieht ihn nun als neues Familienoberhaupt an, wie auch seine Schwestern. Einloggen - Lektürehilfe.de. Als Reaktion drauf beginnt auch Diedrich zu weinen. Dies bestätigt die zu beginn des Romans getroffene Aussage, dass Diedrich ein weiches Kind sei. Das zeigt auch dass er seine weiche Fassade in Gegenwart seiner Familie fallen lassen kann.
Wulckow, Otto von Regierungspräsident von Wulckow stellt die höchste amtliche Macht in Netzig dar. Als der Arbeiter Karl, der zuvor von Diederich Heßling aus seiner Papierfabrik entlassen wurde, vor seinem Haus erschossen wird, lobt er den Wachsoldaten Pacholke, der dafür verantwortlich ist. Zum Prozess gegen den Fabrikanten Lauer erscheint Wulckow mit Verspätung und » im Jagdanzug, mit großen kotigen Stiefeln« (193). Auf dem Netziger Harmonieball treffen sich Diederich und Wulckow erneut: »Er streckte den Kopf vor, braunfleckig, mit slawischen Backenknochen, und glotzte Diederich an aus den Mongolenfalten seiner Augen, die voll einer warmblütigen, schalkhaften Gewaltsamkeit waren« (255). Diederich biedert sich bei ihm an, erleidet aber Schiffbruch, als er ihn zu direkter Mitwirkung an dem Komplott gegen das geplante Säuglingsheim bewegen will. Wulckow zieht im Hintergrund die Fäden und zwingt Diederich zum Verkauf seines elterlichen Hauses. Bei der Enthüllung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals aber findet selbst er sich durch Diederich auf die Plätze verwiesen, da nicht ihm, sondern Diederich die Ehre der Eröffnungsrede zukommt.
Einerseits ist der Druck auf ihn so groß, dass er sich dem »unerbittlichen, menschenverachtenden, maschinellen Organismus« des streng hierarchisch geordneten Staates nur unterwerfen kann. Andererseits ermöglicht die Eingliederung in diese Machtstrukturen die Ausübung eigener Macht: »Wer treten wollte, musste sich treten lassen«, lautet folgerichtig seine Maxime. Diederich wird dabei nicht als »Person« mit individuell entfaltetem Charakter dargestellt, sondern als »Typ«: Er ist ein Repräsentant seiner Zeit, denn jedes politische System formt den Charakter, den es zur Machterhaltung benötigt, und das Kaiserreich braucht feige Untertanen ohne Rückgrat – so die herausfordernde Grundaussage des Buchs. Weist der Roman über seine Zeit hinaus? In seiner unerbittlichen Diagnose besitzt der »Untertan« heute noch dieselbe Aktualität wie zum Zeitpunkt seines Entstehens, obwohl es keinen Kaiser und keine Prügelstrafe mehr gibt. Dass es Opportunisten und Mitläufer weit bringen können, war nicht nur zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine bittere Wahrheit.
Auch Dietrich bemerkt nun aufgrund der Reaktionen seiner Familie zu dieser feierlichen Stunde, dass er zum Familienoberhaupt aufgestiegen ist. Ebenfalls wird bei Dietrichs Weg zur Fabrik seine Familie als "der Seinen" bezeichnet. Dies zeigt ebenfalls seine über..... [read full text] This page(s) are not visible in the preview. Please click on download. Betrachtet man das politisch-gesellschaftliche Selbstbild Diedrich Hesslings äußert sich seine starke hierarchische Denkens Weise. Für ihn haben Frauen einen niedrigen Wert als die Männer, wodurch er wenig Respekt vor ihnen hat. Bei Guste Daimchen ist dies jedoch nicht lange der Fall, da sie eine Frau ist, die sich den nötigen Respekt verschafft und sich nicht alles gefallen lässt. Diedrich ist "erschrocken vor Hochachtung" (S. 104), da Guste Millionärin zu sein scheint, da sie von ihrem verstorbenen Onkel, den sie ein Jahr lang pflegte, geerbt hat. Nun setzt sein hierarchisches Denken wieder ein. Da Guste durch ihren Status als Millionären einen höheren Stand in der Gesellschaft hat, sieht Diedrich zu ihr auf und lässt es daher nicht zu, dass seine Schwestern über Guste lästern.