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Der weltweit erste Lastwagen von 1896 () - Es war eines der größten Talente von Gottlieb Daimler: Irgendwie fand er immer wieder neue Anwendungsgebiete für seinen ebenfalls brandneuen Verbrennungsmotor. So kam es zum Motorrad, zur Motor-Draisine, zu einer motorisierten Feuerwehrspritze und im Jahr 1896 schließlich... zum Lkw. Und während heutige Lastkraftwagen nur so vor Technik strotzen, quasi alleine fahren können und einige Logistikunternehmen bereits nicht mehr von "Fahrern", sondern von "Logistikmanagern" sprechen, wenn sie an die Besatzung hinter dem Lenkrad denken, so prägte die Konstruktion des ersten Lkw der Welt vor allem eines: purer Pragmatismus. Er sieht deshalb nicht nur aus wie eine Kutsche mit Motor, er ist eine Kutsche mit Motor. Nur eben ohne Deichsel. Der "Phoenix" genannte, 4 PS starke Zweizylinder-Heckmotor mit 1, 06 Liter Hubraum stammte aus dem Pkw. Ihn kombinierte Daimler mit einem Riemenantrieb auf die Hinterachse. Dort saßen zudem Schraubenfedern, die die Erschütterungen vom empfindlich reagierenden Motor fernhielten.
Laut der Online-Publikation Amish America kamen zwei rennbegeisterte Amish People durch einen Zufall darauf, ihre Kutsche mit einem Raketentriebwerk auszurüsten. Einer von beiden wollte im Internet eine Turbinen-Welle (turbo shaft) bestellen, um sie in einem Truck einzubauen. Aus Versehen bestellte er aber angeblich ein Turbostrahltriebwerk (turbo jet). Thunder Buggy Diese Turbine haben die Amish-People-Tüftler in den Buggy gebaut. Zweckentfremdung aus der Not heraus Da die Bastler ihre neue Turbine nicht für einen Lkw gebrauchen konnten, bauten sie das für sie naheliegendste Fahrzeug um: eine Pferdekutsche. Diese verstärkten sie mit einem Stahlrahmen, an dem sie das Strahltriebwerk befestigten. Außerdem gönnten sie dem Buggy ein Luftfahrwerk. Dabei lagern die serienmäßigen Blattfedern auf kleinen Doppelluftsäcken aus Gummi – diese Ausrüstung ist wegen des mit ihr verbundenen Komfortgewinns inzwischen bei den Amischen beliebt. Thunder Buggy Die Turbine verbreitet während des Betriebs einen ohrenbetäubenden Lärm.
Anders als Karl Benz, der vor allem Automobile bauen will, träumt Gottlieb Daimler von der Motorisierung "zu Wasser, zu Lande und in der Luft". Heute hört sich das ziemlich normal an, aber damals glaubten die Wenigsten, dass dies je möglich sein würde. Der Grund: Die Motoren, die es zu dieser Zeit gab, waren sehr gross und sehr schwer. Aber Daimler und Maybach gelang es, sehr kleine und starke Motoren zu bauen. Daimlers Hauptziel ist zunächst die Herstellung von geeigneten Motoren. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Wilhelm Maybach entwickelt er in jahrelanger Forschungsarbeit einen kleinen schnell-laufenden Motor, der so leicht und so stark ist, dass er ein Fahrzeug antreiben kann. Diesen Motor, die sogenannte "Standuhr", bauen Daimler und Maybach 1885 zuerst in ein Laufrad ein, den "Reitwagen", und konstruieren damit das erste Motorrad der Welt. Im März 1886 bestellt Gottlieb Daimler bei der Wagenbaufabrik "Wilhelm Wimpff & Sohn" in Stuttgart eine Kutsche als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Emma.