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Gerade aktive Menschen erleben diese Einschränkung als sehr belastend. Sicherheit vermitteln, Regeln beachten Im Umgang mit schwerhörigen Patienten gilt es daher einige Regeln zu beachten, die Ihnen die Kommunikation in der Pflege erleichtern und den Betroffenen Sicherheit vermitteln. Deutlich und natürlich sprechen: Gut gemeint, aber falsch und für Hörgeräteträger sogar unangenehm, ist besonders lautes Sprechen. Richtig ist: Deutlich und vor allem nicht zu schnell sprechen! Einfach und klar: Formulieren Sie klare, einfache Sätze und legen Sie kleine Gesprächspausen ein. Nähe suchen: Eine kurze Sprechdistanz ist hilfreich. Blickkontakt halten: Ihr Gesicht sollte für Ihren Gesprächspartner immer gut sichtbar sein. Aufmerksamkeit wecken: Indem Sie die Aufmerksamkeit Ihres Partners wecken, geben Sie ihm Gelegenheit sich auf Sie zu konzentrieren. Umgebung checken: Vermeiden Sie Gespräche, wenn intensive Hintergrundgeräusche zu hören sind (Staubsauger, Küchengeräte, Verkehrslärm). Wichtiges schriftlich: Informationen, die für den Betroffenen von besonderer Bedeutung sind, am besten schriftlich mitteilen.
#PflegeGoesTopfit 18. 09. 2021 | 2 Minute(n) Lesezeit Als Pflegekraft kommt man täglich mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt – unteranderem auch mit Schwerhörigen. Das Arbeiten mit schlecht hörenden Pflegebedürftigen kann dann schnell zu einer Herausforderung werden. Besonders häufig werden Pflegekräfte in ihrem Alltag mit der altersbedingten Schwerhörigkeit konfrontiert. Kommunikation mit schwerhörigen Menschen Unter altersbedingter Schwerhörigkeit versteht man das langsam nachlassende Hörvermögen mit zunehmendem Alter. Diese Form der Schwerhörigkeit tritt meist bei beiden Ohren gleichzeitig und häufig in gleicher Stärke auf. Die Verschlechterung des Gehörs im Alter liegt insbesondere am altersbedingten Verschleiß von Haarzellen im Innenohr, die für die Verarbeitung der Töne gebraucht werden. Dadurch ist die Verarbeitung nicht mehr so präzise wie in jüngeren Jahren. Viele Menschen glauben, dass schwerhörige Menschen Geräusche und Sprache einfach nur leiser hören würden. Dies ist jedoch insbesondere bei altersbedingter Schwerhörigkeit falsch.
Ein angemessener Umgang erfordert darüber hinaus Wissen zu den Lebensbedingungen und der psychosozialen Situation gehörloser und schwerhöriger Menschen. Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass Fachkräfte in der Versorgung alter Menschen nicht über diese Kenntnisse verfügen. So zeigt sich, dass Pflegekräfte eher wenig über Schwerhörigkeit, ihre Auswirkungen und den Umgang u. in Bezug auf Kommunikation und Hilfsmittel wissen. Darüber hinaus wird das Hörvermögen von Bewohner*innen durch Pflegekräfte häufig falsch eingeschätzt. Angebote, die die spezifischen Bedürfnisse gehörloser Menschen im Alter berücksichtigen gibt es nur sehr vereinzelt. Die allgemeinen Angebote sind in Bezug auf Sprache und Kultur nicht barrierefrei, sodass der Zugang für gehörlose Menschen massiv beeinträchtigt ist bzw. ihre Versorgung hier nicht angemessen erfolgen kann. Foto: S K – Pixabay Handlungsempfehlungen Um zu erreichen, dass Menschen mit Hörbehinderung ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt werden können, um so ihre Lebensqualität positiv zu beeinflussen, müssen Pflegekräfte systematisch geschult werden.
Damit die Kommunikation zwischen Hörenden und schwerhörigen Menschen gelingen kann, sind von beiden Seiten Verhaltensregeln erforderlich. Viele Schwerhörige können, abhängig von der Art und dem Grad der Schwerhörigkeit, trotz Hörsystem nicht alles akustisch verstehen. Sie benötigen deshalb noch zusätzliche Informationskanäle (Abgesehen von Mund, Mimik, Gestik, Körpersprache) um das Gehörte als Information zu erkennen.
Sprechen Sie klare und kurze Sätze, denn für Schwerhörige ist das Hören mit sehr viel Denk- und Kombinationsarbeit verbunden, umständliche Schachtelsätze und ein zu rascher Themenwechsel ist schwer verstehbar. Wichtige Informationen wie Uhrzeit, Datum, Adressen, Telefonnummern usw. geben Sie am besten schriftlich bekannt (Notizblatt), weil solche Angaben schwer zu interpretieren sind. Antworten Sie in einer Gesprächsrunde nie für einen Schwerhörigen. Nennen Sie ihm eher ein Stichwort, damit er selbst eine Antwort geben kann. Eine Bevormundung würde Misstrauen schaffen und der Schwerhörige fühlt sich nicht ernst genommen. Schwerhörige brauchen zum Verstehen einer Frage eben länger und können nicht so rasch antworten. In Gesellschaften und Runden sollten Schwerhörige in das Gespräch integriert werden. Mitten unter Menschen einsam zu sein, ist für Schwerhörige eine ganz schmerzliche Erfahrung. Informieren Sie den Schwerhörigen kurz über das jeweilige Gesprächsthema. Dass im Gespräch in einer Runde immer nur einer sprechen sollte, gehört generell zur Gesprächskultur.. Etwas falsch Verstandenes oder eine falsche Antwort erregt in einer Runde oft Heiterkeit.
Allgemeine Grundsätze Für das Helfen Behinderte sind Menschen wie Sie und ich und möchten auch so behandelt werden. Deshalb sollten Sie Ihnen gegenüber immer natürlich bleiben und daran denken, dass alle Umgangsformen und Höflichkeits- bezeugungen wie unter Nichtbehinderten gültig sind. Ein auffälliges Anstarren der Person ist genauso falsch wie ein betretenes Wegsehen. Sprechen Sie immer mit dem Behinderten selbst und nicht mit seinem eventuellen Begleiter. Fragen Sie, ob Hilfe erwünscht ist und respektieren Sie auch eine ablehnende Antwort. Denken Sie immer daran, daß nicht nur bauliche Barrieren, sondern vor allem Gedankenlosigkeit und Into- leranz den Weg des Behinderten hemmen könnten. Für das Sich-helfen-lassen Nichtbehinderte Menschen haben meist Probleme beim Ansprechen Behinderter, deshalb sollten Sie auch den ersten Schritt wagen, gegen eine freundliche Begrüßung oder eine Frage hat selten jemand etwas. Versuchen Sie dem Helfer so genau wie möglich zu beschreiben, in welcher Art und Weise er helfen kann, denn oft fehlt das nötige Hinter- grundwissen.
Viele Passanten wollen besonders rücksichtsvoll sein und bleiben mucksmäuschenstill auf dem Gehweg stehen, wenn ihnen ein Blinder begegnet, um ihn nicht zu stören. Würden Sie statt dessen mit normalem Schritt weitergehen oder gar den Blinden ansprechen, dann könnte dieser schon ausweichen, bevor er mit dem Stock das Bein des Passanten berührt. Wenn ein Blinder oder hochgradig Sehbehinderter die Straße überqueren will, ist er über ein Hilfsangebot besonders dankbar. Einige möchten allerdings ganz selbständig gehen und werden deshalb Hilfe ablehnen. Beim Gehen ziehen Blinde es vor, den Arm ihrer Begleitperson unterzufassen, sie wollen also nicht gezogen oder geschoben werden. Es ist auch wichtig zu wissen, ob es hinauf oder hinab geht. Niemals darf man einen blinden Passanten, ohne ihn anzusprechen, einfach am Arm packen und über die Straße mitnehmen oder ihn in ein Verkehrsmittel bugsieren. Schließlich kann man ja nicht wissen, wo derjenige hin will. Türen sollten nach Möglichkeit geschlossen sein.