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In der zweiten Strophe folgt der Appell an den Menschen "den unbekannten / höhern Wesen" [5] zu gleichen. Diese Aufforderung "rückt die höheren Wesen nicht in ferne Vorbildlichkeit, denen der Mensch nachzueifern ha[t], sondern in erstaunlicher Wendung wird die Möglichkeit des Glaubens an sie an das ethische Verhalten des Menschen geknüpft" [6], was mit Hilfe der Inversion "Sein Beispiel lehr' uns / Jene glauben. " [7] deutlich hervorgehoben wird. All das ist eine auffallende Anerkennung an denkbare menschliche Charaktereigenschaften und gleichzeitig eine Relativierung der unbekannten, nur geahnten, göttlichen Wesen. Das bedeutet, dass die so genannten unbekannten höheren Wesen einerseits Vorbild sind, andererseits aber auch legitimationsbedürftig durch menschliches, sittliches Agieren, was zu dem Fazit führt, dass die Wesen ohne das beispielhafte Handeln des Menschen gar nicht wahrhaftig sind (vgl. 178 sowie S. 183). Die Antithese zwischen Mensch und Gott wird nur dadurch beibehalten, dass die geahnten Wesen auch als "die Unsterblichen" [8] bezeichnet werden und somit die Gegensätze des menschlichen und göttlichen bzw. irdischen und überirdischen beibehalten werden (vgl. Formale und inhaltliche analyse. 133).
99 Preis (Book) 16. 99 Arbeit zitieren Mareike Müller (Autor:in), 2009, "Das Göttliche" von Johann Wolfgang Goethe - eine Gedichtsanalyse, München, GRIN Verlag,
Der zu analysierende Sachtext liegt als Zeitungsartikel vor und wird von mir in dieser Arbeit auf inhaltliche, strukturelle und sprachliche Eigenschaften analysiert. Im Hauptteil der Sachtextanalyse steht die eigentliche Arbeit an.