actionbrowser.com
Kurt Tucholsky: Rosen auf den Weg gestreut - YouTube
Bühnenkunst (Theater, Konzert, Musical, etc. ) Wilhelmsburg 17 Jun 2017 Rosen auf den Weg gestreut – Tucholsky trifft Eisler Personen: Kristin Kehr, Tristan Jorde, Sebastian Hubert Uhrzeit: 18:00 - 20:15 Ort: Museum Elbinsel Wilhelmsburg Hamburg, Kirchdorfer Str. 163 Kosten: 15 €, Vvk 13 € Beschreibung: Eine musikalisch-theatrale PolitRevue einer fiktiven Begegnung im Museum Elbinsel Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – Was kam danach? Wurde drauf los gelebt, daraus gelernt, alles ignoriert? Gab es Hoffnung? Oder wurde gar Neues gewagt? Der Berliner Kurt Tucholsky (1890– 1935) hat während der Zwischenkriegszeit darüber in seiner unnachahmlich scharfen und bitterbösen aber auch witzigen Art geschrieben. Er hat immer wieder gewarnt und aufgezeigt gegen Dummheit und Reaktionäres. Hanns Eisler (1898 – 1962), in Wien aufgewachsen, ein Schüler Schönbergs, später in die Emigration getrieben, vertonte später, als er schon in Ost-Berlin lebte, einige dieser großartigen Texte. Er schuf berührende Elegien genauso wie beißende Spottlieder.
Rosen auf den Weg gestreut Ihr müsst sie lieb und nett behandeln, erschreckt sie nicht - sie sind so zart! Ihr müsst sie Palmen sie umwandeln, getreulich ihrer Eigenart! Pfeift eierm Hunde, wenn er sie ankläfft: küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft! Wenn sie in ihren Sälen hetzen, sagt, "Ja und Amen - aber gern! Hier habt ihr mich - schlagt mich in Fetzen! " Und prügeln sie, so lobt den Herrn. Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft! Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft! Und schießen sie: du lieber Himmel, schätzt ihr das Leben so hoch ein? Das ist ein Pazifisten-Fimmel! Wer möchte nicht gern Opfer sein? Und spürt ihr auch in euerm Bauch den Hitlerdolch, tief, bis zum Heft: Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft! (* 09. 01. 1890, † 21. 12. 1935) Bewertung: 4 /5 bei 6 Stimmen Kommentare
Textdaten Autor: Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}} Titel: Rosen auf den Weg gestreut Untertitel: aus: Die Weltbühne. Jahrgang 27, Nummer 13, Seite 452 Herausgeber: Carl von Ossietzky Auflage: Entstehungsdatum: Erscheinungsdatum: 31. März 1931 Verlag: Verlag der Weltbühne Drucker: {{{DRUCKER}}} Erscheinungsort: Berlin Übersetzer: Originaltitel: Originalsubtitel: Originalherkunft: Quelle: Scan auf Commons Kurzbeschreibung: Artikel in der Wikipedia Eintrag in der GND: {{{GND}}} Bild [[Bild:|250px]] Bearbeitungsstand fertig Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe [[index:|Indexseite]] Rosen auf den Weg gestreut von Theobald Tiger Ihr müßt sie lieb und nett behandeln, erschreckt sie nicht – sie sind so zart! Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln, getreulich ihrer Eigenart! 5 Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –: Küßt die Fascisten, wo ihr sie trefft!
[7] [8] Rezensionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt erfuhr ein breites Medienecho. Viele Kritiker deuten das Lied im Kontext mit der Zunahme politisch motivierter Angriffe auf Kunst- und Kulturprojekte [9] [10] als "raffinierte Metapher auf die Strategien der neurechten Szene, die sich nach eigenen menschenverachtenden Äusserungen gerne auf die Freiheitsrechte beruft". [11] Der Musikexpress hält den Song für eine "Provokation, Kampfansage und gleichzeitig eine Ode an die Kunst und ihre Waffen". [12] Musikjournalist Alex Barbian beschreibt das Lied als "balladenartig-kabarettistische Form der Kunstperformance" und bezeichnet Danger Dan in diesem Zusammenhang als eine Mischung aus " Hannes Wader und Comedian Harmonists ". Der Song sei deshalb so interessant, "weil die durch die Kunstfreiheit gedeckte Grenzüberschreitung schon im Songtitel stecke und damit sehr bewusst in den Fokus gestellt werde. Zum anderen, weil im Stück viele politische Kampfansagen stecken, die sehr konkret an verschiedene Führungsfiguren der Neuen Rechten, die Polizei und den Verfassungsschutz gerichtet sind", so der Kritiker weiter.
O hochverehrtes Publikum, sag mal: bist du wirklich so dumm, wie uns das an allen Tagen alle Unternehmer sagen? Jeder Direktor mit dickem Popo spricht: Das Publikum will es so! Jeder Filmfritze sagt: Was soll ich machen? Das Publikum wnscht diese zuckrigen Sachen! Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht: Gute Bcher gehn eben nicht! Sag mal, verehrtes Publikum: bist du wirklich so dumm? So dumm, dass in Zeitungen, frh und spt, immer weniger zu lesen steht? Aus lauter Furcht, du knntest verletzt sein; aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein; aus lauter Besorgnis, Mller und Cohn knnten mit Abbestellung drohn? Aus Bangigkeit, es kme am Ende einer der zahllosen Reichsverbnde und protestierte und denunzierte und demonstrierte und prozessierte... Sag mal, verehrtes Publikum: bist du wirklich so dumm? Ja, dann... Es lastet auf dieser Zeit der Fluch der Mittelmigkeit. Hast du so einen schwachen Magen? Kannst du keine Wahrheit vertragen? Bist also nur ein Griebrei-Fresser ?