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Faust geht mit Mephistopheles keinen Pakt ein, sondern eine Wette. Die Wette lautet: In Goethes Fassung (V. 1693–1707) heißt es: Faust: Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, So sei es gleich um mich getan! Kannst du mich schmeichelnd je belügen, Dass ich mir selbst gefallen mag, Kannst du mich mit Genuss betrügen, Das sei für mich der letzte Tag! Die Wette biet ich! Mephistopheles: Topp! Und Schlag auf Schlag! Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich gern zugrunde gehn! Dann mag die Totenglocke schallen, Dann bist du deines Dienstes frei, Die Uhr mag stehn, der Zeiger fallen, Es sei die Zeit für mich vorbei! Bedenk es wohl, wir werden's nicht vergessen. Arbeitsanregungen: Beurteilen Sie im Hinblick auf die Wette, wie Faust einzuschätzen ist: als Heiliger, als Vorbild, als Übermensch, als Streber, usw. Überprüfen Sie Ihre Einschätzung anhand folgender Szenen: Nacht, Vor dem Tor, Auf der Straße.
Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, Verpestet alles schon Errungene; Den faulen Pfuhl auch abzuziehn, Das letzte wäre das Höchsterrungene. Eröffn' ich Räume vielen Millionen, Nicht sicher zwar, doch tätig-frei zu wohnen. Grün das Gefilde, fruchtbar! Mensch und Herde Sogleich behaglich auf der neusten Erde, Gleich angesiedelt an des Hügels Kraft, den aufgewälzt kühn-emsige Völkerschaft! Im Innern hier ein paradiesisch Land, Da rase draußen Flut bis auf zum Rand, Und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen, Gemeindrang eilt, die Lücke zu verschließen. Ja! diesem Sinne bin ich ganz ergeben, Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, Der täglich sie erobern muss! Und so verbringt, umrungen von Gefahr, Hier Kindheit, Mensch und Greis sein tüchtig Jahr. Solch ein Gewimmel möcht ich sehn, Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn! Zum Augenblicke dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön! Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Äonen untergehn.
Im Mittelpunkt des Dramas steht die Entwicklung des Gelehrten Faust, der durch manipulative Akte des Teufels neue Dimensionen des Lebens kennenlernt - die Gelehrtentragödie. Daraus resultiert die Gretchentragödie, was dazu führt, dass er sich in das sehr junge und naive Mädchen Gretchen verliebt, sie schwängert und Faust zum Verantwortlichen für den Tod von Gretchens Mutter, Bruder, ihrem gemeinsamen neugeborenen Kind und ihr selbst macht. Am Ende jedoch siegt die göttliche Gnade und die Liebe des von ihm verstoßenen Gretchens. Was passiert, wenn Faust höchste Erfüllung erhält? Hallo, ich lerne gerade fürs Abi und bis vor einer Stunde hat das bei Faust alles noch Sinn gemacht, aber jetzt bin ich komplett raus. Wenn Faust den Sinn des höheren Daseins erkennt und höchste Erfüllung bekommt, verliert er sein Streben da er sich damit zufrieden gibt. Dann steht im Lektürenschlüssel, dass Gott in diesem Falle seine Wette mit Mephisto gewonnen hat, da die Gutheit seiner Schöpfung belegt ist und der Mensch für etwas höheres bestimmt sei.
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