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Ab der Zeit der Vollbelastung, also 12 Wochen nach der Operation, versuchte ich, wieder ein "normales" Gangbild zu finden. Dies gelang mir jedoch nicht, immer sah man ein wenig das Hinken und das ungleichmässige Gehen. Meine Physiotherapeutin und auch meine ambulante Orthopädin meinten, das würde mit der Zeit kommen, da die linken Beinmuskeln einfach noch nicht so kräftig wären wie im rechten Bein. Auf dem Röntgenbild sah alles gut aus. Erfahrungen mit Tönnis: Tripleosteotomie - Vorgeschichte und Dignose. Im Juli 2005, also ein halbes Jahr nach OP, hatte ich ganz plötzlich eine sehr schwere Schmerzattacke im linken Becken. Zeitweise konnte ich das Bein kaum bewegen. Nach 1-2 Tagen legte sich dies wieder, aber danach hatte ich sehr oft leichte bis mittelschwere Schmerzen, genauso wie vor der Operation. Es stellte sich heraus, dass sich in der Knochenfraktur des Darmbeins (das ist die grösste der drei Frakturen, die bei der OP erzeugt werden) eine Pseudarthrose (Def. laut Wikipedia: Ausbildung eines so genannten "Falschgelenks" infolge Ausbleibens der knöchernen Konsolidierung eines Knochenbruchs) gebildet hat!!
Meine Story: Vor ca. einem halben Jahr hatte ich (weiblich, 15) beim Fußball spielen Schmerzen in der linken Leiste und am nächsten Tag Fieber. Der Arzt hat gesagt es sei eine Überbelastung der Bauchmuskeln, was ich ziemlich komisch fand. Doch nach einigen Tagen ging es wieder weg. Vor ungefähr drei Monaten hatte ich das gleiche Problem auf der rechten Seite: Ich spiele Fußball, habe Schmerzen, spucke die ganze Nacht. Also bin ich zu einem anderen Arzt gegangen, der ein Röntgenbild gemacht hat. Diagnose: beidseitige Hüftdysplasie. Aber mehr als ein weiteres Bild am Ende des Jahres wollte er nicht machen. Da ich aber vorhatte in der kommenden Saison den Verein zu wechseln (4-5 mal Training pro Woche) wollte ich noch eine andere Meinung haben. Der nächste Arzt hat mich nachdem er das Röntgenbild gesehen hat sofort zum MRT geschickt. Das Ergebnis: Risse und Wassereinlagerungen im Gewebe der rechten Hüftpfanne! Da ihm das aber zu heikel war, da ich noch so jung bin, schickte er mich in die Sportklinik.
Wird eine Operation zu spät durchgeführt, wenn die Arthrose schon weit fortgeschritten ist, ist ein Erhalt des Gelenkes oft nicht mehr, oder nicht auf Dauer möglich, ein künstliches Hüftgelenk muss eingesetzt werden. Setzt man dieses bereits in jungen Jahren ein (z. B. im Alter von 35 oder 40 Jahren), ist nach ca. 10 Jahren mit der ersten Wechseloperation zu rechnen, da die Prothesensysteme sich mit den Jahren lockern und ersetzt werden müssen. Im Laufe der Jahre werden die Ergebnisse dieser Wechseloperation und die Knochensituation immer schlechter. Früher wie heute endet dies für die Patienten in relativ jungen Jahren oft im Rollstuhl und in einer frühen Invalidität. Dies muss nicht sein, es ist vermeidbar, wenn man sich frühzeitig vernünftig beraten und ggf. therapieren lässt. Prophylaxe ist hier sicherlich das A und O! Schmerzmittel oder Physiotherapie können leichte Beschwerden eine Zeit lang lindern oder stabilisieren, aber auf Dauer eine Operation bei schweren Befunden nicht verhindern, da die Stellung der fehlstehenden Hüftgelenkspfanne nicht verändert wird.