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Dieser vernichtende Gedanke wurde unter anderem als Nichts in Die Unendliche Geschichte dargestellt. Ende glaubte an die übersinnliche Welt, die unsere Wahrnehmung von der Natur und der Wirklichkeit erweitern kann. Als Mittel, um dorthin zu gelangen, sah Michael Ende Kunst und Literatur und hat diese Ansicht stets mit seinem Schaffen bewiesen.
Zugleich aber sieht man, wie viele Motive "Die unendliche Geschichte" in die Jugendliteratur eingebracht oder zumindest popularisiert hat: etwa, dass Bastian sich die Frage stellt, was eigentlich in einem Buch passiert, wenn die Deckel zugeklappt sind, und überhaupt das physische Eintreten des Lesers in ein literarisches Reich, das dann 24 Jahre später zum Zentralmotiv in Cornelia Funkes "Tintenherz" werden sollte, allerdings mit dem bezeichnenden Unterschied, dass für Funke der Weg in beide Richtungen führt und die Gestalten daher aus dem Buch in die Wirklichkeit der Leserin gelangen. Bei Endes Bastian jedoch, der zu Beginn des Romans noch dadurch gekennzeichnet ist, dass der Junge keine Bücher mochte, die ihn zu irgendeiner Weltanschauung bringen wollten, ergibt sich für den Fantasy-Leser eine doch recht klare Botschaft: Du musst dich nicht in Phantásien verlieren, lautet sie, du kommst da wieder raus - sogar reicher, besser, vollständiger als zuvor. Weil kein Mensch ohne beide Seiten sein kann.
Der durch die Luft schwimmende Glücksdrache Fuchur, der tapfere Atréju und die kindliche Kaiserin: Die grenzenlosen Weiten des Landes Phantasien aus Michael Endes Die unendliche Geschichte sind vielen Erwachsenen heute ein Begriff. Die schöne Hörspielvertonung der berühmten Erzählung lädt dazu ein, sie nun auch den eigenen Kindern zu zeigen – oder selbst wieder einmal darin zu versinken. Worum geht es in dem Hörspiel Die unendliche Geschichte? Bastian Balthasar Bux stolpert an einem Tag in das seltsame Antiquariat des knurrigen Karl Konrad Koreander. Dort entdeckt er ein Buch, das ihn magisch anzieht und stiehlt es kurzerhand. Es trägt den Titel Die unendliche Geschichte. Verzweifelt darüber, als Dieb nicht nach Hause zurückkehren zu wollen und auch nicht mehr in die Schulklasse zu gehören, wo er verspottet wird, zieht er sich auf den Dachboden der Schule zurück und beginnt zu lesen. Schnell verschluckt ihn die Geschichte. Denn Phantasien, das so zauberhaft klingende Reich, das dort beschrieben wird, ist in Gefahr.
Wir von Testclub wünschen euch viel Spaß beim Anhören 🙂
Wo Meschenmosers Illustrationen daran erinnern, liegt das daran, dass er sich mit dem Film dieselbe Vorlage teilt und die gleichen Beschreibungen umsetzt. Meist aber sind sie beglückend eigenständig, auch dem Roman gegenüber, und besonders seine Landschaften und Bauwerke zeigen einen besonderen Zugriff auf die Welt Phantásiens. Meschenmoser abstrahiert gern von realen Landschaften, seine Böden und Hintergründe sind oft sparsam und manchmal auch wie leergefegt, seine Gestalten wollen lieber fremd als schön sein, und besonders in den wie Skizzen wirkenden, eingestreuten Schwarzweißzeichnungen lässt er Raum für die Imaginationskraft der Leser. An sie geht daher die Aufforderung, das hier Angebotene zu beleben, so als schlüpfte jeder von uns in die Rolle eines Bastian Balthasar Bux. Nach der beispiellosen Welle von euphorischen, oft genug sentimentalen literarischen Feiern des gedruckten Buches und seiner Haptik gerade in der Literatur für junge Leser ist es nicht leicht, einem Werk, das am Anfang dieser Welle steht, in dieser Hinsicht gerecht zu werden.