actionbrowser.com
Viel gab es hier allerdings nicht zu sehen, zumindest nicht auf den ersten Blick. Nazis, die Nazis Farbe unter die Haut pumpen und nebenbei pöbelnd Menschen bedrohen. Nix neues soweit. In Freital haben wir da den Tatto-Laden "Schlachthaus", Steinar-Nazis und Gruppe Freital-Unterstützer*innen gehen hier ein und aus. Man kennt die Szenerie also. Auf dem Weg nach Draußen passierte auch nicht mehr viel, die Polizei fragte uns lediglich, ob uns etwas passiert sei und/oder ob wir Straftaten feststellen konnte. Beides mussten wir verneinen, denn verfassungsfeindliche Symbole konnten wir beispielsweise nicht feststellen. Mal sehen, was die Bilder ergeben werden. Soviel zum "Schild und Schwert"-Festival in Ostritz. Danke an dieser Stelle an alle Menschen, die Gesicht gezeigt haben, gegen diese Menschenverachtung in Form irgendeiner Ideologie. Danke, dass ihr so zahlreich da wart und vor allem danke an die Menschen, die mich auf den beiden Begehungen des Geländes begleitet haben. Es gibt kein ruhiges Hinterland!
Rund 1200 extrem Rechte Besucher*innen lockte das Schild und Schwert Festival an diesem Wochenende in die sächsischen Kleinstadt Ostritz. Direkt an der polnischen Grenze wurde den Neonazis mit mehreren Konzerten, politischen Reden und einem Kampfsportevent einiges geboten. Die Polizei war mit 1900 Beamt*innen im Einsatz und zählte insgesamt 70 Straftaten. Der Beginn des Schild und Schwert Festivals (kurz: "SS-Festival") fiel mit dem Freitag auf den gleichen Tag wie der Geburtstag Adolf Hilters. Der Organisator und Landesvorsitzende der Thüringischen NPD Thorsten Heise machte kein Geheimnis daraus, was die Besucher*innen an diesem Wochenende in Ostritz zu erwarten hätten. Heise selbst ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, Landfriedensbruch, Nötigung und Volksverhetzung und ist Betreiber des "WB Versand". Er gilt als einer der führenden Köpfe der deutschen Neonaziszene und gab sich an diesem Wochenende selbstsicher. Bis zu 10. 000 Menschen würden auf das Gelände des Hotel "Neißeblick" passen, am Ende kamen 1200.
Die Veranstaltung war eines der größten Rechtsrock-Konzerte in der bundesdeutschen Geschichte. In Themar sollen die "Tage der nationalen Bewegung" am 08. /09. Juni an die "Erfolge" des letzten Jahres anknüpfen. "Rock gegen Überfremdung": Bilder vom größten Neonazi-Konzert des Jahres Hass, Hitlergruß und "HKNKRZ": Eindrücke vom größten Neonazi-Konzert des Jahres in Themar "Sturm auf Themar 2. 0" - Bilder und Eindrücke vom Neonazi-Konzert Was wird denn da gesungen? In der gesellschaftlichen Debatte um Neonazi-Konzerte und RechtsRock rücken die menschenverachtenden Inhalte viel zu häufig in den Hintergrund, obwohl die Verbreitung der Ideologie eine zentrale Intention für die Rechtsrock-Szene ist. Antisemitismus spielt dabei eine elementare Rolle; er äußert sich im Rechtsrock entweder erschreckend grausam – oder verschlüsselt und versteckt. Die Rechtsrock-Gruppe " Bataillon 500 ", die für das "Schild und Schwert"-Festival angekündigt ist und deren Name sich auf das "SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500" bezieht, ist zweifelsohne ein Beispiel für einen Antisemitismus, der sich eindeutig in der offenen Verherrlichung des Nationalsozialismus äußert: Gemeinsam mit "Nordmacht" veröffentlichte sie eine CD mit Live-Mitschnitten eines Konzerts, bei dem "Bataillon 500" einschlägige Titel wie "Blut und Ehre", "Der Führer" und "Hißt die Alten Fahnen" im Repertoire hat.
Wir wissen, dass aus dieser Szene massive Gefahr ausgeht für alle Menschen in unserer Gesellschaft die keinen Platz in der nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" haben. Wir wissen, dass in dieser Szene Konzepte eines "Rassekriegs", antisemitische Verschwörungstheorien und Gewaltverherrlichung zum ideologischen Standardrepertoire gehören. Combat 18 als bewaffneter Arm von Blood & Honour zeigt das ebenso, wie die Taten des NSU. Solche Events haben auch Wirkung in die Gesellschaft: Wenn sie ungestört stattfinden, signalisiert das etwas. Es signalisiert, dass es schon in Ordnung ist, was dort passiert. Solange es nicht verboten ist, könne man nichts machen, ist der verbreitete Irrglaube. Es sei nur Musik, und solange alles ruhig bleibt, gibt es nichts dagegen einzuwenden. Schließlich gilt die Meinungsfreiheit. Wir aber sehen die bei solchen Events verbreitete Ideologie als Angriff auf die freie Gesellschaft, auf die Menschenrechte, auf die Meinungsfreiheit, die Grundrechte der Einzelnen.