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8. September 2021 Brendan Wenzel, NordSüd Verlag uf leisen Pfoten streift die Katze durch ihre Welt – und was wäre eine Welt ohne Begegnungen? So trifft sie Sie auf den Hund, die Maus, den Fisch, den Floh und die Fledermaus … Sie alle sehen eine Katze. Aber was bedeutet das? Denn jeder und jede sieht in der Katze etwas anderes: Für den einen ist sie ein kuscheliger Begleiter, für die andere ein ärgerlicher Störenfried oder gar ein bedrohliches Monster mit riesigen grüngelben Augen. Und was passiert, wenn die Katze sich selbst spiegelnd erkennt?
Wahrnehmung aus vielen Perspektiven Elf Tierperspektiven sieht man und schnell stellt sich die Frage, geht es hier um den wissenschaftlichen Beweis, dass jedes Auge anders sieht, so wie das Facettenauge der Biene natürlich die Welt anders wahrnimmt als das kurzsichtige Hundeauge? Grandios schon im Kindersachbuch "Was sieht eigentlich der Regenwurm? Die Welt mit den Augen der Tiere sehen" thematisiert und erklärt. Oder geht es hier tiefer, um philosophische Fragen, ob jede Wahrnehmung eine Frage der Perspektive ist und ob es dementsprechend kein richtig und kein falsch im Leben gibt? Oder ist es ein Spiel mit der Frage nach den vielen Leben einer Katze? Wohl alles. Denn alle sehen eine Katze, schreibt Brendan Wenzel. Das ist schlau. Seite für Seite ermutigt er so seine kleinen und großen Leserinnen und Leser, eine andere Sicht zu akzeptieren - auch auf Sachen, von denen man glaubt, sicher zu wissen, wie sie aussehen. Wie eben eine Katze. Simpler kann man kaum neugierig machen und die Fantasie anregen.
Dabei ist es doch nur eine diesem Fest der Beobachtung, der Neugierde und der Fantasie zeigt uns Brendan Wenzel die vielen Leben einer Katze. Alles ist nur eine Frage der Perspektive. Mit diesem Buch gelang Brendan Wenzel der internationale Durchbruch als Illustrator. erschienen 2018 im Verlag NORDSÜD VERLAG ISBN: 9783314104053 Einband: Gebunden Produktbeschreibung des Herstellers Kundenbewertung Noch keine Bewertung für Alle sehen eine Katze Das könnte Ihnen auch gefallen Andere Kunden kauften auch
Warum betrachtet der Vogel nur den Rücken? In welchem seltsamen Gestrüpp steckt wohl der Floh fest? Und was sieht die Katze selbst, wenn sie sich in der Wasseroberfläche spiegelt? Ein faszinierendes visuelles Experiment in Bilderbuchform, das den Betrachtern im wahrsten Sinne die Augen öffnet! Ab ca. 5 Jahren
Um den Katzenhals hängt übergroß das Glöckchen, dessen ständiges Klingeln für sensible Hundeohren sehr unangenehm sein muss – wie gemein. Über der winzigen Maus ragt die Mieze dann empor als furchteinflößendes schwarzes Ungetüm mit fiesen spitzen Zähnen und scharfen ausgefahrenen Krallen. Alles auf dieser Doppelseite schreit Gefahr: der aggressiv rote Hintergrund, die schwarzen Zacken, sogar das Glöckchen ist hier spitz gezeichnet, in grellem Gelb wie die schlitzigen Augen des Monsters selbst. So sehen wir unsere Katze im Verlauf der Geschichte weiter aus verschiedensten Perspektiven: mal als kunterbuntes Mosaik aus kleinen Kreisen durch die Facettenaugen einer Biene, mal als unzählige weiße Punkte durch die Echolotung der Fledermaus, mal halten wir uns mit einem Floh an einem übergroßen Fellhaar auf ihrem Rücken fest. Die Katze bleibt dabei immer das, was sie ist, eine Katze. Es gibt sie also nicht, DIE einzige verbindliche Wahrheit, sondern lediglich die eigene Wahrnehmung. Alles liegt im Auge des Betrachters.
Besprechung Der amerikanische Illustrator Brendan Wenzel legt mit diesem Bilderbuch nach "Leben" eine zweite Übersetzung ins Deutsche vor und trifft sofort den Nerv der Zeit, was ihm im Februar 2018 den "Luchs" und die Nominierung auf die Liste der "Besten Sieben" beschert. Es geht um eine Katze, sonst nichts und auch der Text ist simpel: Er zählt nur auf, wer alles diese Katze sieht. Sie trifft auf ein Menschenkind und elf andere Tiere: einen Hund, einen Fuchs, einen Fisch, eine Maus, eine Biene, einen Vogel, einen Floh, eine Schlange, ein Stinktier, einen Wurm und eine Fledermaus. Und jeder sieht die Katze als ein anderes Wesen. Das liegt nicht nur an den Sehorganen, die bei Biene oder Schlange einen ganz anderen Blick auf die Welt zeigen. Das liegt vor allem auch an der unterschiedlichen Wahrnehmung der immer gleichen Katze. Ist sie für die Maus das Monster, für das Kind das Schmuseobjekt, für den Hund der nervige Feind, so ist sie für sich selbst das verzerrte Spiegelbild im Wasser.