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Resignation macht sich breit. Da hinein hören wir im Advent ein Prophetenwort aus dem 8. Jahrhundert vor Christus: "Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf" (Jesaja 9, 1). In einer Zeit tiefer Mutlosigkeit wurde es gesagt. Der Assyrerkönig hatte den nördlichen Teil Israels erobert und viele Bewohner verschleppt. Von denen, die im Land zurückgeblieben waren, verlangte er saftige Abgaben und zog sie zur Zwangsarbeit heran. Verbitterung machte sich breit, Hoffnungslosigkeit, ohnmächtiger Zorn. Der Prophet Jesaja ist selber von der Not mitbetroffen. Aber er lenkt den Blick seiner Landsleute, die in Verzweiflung zu versinken drohen, auf Gott. Er sagt ihnen: "Seht nicht nur das Dunkel, in dem ihr jetzt sitzt. Seht auf ihn. Ihr dürft mit seiner Hilfe rechnen. Darum gibt es trotz allem Zukunft. Auf jeden Fall! " "Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht. " Diese tröstlichen Worte sind durch die Jahrtau-sende lebendig geblieben.
Jes 9, 15 Die Führer dieses Volks sind Verführer; / wer sich von ihnen führen lässt, / wird in die Irre geleitet. Jes 9, 16 Deshalb verschont der Herr weder die Männer, / noch hat er mit den Witwen und Waisen Erbarmen. Denn alle sind ruchlos und böse; / aus jedem Mund kommt verruchtes Geschwätz. Doch bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, / seine Hand bleibt ausgestreckt. Jes 9, 17 Denn ihre Bosheit loderte auf wie ein Feuer, / das Dornen und Disteln verzehrt. Es entzündete das Dickicht des Waldes, / sodass es in Rauchschwaden aufging. Jes 9, 18 Der Zorn des Herrn der Heere versengte das Land; / das Volk wurde ein Raub der Flammen. / Keiner verschonte den andern: Jes 9, 19 Man fraß rechts und blieb hungrig, / man fraß links und wurde nicht satt. / Jeder fraß seinen Nachbarn. Jes 9, 20 Manasse fraß Efraim und Efraim Manasse / und beide zusammen fraßen bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, / seine Hand bleibt ausgestreckt.
24. 12. 2018 © Beuron-Verlag Bildergalerie 1/1 © Beuron-Verlag Liebe Gemeindemitglieder, "das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht" Diese alte und bekannte Botschaft wird uns auch an diesem Weihnachtsfest wieder neu zugesagt. Christus, die große Lichtgestalt unseres Glaubens, kommt in unsere Geschichte, um uns auch im Dunkel nahe zu sein, um Dunkel zu vertreiben. Geburt, wenn auch in großer Armut, dennoch unter einem guten Stern. Christel Holl, der wir unser diesjähriges Titelbild verdanken (Das Licht der Weihnacht), greift dieses Motiv auf und stellt es beeindruckend dar. Der rechte Teil des Bildes ist ins Dunkel getaucht, Großstadtatmosphäre, dicht an dicht wohnen die Menschen. Das Licht aus ihren Wohnungen verblasst im Blick auf das Licht aus der Krippe. Menschengemachtes Licht wird im Vergleich zur göttlichen Ausstrahlung buchstäblich in den Schatten gestellt. So als würde das Dunkel bloß große Augen machen, wenn es dem Licht der Krippe begegnet. Ich finde es interessant, wie sie Jesus darstellt: Maria gebar ihren Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe.
Parallel Verse Lutherbibel 1912 Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht; und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Textbibel 1899 Das Volk, das in Finsternis wandert, wird ein großes Licht erblicken; über denen, die in umnachtetem Lande wohnen, wird ein Licht erglänzen. Modernisiert Text Das Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht, und über die da wohnen im finstern Lande, scheinet es helle. De Bibl auf Bairisch Dös Volk, wo in dyr Dunkl löbt, erblickt ayn Liecht so hell. Ja, wer in n Land der Finster wont, werd angstraalt von dyr Breh. King James Bible The people that walked in darkness have seen a great light: they that dwell in the land of the shadow of death, upon them hath the light shined. English Revised Version The people that walked in darkness have seen a great light: they that dwelt in the land of the shadow of death, upon them hath the light shined. Biblische Schatzkammer walked Jesaja 50:10 Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der seines Knechtes Stimme gehorche?
Diese Welt ist nicht nur absurd. Und ich setze auf die Botschaft der Bibel, wo Menschen schon vor 2500 Jahren das Bekenntnis abgelegt haben: Wir hoffen auf das Licht, das unerwartet in unsere Finsternis dringt. Ein Ende der Schrecken Und dann entfalten diese Menschen eine grandiose Vision: Du erregst lauten Jubel und schenkst groe Freude. Man freut sich an deiner Nhe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drckende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der drhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fra des Feuers. Ich bin zunchst ein bisschen irritiert: Dass man sich bei der Ernte freut - o. k. Aber die Freude beim Verteilen der Kriegsbeute? Doch die erbeuteten Soldatenstiefel und Kriegsmntel werden sogleich verbrannt, ein Fra des Feuers. Und all die demtigen Werkzeuge der Fremdherrschaft - das Joch, das Tragholz, der Stock - werden zerbrochen.