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Akute Schmerzen Akute und chronische Schmerzen sollte man bei jeder Behandlung schon von Beginn an unterscheiden. Bereits die antiken Ärzte kannten den Unterschied. Der akute Schmerz existiert erst seit Stunden, Tagen oder wenige Wochen. Auch wenn akute Schmerzen oft deutlich intensiver sind, lassen sie sich vergleichsweise leichter behandeln als chronische. Sicherlich auch deshalb, weil eine Lokalbehandlung beim Akutschmerz sinnvoll und erfolgversprechend ist. Darüber hinaus mag das aber auch daran liegen, dass üblicherweise die Diagnose schnell und sicher zu stellen ist. Vor allem aber wirken beim Akutschmerz Medikamente besser, was in großen Studien eindeutig bestätigt wurde. Chronische Schmerzen Chronische Schmerzen werden immer zahlreicher, nicht zuletzt weil wir auch immer älter werden. Aber chronische Schmerzen machen uns noch älter. Sie behindern uns im jeder Hinsicht, unser Funktionsniveau sinkt dramatisch. Chronische Schmerzen treten oft viel unspektakulärer in Erscheinung, sie schleichen sich sozusagen ein.
Dr. Elze In der Schmerztherapie ist es sehr wichtig zu unterscheiden, ob akute Schmerzen oder chronische Schmerzen bestehen. Akute Schmerzen Als akuten Schmerz bezeichnet man jeden Schmerz, der nur kurze Zeit andauert. Man kann ihn als eine Art Warnfunktion des Körpers verstehen. Durch ihn merken wir rechtzeitig, dass etwas Schädliches mit uns geschieht, z. B. Verletzungen oder bestimmte Krankheitsprozesse. Der akute Schmerz verschwindet, wenn man diese Ursache beseitigt. Chronische Schmerzen Als chronischen Schmerz bezeichnet man den Schmerz, der länger, oft über viele Jahre andauert. Bei vielen Menschen lässt sich trotz intensiver Untersuchungen keine genaue Ursache für ihre starken Schmerzen finden. Andere Menschen kennen die Ursache ihrer Schmerzen, es gibt aber keine gängigen medizinische Methoden, um diese Ursache zu beheben (z. bei Migräne oder bei Verschleißerscheinungen der Gelenke). Der chronische Schmerz hat damit die unmittelbare Warnfunktion verloren. Er selbst ist die Krankheit die behandelt werden muss.
Schmerzmittel Endorphine Der menschliche Körper stellt bei Bedarf sein eigenes Schmerzmittel her: Endorphine. Sie sollen Extremsituationen erträglicher machen und werden beispielsweise bei intensiven sportlichen Anstrengungen, während der Geburt oder auch bei Verletzungen von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und dem Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) ausgeschüttet. Die Endorphine docken an speziellen Rezeptoren der Nervenzellen an, der Schmerzreiz wird gehemmt oder ganz blockiert, der Schmerz wird folglich nicht mehr wahrgenommen. Morphium wirkt ähnlich wie Endorphine. So entsteht Schmerz Am Anfang des Schmerzes steht ein Reiz (Verletzung). Er kann thermisch (Hitze, Kälte), chemisch (Säure) oder physikalisch (Schlag) sein. An der Stelle, wo die Verletzung passiert, werden Gewebshormone (Mediatoren) freigesetzt, die freiliegende Nervenendigungen erregen. Die Nervenendigungen heissen auch Schmerzrezeptoren (Rezeptor = Aufnehmer), Wissenschaftler nennen sie Nozizeptoren. Sticht sich jemand in den Finger, werden chemische Botenstoffe freigesetzt und von diesen Nozizeptoren aufgenommen.
Deshalb ist unter diesen Umständen im Normalfall auch eine vollständige Gesundung zu erwarten. Der Schmerz erfüllt hier noch seine Warnfunktion im besten Sinne. Er verweist auf eine akute Bedrohung, der wir uns sofort zu stellen haben. Bei chronischen Schmerzen sind die Zustände weniger eindeutig. Schmerzarme Phasen wechseln sich mit verstärkten Schmerzempfindungen ab. Im Gegensatz zu akuten Beschwerden können sie in den meisten Fällen nicht durch bestimmte Belastungen, Positionen oder Bewegungen eindeutig provoziert werden. Das Beschwerdebild ist oft unbestimmter als bei akuten Schmerzen. Diagnostik und Therapie sind in der Regel weitaus schwieriger. Die Prognose ist fast immer schlechter, eine vollständige Heilung eher unwahrscheinlich. Chronische Beschwerden werden auch stärker durch äußere und innere Faktoren beeinflusst. Darunter versteht man beispielsweise klimatische oder emotionale Veränderungen. Oft werden chronische Schmerzen lebensbestimmend. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen.