actionbrowser.com
Es seien "durchaus noch andere Optionen denkbar". SPD-Chef Lars Klingbeil betonte, schon häufig seien von Platz zwei aus Regierungen gebildet worden. Die Politische Geschäftsführerin der Bundes-Grünen, Emily Büning, sagte, sie könne sich eine Koalition sowohl mit der CDU als auch mit SPD und FDP vorstellen. FDP-Spitzenkandidat Joachim Stamp sieht allerdings jetzt die Wahlgewinner CDU und Grüne am Zug - und geht davon aus, dass sie eine Regierung bilden werden. Auch die nordrhein-westfälische SPD-Generalsekretärin Nadja Lüders sagt: "Natürlich liegt der Regierungsauftrag bei CDU und den Grünen. " Nach einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen war die Wahl auch ein Votum gegen eine Neuauflage der schwarz-gelben Koalition. Die Wähler wünschten sich demnach vor allem ein rot-grünes Bündnis. CDU stärkste Partei in NRW - Grüne mit Rekordergebnis. Bittere Niederlage für die FDP Für die FDP - fünf Jahre Regierungspartner der CDU im Land und seit Herbst 2021 Partner von SPD und Grünen im Bund - ist es eine bittere Niederlage. 2017 war sie, damals mit dem heutigen Bundesfinanzminister Christian Lindner als Spitzenkandidaten, noch drittstärkste Kraft geworden.
CDU und SPD wechselten sich in den vergangenen Wahlperioden an der Regierung ab, seit 2005 hat kein Regierungsbündnis länger als sieben Jahre durchgehalten. Der heutige SPD-Partei- und Fraktionschef Kutschaty war bis 2017 Landesjustizminister in der rot-grünen Koalition. Unter der Führung des 53-Jährigen, dessen Bekanntheitsgrad an Rhein und Ruhr bis zuletzt eher gering war, rutscht die SPD jetzt noch unter das Ergebnis von 2017, das schon damals mit 31, 2 Prozent einen historischen Tiefstand markierte. Die AfD, vor einer Woche in Schleswig-Holstein erstmals wieder aus einem Landtag rausgeflogen, erleidet auch in NRW Verluste, schafft es aber erneut in den Landtag. Die Linke, seit zehn Jahren nicht mehr im Landesparlament vertreten und 2017 nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde-gescheitert, bleibt draußen. Landtagswahl NRW: Hochrechnung und Wahlergebnisse - wie wurde gewählt? - WELT. Nach Angaben des Landeswahlleiters bekommt die CDU im neuen Landtag 76 Sitze (2017: 72). Die SPD erhält 56 Mandate (2017: 69). Die Grünen kommen auf 39 Sitze (2017: 14), die FDP auf 12 (2017: 28), auch die AfD zieht mit 12 Abgeordneten in den Landtag ein (2017: 16).
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ist die CDU am Sonntag mit Abstand stärkste Kraft geworden. Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 18. 30 Uhr lag die bisherige Regierungspartei deutlich vor der oppositionellen SPD. Die bisherige CDU/FDP-Koalition hat aber keine Mehrheit mehr. FDP und AfD müssen den Zahlen zufolge um den Wiedereinzug in den Landtag in Düsseldorf bangen. Die Linke wird dort wie schon in den vergangenen fünf Jahren nicht vertreten sein. Landtagswahl NRW: Prognosen, Hochrechnungen und Ergebnisse. Die CDU erzielte nach den Zahlen von ARD und ZDF 35, 0 Prozent. Ihr folgt die SPD mit 27, 5 bis 27, 9 Prozent. Drittstärkste Kraft werden die Grünen mit 18, 2 bis 18, 4 Prozent. Die FDP, die bislang zusammen mit der CDU die Landesregierung bildete, kommt auf 5, 0 bis 5, 4 Prozent. Die AfD landet bei 5, 5 bis 5, 9 Prozent. Die Linke liegt deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde. Offen ist, wer künftig das bevölkerungsreichste Bundesland regieren wird. Nach den Zahlen sind mehrere Koalitionen möglich. dpa #Themen CDU Landtagswahl Hochrechnung ARD Nordrhein-Westfalen Sonntag ZDF SPD FDP AfD Die Linke Düsseldorf Berlin
Nach dem Debakel im Saarland und in Schleswig-Holstein verpasste die Linke auch bei der dritten Landtagswahl in diesem Jahr den Einzug in ein Landesparlament. 2017 war die Partei nach Stimmengewinnen noch ganz knapp mit 4, 9 Prozent der Stimmen an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Dieses Mal reichte es nach parteiinternem Zoff, Metoo-Fällen und Streit über die zukünftige Russland-Politik nach der Hochrechnung nur zu 2, 0 Prozent. Die AfD musste um den Wiedereinzug in den Düsseldorfer Landtag zittern. Die Zahlen sahen die radikal-rechte Partei bei 5, 5 Prozent der Stimmen. Schon 2017 hatte die AfD mit 7, 4 Prozent ein deutlich schwächeres Resultat erhalten als in den ostdeutschen Bundesländern. Vor einer Woche waren die Rechten in Kiel erstmals wieder aus einem Landesparlament geflogen. Wüst und Kutschaty hatten im Wahlkampf mit Bekanntheits- und Beliebtheitsproblemen zu kämpfen. Im einzigen TV-Duell in der vergangenen Woche waren sie harmonisch aufgetreten. Inhaltlich hatten sich die beiden Männer kaum unterschieden, selbst Passagen ihrer Wahlprogramme konnten sie nicht auseinanderhalten.
Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Wüst hatte erst vor gut einem halben Jahr Armin Laschet als NRW-Ministerpräsident abgelöst, nachdem dieser als Unionskanzlerkandidat bei der Bundestagswahl gescheitert war.
Am Sonntagabend musste sie zunächst sogar um den Einzug in den Landtag bangen. Lindner sprach von einer "desaströsen Niederlage". Die Grünen holten erstmals Direktmandate bei einer Landtagswahl in NRW, und zwar gleich sieben. Sie sind mit ihrem starken Ergebnis nun die "Königsmacher" in NRW. Ihre Spitzenkandidatin Mona Neubaur erklärte, ihre Partei wolle in Düsseldorf mitregieren, und nun "endlich eine Politik auf Höhe der Zeit machen". Sie nannte das Rekordergebnis einen Vertrauensvorschuss, und Grund dafür sei auch der Rückenwind aus Berlin. Die Grünen-Politiker in der Bundesregierung hätten "Haltung und Kompass" in Krisenzeiten unter Beweis gestellt. Stimmungstest für Bundespolitik Die Abstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland galt als "kleine Bundestagswahl" und wichtiger Stimmungstest für die Bundespolitik, Kanzler Olaf Scholz (SPD) und den neuen CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz. Wahlberechtigt waren 13 Millionen Bürger, etwa ein Fünftel aller Wahlberechtigten in Deutschland.