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Dieses Wort aus dem 31. Psalm atmet für mich den Duft der Freiheit. Vor meinem Auge sehe ich Wege über weite Fluren, Wege durch den Odenwald, Wege im herrlichen Bauland, Wege durch das liebliche Taubertal, Wege in der Rheinebene, Wege durch den Kraichgau, die "Toskana Badens". Ich sehe vor mir Wege, die hinausführen aus der Enge der eigenen Wohnung und Gemeinde, des Dorfes und der Stadt. Hinausführen in die Weite der Schöpfung Gottes. Ich sehe vor mir Wege, die hinausführen aus der Enge meines eigenen Ich. "Du stellst meine Füße auf weiten Raum. " Für mich malt dieses Wort das Bild der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Ich kann aber auch verstehen, wenn dieses Wort Menschen Angst macht. Den weiten Raum, den empfinden nicht alle als verlockend, manche eher als bedrohlich. Sie ziehen die Geborgenheit des Vertrauten vor. Sie lieben es, wenn sie sich leiten lassen von Regeln des Zusammenlebens, von Traditionen und Normen, von all dem, was sie von jeher gewohnt sind. Der weite Raum, das ist für solche Menschen der Raum des Fremden.
Der "weite Raum" - das ist das freie Feld, auf dem ein heimliches Heranschleichen böser Feinde nicht möglich ist. Grunderfahrung unseres Glaubens "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" - in diesen Worten des Psalmsängers wird also in bildhafter Sprache eine Grunderfahrung unseres Glaubens ausgesprochen: Gott kann uns aus den Bedrängnissen unseres Lebens herausführen und befreien. Er kann uns befreien aus unserer Not, so dass wir unser Leben wie einen weiten Raum der Freiheit erleben. Martin Luther hat diesen Zusammenhang auf den Punkt gebracht, wenn er kommentierend sagt: "Wie die Not der enge Raum ist, der uns bedrückt, und traurig macht, so ist die Hilfe Gottes der weite Raum, der uns frei und fröhlich macht. " Um diese Grunderfahrung des Glaubens geht es in diesem wunderbar wirkenden Wort vom "freien Raum". Um diese Erfahrung, die wir alle mit dem Sänger des 31. Psalms teilen. Es gibt Lebenssituationen, die wir als bedrängend erleben. Es muss gar nicht die Anfeindung durch andere Menschen sein, wie damals bei jenem Psalmsänger.
Die Fastenzeit lädt uns ein, neue Wege zu gehen. Sich neu auszurichten, Raum zu schaffen für Gott. LESUNG Markus 1, 14-15 L1 Wir hören eine Lesung aus dem Evangelium nach Markus: 14 Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes 15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Lied: Schweige und höre (GL 433, 2) Oder: Herr, wir hören auf dein Wort (GL 449) Schweige und höre, / neige deines Herzens Ohr, / suche den Frieden. NACHGEDACHT Wo möchte ich neu beginnen? Gott Raum geben – wie kann das konkret in meinem Alltag ausschauen? Sie können Ihren Vorsatz auf eine Karte oder Fußspur schreiben. Wenn Sie den Gottesdienst mit Kindern feiern, können die Kinder ihren Fußumriss auf ein (Ton-)Papier zeichnen und auf ihren Fußabdruck ihren Vorsatz schreiben, malen … BITTEN V Gott, du stellst unsere Füße auf weiten Raum. Zu dir rufen wir: V Wir beten für die Menschen, die krank und gebrechlich sind.
Hilf uns, unser Leben wieder neu festzumachen in dir. Stärke unser Vertrauen in dich. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. ABSCHLUSS – SEGENSBGEBET V Gott, sei du mit uns und begleite uns Schritt für Schritt. Sei du mit uns und richte uns auf, wenn wir fallen. Sei du mit uns und stärke uns den Rücken. Sei du mit uns und segne uns. A Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Lied: Gib, Herr, uns deinen Segen (GL 839, 1) Oder: Komm, Herr, segne uns (GL 451) 1. Gib, Herr, uns deinen Segen, / um den wir zu dir flehn, / dass wir auf deinen Wegen / durchs Leben freudig gehen; / gib, dass wir rein von Sünden / einst stehen vor Gericht, / damit wir Gnade finden / vor deinem Angesicht. ______________________________________ Diözese Regensburg KdöR 2021 | Hauptabteilung Seelsorge Text: Pastoralreferentin Heidi Braun | Fachstelle Gemeindekatechese Bild: @ Pezibear | | Bild S. 6: © OpenClipart-Vectors | Bibeltext: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2017, Verlag Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 8