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Gastronomie + Berg = Pure Cooking Nobert Niederkofler hält seit 2017 drei Michelin-Sterne für das St. Hubertus in St. Kassian in Alta Badia – dieses wurde von Falstaff mit 100 Punkten zum besten Restaurant Südtirols gekürt. 2018 eröffnete er dazu das AlpINN Food Space and Restaurant am Kronplatz in Bruneck, das die Heimat der » Cook the Mountain -Philosphie« geworden ist. Für seine grandiosen Kochideen bekam er de Eckert Witzigmann-Award für Innovation 2020, eine Auszeichnung vom Lehrer für einen talentierten, einstigen »Schüler« sozusagen. Rezepte Norbert Niederkofler setzt sich mit seiner Küche für den Erhalt der Kulturlandschaft Südtirol ein und er kocht ausschließlich mit natürlichen Produkten der Region. Cook the Mountain – das schönste nachhaltige Kochbuch. Exklusiv für Falstaff hat er aus dem Buch drei Rezepte ausgewählt, die wir Ihnen hier vorstellen dürfen. Sozusagen als »Amuse bouche« für das Buch. Ravioli, Formai de Mut und Hühnerbrühe Hirsch und Salsa Verde Kandierte Rüben Ein exklusives Angebot für Falstaff LeserInnen haben wir vom Sternekoch auch bekommen.
Und weil ein Winter in den Bergen bis zu einem halben Jahr dauert, beschäftigte er sich mit archaischen Techniken der Haltbarmachung: Einsalzen, Lufttrocknen, Beizen, Räuchern, Fermentieren oder Einlegen. Norbert niederkofler kochbuch with contrast. Damit haben Bergvölker weltweit seit Jahrtausenden die schlafende Natur überlebt. Heute befassen sich mit diesen Methoden vor allem junge Leute, die Traditionen erforschen – und die sich von der Food-Industrie abkoppeln wollen. "Du musst eigentlich schon vor der Küchentür schauen, was da wächst, zum Beispiel herausfinden: Welche Bauern bieten abseits der industriellen Granny-Smith-Monotonie unten in den Tälern überhaupt noch alte heimische Apfelsorten an? " © Alex Moling Von links nach rechts: Gnocci di Rapa Rosa Tartare di Coregone Trota alla Mugnaia Von seinem Lieblingsmetzger Jakob Baumgartner lernte der Koch, welche schlanken Rassen für das alpine Gelände besser geeignet waren als etwa schwere schottische Hochlandrinder: Grauvieh, Fleckvieh, Pustertaler Sprinzen, Tiere, die auf Schritt und Tritt Landschaftspflege und Erosionsschutz betreiben; und dass man schmeckt, ob die Wiesen etwas taugen, auf denen sie gefuttert hatten; und dass man statt französisches Salzwiesenlamm lieber heimische Lämmer vom sturen Tiroler Tscheggenschaf wählt.
Er ging nach Amerika, 1985. «Dort hab ich damals irre viel Geld verdient. So 1000 Dollar die Woche. » Er reist sechs Monate quer durch die Staaten. Lebt bei Indianern, danach zieht es ihn hinunter nach Mittelamerika. Irgendwann war kein Geld mehr da. «Mit 2000 Lire in der Tasche bin ich zurück nach Südtirol. » Er ruft vom Bahnhof seine Mutter an: «Hol mich ab, ich hab kein Geld. » Die Mutter erkennt ihn zunächst gar nicht. Er hat lange Haare und einen Vollbart, angezogen wie ein Indianer. Danach heuert er bei Mövenpick an, arbeitet in Lech am Arlberg und auf Sylt und landet schließlich mit 30 in der «Aubergine» bei Eckart Witzigmann in München. Dort bleibt er ein Jahr. Norbert niederkofler kochbuch erstellen. Niederkofler redet gern vom «Rhythmus der Natur», den er in seine Gerichte und Menüs einbringen will. Er und sein Team bemächtigen sich aller Kochtechniken, die es heute gibt. Von Stickstoff bis Schockfrosten. «Wie bekommen wir das auf den Teller? Das ist die entscheidende Frage. » «Gerichte können praktisch jeden Tag entstehen.
Sie waren ein sehr erfolgreicher Koch, doch erst als Sie begannen, sich auf die Schätze und die Kultur Ihrer Heimat zu besinnen, schafften Sie es, einer von zehn Drei-Sterne-Köchen in Italien zu werden. Mal ehrlich, vermissen Sie manchmal Produkte wie Hummer oder Gänseleber in Ihrer Küche? Niederkofler: Wenn ich in der Bretagne bin, esse ich immer noch gerne Hummer, aber hier in meiner Küche vermisse ich solche Edelprodukte, die es in den Sterneküchen auf der ganzen Welt gibt, nicht. Ganz im Gegenteil: Je mehr Türen wir zur Verwirklichung unseres Konzepts "Cook the Mountain" bei der Produktauswahl zugemacht haben, umso mehr haben sich geöffnet, und wir haben dahinter sehr viel spannendes Neues gefunden. I'm Norbert - Offizielle Webseite von Sternekoch Norbert Niederkofler. Ob die verschiedenen Geschmacksrichtungen, Säure, Salz, Pfeffer – alles haben wir in den Kräutern und Pflanzen, die wir hier haben, für unsere Küche entdeckt. Ist "Cook the Mountain" auf Ihre Heimat, die Dolomiten, beschränkt oder ist das Konzept multiplizierbar? Niederkofler: Nein, die Philosophie hinter "Cook the Mountain" ist grundsätzlich auch auf andere Länder und Regionen übertragbar.
Seit 2013 beschränkt er sich jedoch strikt auf das, was die lokale Flora und Fauna hergibt: Kräuter, Früchte, Beeren, Nüsse, Zapfen, Kerne, Blumen, Pilze, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Nutz- und Wildtiere. Weil in 1500 Meter Seehöhe weder Oliven noch Zitronen oder Limetten gedeihen, wird hauptsächlich mit Traubenkernöl gearbeitet, und Säure liefern Beeren und fermentierte gelbe Pflaumen. Seine auf und an die Spitze getriebene Regionalküche - im November 2017 gab es den dritten Michelin-Stern -, der Prinzipien wie "saisonal" und "Nose to Tail", die Verarbeitung aller und nicht bloß der Edelteile von Schlachttieren also, selbstverständlich sind, ist indes alles andere als eine Verwaltung des Mangels. Da sind nicht erst die elaborierten Gar- und Zubereitungstechniken vor, sondern schon die superbe Qualität der eingesetzten Produkte. Kochbuch-Tipp: Cook The Mountain von Norbert Niederkofler - Glücksmomente Charmingplaces by Anja Fischer. Deren Lieferanten werden denn auch im neuen Buch mit Recht ausführlich vorgestellt und ins Bild gerückt. Sie sind mit ihrer Expertise als Akteure im Verbund "Cook The Mountain" unerlässlich, der sich als "transversale Forschungswerkstatt" versteht, in der der Küche die Rolle eines "Katalysators" bei der Durchsetzung und "Verbreitung eines neuen Modells nachhaltiger (ökonomischer, sozialer und kultureller) Entwicklung" zukommt.