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Ex-Dschungelcamperin Hanka Rackwitz ist am Samstagabend Teil der Dokumentation " Gefangen im Zwang - Wenn das Hirn nicht richtig tickt " gewesen, die um 20. 15 Uhr auf Vox lief. Die Produktion stellte einige Zwangserkrankte vor und begleitete sie in ihrem Alltag. Gefangen im zwang und musikverbot im. Hierfür besuchte das Doku-Team auch Hanka Rackwitz in ihrer Wohnung im Wasserschloss in Mücheln und bei ihrer mehrwöchigen Therapie, die die 48-Jährige unternahm, um die Oberhand über ihre Zwangsstörungen zu bekommen. Die gelernte Immobilienmaklerin verbrachte laut eigenen Aussagen täglich acht Stunden mit ihren Zwangsstörungen, die sie seit dem Tod ihres Vaters vor 28 Jahren verfolgen: Sie trug zum Beispiel jedes Kleidungsstück nur ein einziges Mal und wusch es dann, weil sie Angst hatte, sich anzustecken. Auch sämtliche Gegenstände, die den Fußboden berührten, stellten für sie eine Gefahr dar, sodass sie ihre eigene Wohnung nie mit Socken betreten konnte. Hanka Rackwitz bei "Gefangen im Zwang": Mehrwöchige Therapie hat scheinbar Erfolg Weil auch Medikamente nicht halfen und um endlich ein neues Leben beginnen zu können, entschied sich Hanka Rackwitz für eine mehrwöchige stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik am Chiemsee in Bayern, in der sie auch das Doku-Team besuchte.
Dann stellt er auf stur: lässt das Herz rasen und den Kopf dröhnen, verweigert die Verdauung und der Rücken schmerzt. Dann beissen wir auf die Zähne, spannen uns an und geben noch das Allerletzte. Bis gar nichts mehr geht. Das habe ich selber erlebt. So einsam und gefangen fühlte ich mich nie zuvor. Ich musste reden: mit Freunden, mit dem Hausarzt, mit guten Zuhörern. Ich setzte mich in eine Kirche, einfach so und staunte, wie still es auf einmal war, wie kühl, so dass ich in die Jacke schlüpfen musste. "Gefangen im Zwang": VOX-Doku über Angst- und Zwangsstörungen. Kein Mensch war da ausser mir und dennoch war der Raum voll. Voll von Zuneigung und Verständnis. Und die Jacke wärmte mich bis ganz nach innen. Ich war so froh.
Auch waren verwundert, dass Hanka Rackwitz Angst vor Keimen habe, aber eine Katze in der Wohnung für sie keine Probleme bereitet. Ein Nutzer äußerte die Vermutung, dass es sich bei der Dokumentation um Scripted Reality handeln würde, bei der Laiendarsteller und keine echten Menschen vor der Kamera stehen. (mz)
Du bist die Herrin in deinem Haus, wer sonst als du könnte dich befreien vom Gefühl des Gefangenseins? » Damit scheint klar: Wer sich gefangen nehmen lässt, ist selber schuld. Natürlich ist da etwas Wahres dran. Doch nicht alle, die sich in unserer freiheitlichen Gesellschaft unfrei oder gar gefangen fühlen, haben schon ein Problem, von dem sie sich befreien müssen. Frei sein über alles. Freisein ist heute Lifestyle. Wann und wo wir wollen, können wir kommunizieren. Und wir tun es, auch in der Nacht bleibt das Handy eingeschaltet. Überall können wir einkaufen, auch wenn wir schon vieles haben, diese Freiheit lassen wir uns nicht nehmen. Es ist Belohnung dafür, dass wir bei der Arbeit alles und noch mehr geben. Wir beuten uns selber rücksichtslos aus. Gefangen im zwang 10. Und das freiwillig. Wir brauchen keinen Chef mehr, der uns antreibt. In der Leistungsgesellschaft übernehmen wir das selber. Wir nehmen uns gefangen, weil wir dazu gehören wollen: für Status, Besitz und Schönheit sind wir bereit, fast alles zu tun.