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Dabei war es nicht einfach nur Sprechtheater. Komponist und Musiker Oliver Urbanski hatte aus dem Stück eine musikalische Revue gemacht. Seine Kompositionen waren von erstaunlicher Eingängigkeit. Sollte die Volkstheater-Inszenierung als Musical fortleben, würde es nicht verwundern. Die ausgefeilte Musik- und Geräuschbegleitung verschmolzen die sprunghaften Szenen zu einem geschlossenen Werk, in dem die Darsteller ihre sehr guten gesanglichen Qualitäten zu Gehör bringen konnten. Es war ein märchenhafter Rock & Roll wie ihn nur sonst Tom Waits hinbekommt. (Vielleicht ein wenig zu laut! ) Mit dieser Inszenierung verfügt das Volkstheater über ein sehr ungewöhnliches und qualitativ hochwertiges Werk, dass nur wärmstens empfohlen werden kann. München alice im wunderland. Es stellt nicht nur alle Realitäten in Frage, sondern verunsichert den Zuschauer auf wohltuende Weise. Das Stück ist beste Anregung zum Nachdenken über den Sinn an sich. Und Sinn hat es immer, auch wenn der König (auch der König an sich) meint: "Wenn es keinen Sinn hat, kostet es auch keinerlei Mühe, denn dann brauchen wir ihn auch nicht herauszufinden. "
Das gelang durch die Umkehrung de Gedanken. Alice wurde zur Zwergin, weil ihre Halskette das Vielfache ihrer Körpergröße annahm. Ihre Tränen über ihre Riesenhaftigkeit klatschten aus dem Bühnenboden und drohten alle normalwüchsigen Gestalten zu ertränken. Merzhase, Siebenschläfer und Hutmacher gingen nicht zu Tisch, sondern waren an diesen gekettet. Immerhin war es für alle Zeiten fünf Uhr und folglich stetsTeezeit. Barbara Romaner verlieh ihrer Alice eine große Naivität. Ihr gelang die Darstellung der Kindlichkeit ohne dem Kindischen auch nur nahe zu kommen. Um sie herum wuselten die märchenhaften Gestalten derart, dass es dem Zuschauer schwer fiel, die Rollen den Darstellern zuzuordnen. Robin Sondermann hetzte als weißes Kaninchen durch die Szene auf der Suche nach Handschuh und Fächer. Nico Holonics, zu kapriziöser Darstellung neigend, brillierte als der verrückte Hutmacher ebenso wie als Köchin. München alice im wunderland 1. Sophie Wendt verbreitete Irritationen als Katze und als Queen of Pain. Die Genannten wurden spielfreudig und komödiantisch ausladend von den KollegInnen unterstützt, die durchweg in mehrere Rollen schlüpften, um einen zauberhaften Reigen der Fantasie zu entfesseln.
So gibt die Herzkönigin beispielsweise eine komische Variante des Rosen-Adagios aus "Dornröschen" zum Besten. Die Musik unterstützt diesen choreografischen Ideenreichtum: Die Komposition Joby Talbots kombiniert zeitgenössische Klangwelten mit Melodien, die an das klassische Ballett des 19. Jahrhunderts erinnern - witzig, schnell und tänzerisch. Die Instrumentierung wiederum ist so umfangreich, dass der Orchestergraben des Nationaltheaters sogar um die Proszeniumslogen erweitert werden muss. Alice im Wunderland, Familienvorstellung ab 8 J., So., 30. April, 14. Alice Im Wunderland in München | eBay Kleinanzeigen. 30 Uhr (mit Einführung um 13. 45 Uhr im Capriccio-Saal); weitere Vorstellungen Fr., 30. April und Do., 4. Mai, je 19. 30 Uhr, ab 12 J., Nationaltheater, Max-Joseph-Platz 2, 089 / 21 85 19 20
Choreographie Christopher Wheeldon. Musik Joby Talbot. Nicholas Wright. Premiere am 03. April 2017 Christopher Wheeldons Alice im Wunderland wurde 2011 als Explosion von Farbe, Bühnenmagie und choreographischem Einfallsreichtum in London uraufgeführt. Als erstes abendfüllendes Werk beim Royal Ballet nach fast 20 Jahren, wurde es sofort ein Hit, der bis heute das Haus zum Toben bringt– das Musical unter den zeitgenössischen Balletten. Joby Talbots Musik kombiniert zeitgenössische Klangwelten mit Melodien, die an das klassische Ballett des 19. Jahrhunderts erinnern, witzig, schnell und tänzerisch. München: "Alice im Wunderland" im Nationaltheater - München - SZ.de. Bob Crowleys ausgelassen einfallsreiche Bühnen-Fantasiewelten, Kostüme, Puppen und Projektionen lassen die Vorstellung vom Wunderland wundervolle Wirklichkeit werden. Alice, deren Mutter den Dichter zum Tee geladen hat, verschwindet ganz plötzlich in eine Traumwelt hinter der Wirklichkeit. Sie begegnet auf ihren Abenteuern einer ganzen Reihe von seltsamen Charakteren: Der berühmten Herzkönigin, die eine urkomische Variante des Rosen-Adagios aus Dornröschen zum Besten gibt, aber auch tanzenden Spielkarten, einer biegsamen Raupe und dem steppenden verrückten Hutmacher.