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Hier gelangen Sie zu unserem ersten Artikel zur PEG-Sonde. Die Anlage einer PEG Sonde erfolgt immer auf Basis eines medizinisch begründeten Behandlungszieles. Alleine zur Pflegeerleichterung darf eine solche Sonde nicht gelegt werden. Da es sich um einen chirurgischen Eingriff handelt, ist jedenfalls die Einwilligung der Patientin/des Patienten notwendig. Ist diese/r nicht mehr einsichts- und urteilsfähig, wäre, sofern vorliegend, eine PatientInnenverfügung für die Entscheidung bindend. Liegt diese nicht vor, fällt es dem qualifiziert vorsorgebevollmächtigten Angehörigen oder der Sachwalterin/dem Sachwalter zu eine Entscheidung für oder gegen diesen Eingriff zu treffen. In manchen Krankenhäusern gibt es ethische Besprechungen oder palliative Besprechungen während dieser ärztliche Personen, Pflegepersonen und die Angehörigen gemeinsam eine Entscheidung treffen. Patientenverfügung schützt vor qualvoller Übertherapie am Lebensende. Die bedürfnisorientierte und bedarfsgerechte Ernährung von pflegebedürftigen Menschen mit Demenz stellt hohe Ansprüche an pflegende Personen.
Ernährung umfasst die Zufuhr von Nährstoffen und Flüssigkeit. Wenn die orale (durch den Mund) Nahrungsaufnahme gestört oder unmöglich ist, kann eine Ernährungssonde gelegt werden über die eine sogenannte künstliche Ernährung stattfinden kann. Vor etwa 25 Jahren wurde die Möglichkeit entdeckt direkt durch die Bauchhaut in den Magen eine Ernährungssonde (ein dünner Schlauch) einzulegen: PEG – perkutane endoskopische Gastrostomie. In manchen Fällen wird diese auch als Jejunostomie (PEJ), also in den Dünndarm, angelegt. Mittlerweile wird dieser Eingriff unter örtlicher Betäubung ohne großen technischen Aufwand durchgeführt. Mittels einer inneren und äußeren Halteplatte wird die Sonde am Verrutschen gehindert. Peg sonde demenz youtube. Die Einstichstelle benötigt in etwa zwei Wochen zur Abheilung. In dieser Zeit wird der Verband täglich gewechselt und die Einstichstelle kontrolliert. In weiterer Folge kann die komplikationslose Einstichstelle mit Wasser gereinigt, gut getrocknet und mit einem trockenen Schutzverband versorgt werden.
Mit diesem Fallbeispiel und dessen Kommentierung beginnt eine Reihe im Deutschen rzteblatt mit Fllen aus der ambulanten Ethikberatung. Damit werden interdisziplinre Standpunkte zu Fragen rztlichen Handelns aufgegriffen und ethische, juristische und medizinische Aspekte errtert. Demenzerkrankungen gehen hufig mit Ernhrungsproblemen einher. Die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fr Ernhrungsmedizin (DGEM) ( 1) empfiehlt deshalb, den Ernhrungszustand lterer Menschen mit Demenz regelmig zu berwachen und bei Bedarf frhzeitig individuelle Ernhrungsmanahmen zu initiieren. Dies kann auch den zeitlich begrenzten Einsatz von Sonden- oder parenteraler Ernhrung insbesondere in frhen und mittleren Stadien der Demenz einschlieen. Bei Patienten mit schwerer und fortgeschrittener Demenz wird eine Sonden- oder parenterale Ernhrung hingegen nicht generell empfohlen. Die Entscheidung muss vielmehr in jedem Einzelfall individuell getroffen werden. Ethische Fallbesprechung: PEG-Anlage bei einer Patientin mit Demenz. Wahrscheinlich auf der Grundlage dieser Empfehlungen kam die Hausrztin zusammen mit der Ehefrau und rechtlichen Betreuerin des Patienten zu dem Ergebnis, dass im Fall eines durch die fortgeschrittene Demenzerkrankung bedingten Verlustes der Fhigkeit zu essen und zu trinken eine dauerhafte knstliche Ernhrung mittels PEG-Sonde nicht mehr indiziert sei und deshalb unterlassen werden solle ( 2).
Foto: sudok1/ In der aktuellen Entscheidungssituation war die Ausgangslage jedoch eine andere. Nach Einschtzung der Hausrztin war die aktuelle Schluckstrung wahrscheinlich keine Folge der fortgeschrittenen Demenzerkrankung, sondern der oralen Dyskinesien. Sie schloss deshalb nicht aus, dass der Patient von einer vorbergehenden beziehungsweise supportiven Ernhrungstherapie mittels PEG-Sonde profitiert. Der mgliche Profit bestand in einer Verbesserung und Stabilisierung des Allgemeinzustandes und damit verbunden in dem Erhalt der Fhigkeit, mit entsprechender Hilfestellung zu essen und zu trinken. Offensichtlich war sie sich aber unsicher, ob dieser mgliche Nutzen das Legen einer PEG-Sonde rechtfertigte andernfalls htte sie sich nicht an die ambulante Ethikberatung gewandt. Peg sonde demenz song. Da Essen und Trinken fr den Patienten mit Genuss und Lebensqualitt verbunden waren, stellte der Erhalt dieser Fhigkeiten einen Nutzen fr den Patienten dar, der das Angebot einer vorbergehenden beziehungsweise supportiven Ernhrungstherapie mittels PEG-Sonde medizinisch begrndet htte.