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"Er ist aber auch gesetzlich verpflichtet, auf frühere Fehler hinzuweisen", weiß Voßmeyer. Mehr Beratung, mehr Klagen Die wenigsten Steuerpflichtigen holen sich die Formulare beim Finanzamt noch selber ab und füllen sie eigenständig aus. Und weil das Steuerrecht immer komplizierter wird, nehmen auch die Fälle zu, in denen Steuerberater verklagt werden. "Die Haftung der freien Berufe verfeinert sich", meint Rolf Lenzen. "Insofern ist das eine einheitliche Tendenz. Ärger mit dem steuerberater 8. " Die Klagen treffen also nicht nur Steuerberater, sondern auch Mediziner, Anwälte oder Wirtschaftsprüfer. Steuerberater müssen per Gesetz eine spezielle Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Jeder Schaden, den ein Mandant geltend macht, muss der Versicherung gemeldet werden. Und meist ist die Ursache des Schadens eine ganz einfache: Zeitmangel. "Im Tagesgeschäft können bestimmte Dinge oft nicht sorgfältig genug betrachtet und besprochen werden", sagt Voßmeyer. Eines der Hauptübel sei es, auf Protokolle und Aktenvermerke zu machen, an denen sich der Mandant orientieren könne.
1000 Kleinschäden von jeweils 1000 Euro wären also noch versichert. In der Praxis sind die Versicherungssummen meistens um ein Vielfaches höher, teilt die Bundessteuerberaterkammer mit. "Liegen alle Voraussetzungen für Schadensersatz vor, muss der Steuerpflichtige so gestellt werden, als wäre er richtig beraten worden", sagt Haußmann. Ist der Beratungsfehler offensichtlich – etwa, weil eine falsche Zahl im Formular eingetragen wurde –, geht eine Einigung in der Regel sehr schnell. Nur selten landet ein Streit vor Gericht, meistens kommt es zu einem außergerichtlichen Vergleich. Legt sich die Haftpflichtversicherung quer, muss der Steuerpflichtige vor Gericht. Das Problem: Die Beweislast liegt beim Verbraucher – er muss den Schaden auf Euro und Cent vorrechnen. Wer haftet für Fehler? Der Steuerberater oder ich? | heise online. Verbraucherschützer warnen vor mündlichen Verträgen und raten zur Schriftform. Auch Zusatzvereinbarungen sollten schriftlich festgehalten werden, das erleichtert die Beweisführung vor Gericht. Nach dem Steuerberatungsgesetz verjährt ein Schaden drei Jahre nach dem Entstehen.
Der große Vorteil daran: Das Vermittlungsverfahren ist im Vergleich zu einem Gerichtsverfahren wesentlich schneller abgeschlossen und sehr preiswert. Je nach Fall kostet es gar nichts oder um die 200 Euro pro Partei. Ansprechpartner für das Vermittlungsverfahren ist immer die örtlich zuständige Steuerberaterkammer. Zuerst reicht man seine Beschwerde schriftlich ein, dann hat der Berater die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge darzustellen. Kommt man darüber nicht zu einer Einigung, findet ein persönliches Gespräch aller Beteiligten gemeinsam mit dem Experten der Kammer statt. "Ist man mit dem Ergebnis nicht zufrieden, kann man hinterher trotzdem noch klagen", erklärt Schmidt-Kesseler. Ärger mit Steuerberater - ELSTER Anwender Forum. Schritt 5: Klage einreichen Nutzt alles nichts, muss man vor Gericht ziehen. Die Verfahren sind häufig teuer und langwierig, man wartet unter Umständen also jahrelang auf eine Entscheidung. "Leider ist es selbst für Fachleute oft gar nicht so einfach zu entscheiden, ob tatsächlich ein Fehler des Steuerberaters vorliegt", sagt Nora Schmidt-Kesseler.
Liegen die Steuerunterlagen erstmal beim Finanzamt, ist der Schaden meist nicht mehr zu vermeiden. Die Ermittlungen der Behörden richten sich immer gegen den Steuerpflichtigen. Ob der Berater einen Fehler gemacht hat, interessiert im Finanzamt niemanden. Darum heißt es vorsorgen. "Ganz wichtig ist es, den Aufgabenbereich des Steuerberaters klar zu umgrenzen", rät Fachanwalt Lenzen. Das macht man am besten in einem Vertrag, der die einzelnen Punkte regelt. Wer unerfreuliche Post vom Finanzamt bekommt, sollte sich aber erstmal selbstkritisch prüfen. Ärger mit dem steuerberater 1. Oftmals liegt der Fehler nämlich nicht beim Berater sondern beim Mandanten selbst. Und dafür haftet keine Versicherung.