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Kaiser Karl V. hielt sich in der Reformationszeit lange außerhalb des Reiches auf, weil er Kriege gegen Frankreich und das Osmanische Reich führte. Daher konnte er sich zunächst kaum mit der Reichspolitik beschäftigen. Begünstigt wurden Martin Luthers Schriften von der Erfindung des Buchdrucks und der Bildungsbewegung der Humanisten. In den deutschen Städten entwickelte sich unterdessen ein Frühkapitalismus, durch den sich Nahrungsmittel verteuerten und Arbeitslöhne geringer wurden. Verlauf und Zusammenfassung der Reformation durch Martin Luther. Religiöse Spannungen gingen also mit sozialer Not der Arbeiter und Bauern, die durch Steuern, Abgaben und Leibeigenschaft belastet waren, einher. 1 95 Thesen Martin Luther hinterfragte die Misstände der römisch-katholischen Kirche, die sich durch Ablasshandel und Simonie immer korrupter zu entwickeln schien. Ausschlaggebend war die Vorgehensweise des Erzbischof Albrecht von Brandenburg, der nun neben der Magdeburger auch das Mainzer Erzbischofsamt erlangen wollte, um zum Kurfüst aufzusteigen. Da eine mehrfache Amtsausübung aber gegen das kanonische Recht verstieß, versuchte er bei Papst Leo X. eine Sondergenehmigung zu erkaufen.
Seit dem 11. Jahrhundert hatte sich die Kirche mehr und mehr in eine Klerikerkirche verwandelt, Laien waren konsequent abgedrängt worden. Aus dem Papsttum war ein Renaissancefürstentum geworden, die… Mit dem 31. Oktober 1517 beginnt die Reformationsgeschichte: Martin Luther schlägt seine 95 Thesen mit kritischen Fragen an die Ablasspraxis an die Wittenberger Schlosskirche. Auch wenn diese Szene… Seit 1555 beherbergte das Reich zwei – bald wird sich zeigen: drei – Konfessionen. Und es schälten sich unter ein und demselben Dach ganz verschiedene Kulturkreise heraus. Dass der Südosten… In nie dagewesener Weise hat der Dreißigjährige Krieg Europa verheert. Es schrumpfte von vormals 16-17 Millionen Einwohnern auf rund zehn. Sein Ende markiert der Westfälische Frieden von 1648 als… Auf den Fürstenkrieg folgte der vor allem im Fränkischen zerstörerische und sehr blutige Markgrafenkrieg. Der Leidensdruck wuchs und wuchs, viele Reichstagsteilnehmer von 1555 bangten um "land und… Nach Luthers Ansicht kam der Mensch anders "in den Himmel" als nach traditioneller Auffassung.
Christen waren nach der Rechtfertigungslehre nicht von der Gnade durch die Kirche und derer Priester abhängig. Die Kirche ist im Wesentlichen die Gemeinschaft der Gläubigen und nicht eine vom Papst regierte heilige Organisation. Die nicht aus der Bibel zu begründenden kirchlichen Vorschriften brauchen daher nicht befolgt zu werden. Hauptsache ist die Verkündigung des Evangeliums, d. h. der guten Nachricht von der Liebe und Vergebung Gottes. 5a) Verlauf der Reformation: Die Ausformung der landständischen Verfassung, die in dem sich bildenden Flächenstaat, der militärisch bedroht wurde (Türken), vor sich ging, bot den politischen Rahmen für die Durchsetzung der Reformation, aber auch für ihre Überwindung. Auf eine 1. Phase der freien Bewegung, die Ferdinand I. ab 1524 durch drakonische Strafandrohungen zu beherrschen suchte, folgte (bis gegen 1550) die Erschöpfung des bestehenden kirchlichen Systems. Dabei waren auch wirtschaftliche Gründe (Erschöpfung der Stiftungen, Priestermangel, Lebensstandard) von Bedeutung.