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Ruth Marten begann in den 1970er Jahren als Tattoo-Künstlerin und war in den folgenden Jahren als Illustratorin für verschiedene Verlage und amerikanische Zeitschriften tätig. Nach einer umfangreichen Serie, die ihre Faszination für Haare als Motiv und Textur belegt, begann sie 2006 Postkarten, Stiche und Illustrationen der vergangenen Jahrhunderte zu übermalen oder für Collagen zu nutzen, wobei die absurde und abgründige Fantasie der Künstlerin verzaubert und verblüfft. Der Band zeigt erstmals einen umfassenden Einblick in das Werk der New Yorker Künstlerin Ruth Marten, die in den letzten Jahren durch ihre überraschenden, teils witzigen und teils subversiven Übermalungen alter Drucke international bekannt geworden the beginning of her career, Ruth Marten adopted an unconventional pictorial medium: tattooed human skin. After an extensive series with which she indulged in another fascination, namely hair as a motif and texture, she discovered yet another source of inspiration: postcards, engravings and illustrations from past centuries.
Archiv Strähnen auf Männerglatzen, absurde Turmfrisuren, behaarte Gestalten: In den Arbeiten der US-amerikanischen Künstlerin Ruth Marten spielen Haare eine zentrale Rolle. Nun zeigt das Max Ernst Museum eine Retrospektive ihres Werks - erstmalig in Europa. Eine Fantasiewelt, oft etwas böse, immer sehr lustig: "Intimate" von Ruth Marten aus dem Jahr 1997 (Ruth Marten) Was für eine Mähne! Verzweifelt versucht Ruth Marten, ihre graue Krause mit einer Spange zu bändigen. Immer wieder schiebt sie ein paar widerspenstige Strähnen an ihren Platz zurück. Diese Lockenpracht ist für Ruth Marten Schicksal und Fügung zugleich. Denn Haare haben die heute 69-Jährige zur Künstlerin gemacht. "Nun, ich habe lustiges Haar, es ist sehr lockig. Ich wuchs in den 60er Jahren auf, als jeder seine Haare glättete. Haare waren damals ein Hinweis auf gesellschaftliche Zugehörigkeit. In meinen Zeichnungen von Menschen habe ich immer damit gespielt. Und dann sagte ich an einem bestimmten Punkt: Vergiss die Leute, und ich interessierte mich nur noch für die Darstellung von Haaren.
Bereits der Titel "Fountains & Alligators" verspricht etwas Geheimnisvolles und Ruth Marten erfüllt diese Sehnsucht nach etwas Neuem, Mythischen und Märchenhaften. Die Ausstellung verbindet auf literarische und poetische Weise das Alte und das Neue in ungewöhnlicher Form. Es ist die zweite Einzelausstellung der New Yorker Künstlerin (*1949) in der Galerie van der Grinten in Köln. Begleitend zur Ausstellung erschien ein anschaulicher Katalog. Gezeigt werden 30 Bilder, deren Details mit Hilfe von ausgelegten Lupen näher betrachtbar werden. Ruth Marten "No. 893″, Aquarell und Collage, 2015 Durch das Eintreten in die Ausstellungsräume, betritt der Besucher eine andere Welt. Eine Märchen- und Geschichtenwelt mit Figuren aus dem 19. Jahrhundert, Fontänen und auch Alligatoren. Die kleinen und fein gearbeiteten Bilder wirken, als seien ihre Hauptdarsteller aus den Romanen von Jane Austen oder der Brontë Schwestern entnommen und mit Alligatoren zusammen gebracht worden. Hört sich schon einmal skurril an.