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Günter Franzmeier und eine Günter-Franzmeier-Puppe © APA/ROBERT JAEGER Lessings Klassiker "Nathan der Weise" als bemühtes Plädoyer für mehr Toleranz am Wiener Volkstheater. Wie aktuell könnte das sein! Terroristen, die unter dem Deckmantel der Religion unschuldige Menschen in den Tod reißen. Nathan der weise 2017 photos. Giftgaseinsätze und Bombardements, die ebenfalls oft im Namen des "Glaubens" geführt werden. Kaum ein Stück trifft den Nerv der Zeit wohl besser, als Gotthold Ephraim Lessings Jahrhundert-Klassiker "Nathan der Weise". Ein in Blankversen geführtes Plädoyer für mehr Toleranz zwischen den Menschen und den Glaubensgemeinschaften. Sehr erbaulich Ein starker Stoff also, den Regisseur und Puppendesigner Nikolaus Habjan da im Wiener Volkstheater in Händen hatte, der in der szenischen Umsetzung allerdings erstaunlich brav, fast wie ein gutbürgerliches Erbaungstheater herüberkommt. Auf einer Drehbühne – die Schäden diverser brutaler Kriegshandlungen sind sichtbar – siedelt Habjan die Geschichte rund um den Juden Nathan, den Muslim Saladin sowie den christlichen Tempelherrn an.
Und mehr Musik aus dem Projekt bei Matthias Schubert.
Das im Jahr 1779 veröffentlichte Drama ist im 12. Jahrhundert angesiedelt. Im Mittelpunkt des Werks steht die Ringparabel, ein Gleichnis, mit der Nathan, ein reicher und als weise geltender Jude, auf die Frage des Sultans Saladin, welcher der drei gro- ßen Religionen (Christentum, Judentum und Islam) der Vorzug zu geben sei, antwortet. Die durchaus gelungene Regie von Stefan Zimmermann hinterlässt dennoch einen zwiespältigen Eindruck. Zimmermann möchte durch eine unaufdringliche Aktualisierung den Bezug zur Gegenwart herstellen. Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (2017, Taschenbuch) online kaufen | eBay. Für ihn gehe es unter anderem »um die Blindheit durch den Wahn und den religiösen Fundamentalismus«, sagt er. Dabei wird die Original-Vorlage intelligent gestrafft, die Handlung damit aus der heutigen Sicht begreifbar gemacht. Die Worte sollen nach dem Willen der Regie nicht zelebriert werden. Das Ganze gewinnt dadurch tatsächlich an innerem Tempo. - Anzeige - Bei der Inszenierung wird die Geschichte in die Moderne geholt. Ein Teil der zu hö- renden Geräusche und Klänge sind Originalaufnahmen aus Jerusalem.