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Nicht nur Carols gestrengen Vater erwartet das Chaos. Als unerwartet der Antiquitätenhändler in der Türe steht, eine Nachbarin durch Alkohol hochprozentig indisponiert ihren Scharfblick verliert und die noch keineswegs ausrangierte Exfreundin von Brindsley auf den Plan tritt, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Der Mann vom Elektrizitätswerk kommt definitiv zu spät. Oder zu früh, zumindest für Brindsleys lichtscheues Treiben. » WIEN / Volkstheater: KOMÖDIE IM DUNKELNOnline Merker. Dem britische Dramatiker Peter Shaffer gelang mit seiner 1965 am Londoner National Theatre uraufgeführten Komödie im Dunkeln der internationale Durchbruch. Das Vergnügen an den Verwicklungen wird durch eine ästhetische Petitesse gesteigert: Herrscht im Stück Dunkelheit, sind die Vorgänge in Brindsleys Studio nicht für die Figuren, wohl aber für die Zuschauer sichtbar. Regie führt Christian Brey, der bereits an großen deutschsprachigen Häusern inszenierte, so in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, Bochum, Düsseldorf und zuletzt in Linz. Brey gehörte von 2009 bis 2011 zum Team der Late-Night-Show von Harald Schmidt.
Der Regisseur Christian Brey unterstützt diese dramaturgisch schon höchst ausgefeilte Szenerie noch durch jede Menge Slapstick, die zum größten Teil von Thomas Frank in der Rolle des erfolglosen Künstlers Brindsley getragen wird. Frank hat am Volkstheater die komödiantischen Rollen gebucht und beeindruckt vor allem durch seinen körperintensiven Einsatz auf der Bühne. Dabei legt er einen stuntreifen Treppenabgang hin, stolpert halsbrecherisch über Möbel, stranguliert sich beinahe am Kabel einer Stehlampe und verliert ungeschickt immer wieder das Gleichgewicht bei der Handhabung von monströsen 60er-Jahre-Sitzsäcken. In dem Haus, in dem sein Appartment liegt, ist der Strom ausgefallen. Seine Wohnung hat er ungefragt mit wertvollen Antiquitäten seines schwulen Nachbarns Harold Gorringe, einem Antiquitätenhändler, ausgestattet. Komödie im dunkeln volkstheater bautzen. Die unautorisierte Möbelleihe soll Brindsleys zukünftigen Schwiegervater, einen pensionierten Militär, beeindrucken. Aber auch einen mysteriösen Kunstmezän, der von Brindsleys Arbeiten begeistert ist und sich zu einem Besuch angekündigt hat.
Dazu hat er sich nicht nur unerlaubter Weise die – besseren als die eigenen – Möbel seines begüterten Nachbarn Harold ausgeborgt, sondern auch seine Verlobte Carol vergattert. Die wiederum hat ihren gestrengen Vater im Schlepptau, doch noch bevor die beiden Gäste eintreffen, gibt es einen Kurzschluss und damit Stromausfall. Man tappt durch die Finsternis. Als unerwartet Harold in der Tür steht, eine Nachbarin durch Alkohol hochprozentig indisponiert ihren Scharfblick verliert und die noch keineswegs ausrangierte Exfreundin von Brindsley auf den Plan tritt, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Zu guter (? ) Letzt kommt auch noch der Mann vom E-Werk, Schupanski, ein russischer Emigrant. Klar, für wen er gehalten wird … Bei vollem Licht kann's ganz schön finster sein: Thomas Frank und Sebastian Pass. Komödie im Dunkeln - Wittelsbacher Land Verein. Bild: © / Volkstheater Exfreundin Clea neigt zu Handgreiflichkeiten: Thomas Frank, Birgit Stöger und Stefan Suske. Bild: © / Volkstheater Am Volkstheater wird sich in all diesen Irrungen und Wirrungen nicht geschont.
Da wird gegen Wände gelaufen und über Stühle gestolpert, aneinander vorbeigehastet und -geredet. Shaffers Komik entsteht, weil man selber bei Licht sieht, wo die Schauspieler vorgeben ebendieses nicht zu tun. So entsteht Slapstick vom Feinsten. Tempo und Timing stimmen. Allen voran hat Thomas Frank als Brindsley den Turbomotor angeworfen, spielt sich außer Atem und legt regelrechte Stunts hin, sogar einen Sturz über die Treppe. Auch das übrige Ensemble agiert entfesselt, so überdreht die Handlung, so auch dessen Mimik und Gestik. Homepage von Aichacher Volkstheater - Aktuelles. Nadine Quittner gibt eine naive Carol, Stefan Suske ihren militärisch zackigen Vater Colonel Melkett. Brillant auch Steffi Krautz als Nachbarin Miss Furnival und Sebastian Pass als mehr oder minder geheimer Brindsley-Liebhaber Harold. Mit Birgit Stöger als durchgeknallter Exfreundin Clea nimmt der Komödienkarren noch einmal mehr Fahrt auf, nun wird sich nicht nur gezankt, sondern auch gerauft, bis Sebastian Klein endlich als unerwartet kunstsinniger Schupanski auftritt.
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Wie kann es dazu? Christian Brey: Über das Theater. Harald Schmidt ist ja Schwabe und hat in Stuttgart Schauspiel studiert. Bevor er als Anfänger nach Augsburg ging, arbeitete er als Statist am Staatstheater Stuttgart. Ein großer Traum von ihm war, dort einmal zu spielen. Er stand dann tatsächlich dort auf der Bühne – mit einem Kabarettprogramm. Das war ein Benefiz-Abend für ein Kinderkrankenhaus. Weil ich schon immer ein großer Fan von ihm war, hab ich mir das angeguckt. Ich war als Schauspieler am Staatstheater engagiert. Komödie im dunkeln volkstheater spielplan. Danach lernten wir uns in der Kantine kennen. Und dann ist die Idee entstanden, dass er tatsächlich am Staatstheater eine Produktion macht. Er wollte einen Elvis-Presley-Liederabend wiederauferstehen lassen, den er als Schauspielschüler gefühlte 50 Mal, wie er sagte, gesehen hat. Ich wollte unbedingt mitmachen. Mein Problem ist aber, dass ich nicht singen kann. Ich habe mich daher angeboten, den Abend szenisch einzurichten. So kam ich im Herbst 2007 über "Elvis lebt.