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Wenn man hört, dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Haiangriffs bei 1: 3. 748. 067 liegt, ist diese Zahl für das Gehirn einfach zu abstrakt, um darauf emotional zu reagieren. (Auch die Tatsache, dass Menschen jährlich etwa 100 Millionen Haie töten, kann schwer zu fassen sein. ) Mit anderen Worten ist es also höchst unwahrscheinlich, dass man von einem Hai gefressen wird. Viel eher könnte man durch einen Hundeangriff, einen Blitzeinschlag oder einen Autounfall sterben. Auch Krebs und Herzkrankheiten sind als Todesursachen deutlich wahrscheinlicher. Aber die extrem geringe Wahrscheinlich für den "Tod durch Hai" spielt emotional gesehen keine Rolle. Wir hören das Wort "Hai" und denken oft einfach sofort "Angriff". "Wir können Angst zwar fühlen und interpretieren, aber das eigentliche Gefühl der Angst können wir nicht kontrollieren" so Chapman. Aber was kann man tun, um seine Angst vor Haien zu überwinden? Es gibt durchaus ein paar Möglichkeiten, um etwas gegen die Angst vor Haien zu tun.
Kurz gesagt: Menschen stehen nicht auf dem Speiseplan. Ropeik zufolge macht uns eher die Vorstellung Angst, wie ein Hai uns töten könnte. Der Gedanke daran, von einem fünf Meter langen Tigerhai lebendig gefressen zu werden, ist ziemlich schmerzhaft – und wir fürchten uns vor der Möglichkeit, dass wir durch einen Haiangriff sterben könnten. Tatsächlich ist es viel wahrscheinlicher, dass uns der Getränkeautomat im Büro erschlägt oder auf einer Weide eine Kuh auf uns fällt. Aber Ängste haben nicht zwingend etwas mit Tatsachen zu tun, und unsere Angst vor einem Haiangriff ist eher in unseren Emotionen verankert als in der Realität. Am meisten fürchten wir uns davor, die Kontrolle zu verlieren. Wenn man in Haigewässern schwimmt, will man einfach nicht, dass man von den Kiefern eines mysteriösen Raubtieres gepackt wird, welches das eigene Schicksal besiegelt. "Der Gedanke, von einem Tier gefressen zu werden, das die Kontrolle über die Lage hat, ist ein weiterer Faktor", so Ropeik. "Es geht eher um das Wesen der Erfahrung, nicht per se um den Akteur. "
Fast alle übrigen gehen zu gleichen Teilen auf das Konto des nur geringfügig kleineren Tigerhais ( Galeocerdo cuvier) sowie des Bullenhais ( Carcharhinus leucas), der bis zu dreieinhalb Meter erreicht und dafür bekannt ist, sich oft im Bereich von Flussmündungen aufzuhalten und manchmal sogar viele km weit flussaufwärts ins Landesinnere zu schwimmen. Nur drei Tote wurden anderen Arten, dem Makohai ( Isurus oxyrinchus) und dem Weißspitzenhochseehai ( Carcharhinus longimanus), zugeschrieben. Letzterer wird von vielen Autoren als besonders gefährlich beschrieben. Er gilt jedoch als reiner Hochseefisch, so dass Begegnungen z. mit Schwimmern entsprechend selten sind. Abbildung 3: Todesopfer der letzten 20 Jahre (N=89) differenziert nach Haiart Unterschiedliche Überlebenschancen Aber selbst die Angriffe der drei "Haupttäter" wurden meist überlebt. Während beim Bullenhai jeder sechste dokumentierte Angriff tödlich verlief, war es beim Tigerhai jeder vierte. Und selbst Angriffe durch den Weißen Hai endeten "nur" jedes dritte Mal tödlich.