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Aber auch die schottischen und nordeuropäischen Walfänger- und Fischfangflotten nahmen großen Einfluss auf die Entwicklung der Shantys, genauso wie die Besatzungen der Handelsschiffe (Kauffahrer) auf den Fernrouten nach Übersee. Aber auch die Lieder aus den jeweils besuchten Ländern bzw. Herkunftsländern der Matrosen spielten eine Rolle, denn man kannte keine Scheu bei der Übernahme fremder Melodien. Gesungen wurde, was gefiel, und die Texte wurden einfach verändert oder angepasst. Selbst Kinderlieder wurden adaptiert (etwa Down by the sea, where the watermellows grow). Musik: Das Comeback der Seemannslieder: Warum Shantys plötzlich wieder auf der Erfolgswelle segeln | SÜDKURIER. Zweck der Shanties Der ursprüngliche praktische Zweck des Shanty als Arbeitslied stand bei den Seeleuten immer an erster Stelle. Sprachliche und musikalische Aspekte spielten dagegen kaum eine Rolle. Es war allein wichtig, dass der Shanty die Arbeit unterstützte. Der Shantyman konzentrierte sich darauf, den Arbeitstakt zu bestimmen und die Matrosen mit seinen improvisierten Texten anzuspornen und zu unterhalten. Typen Die Einteilung der verschiedenen Arten des Shanty wird, je nach Sichtweise und Erfahrung, unterschiedlich interpretiert.
Shantyman = Vorsänger Crew = Chor Die verschiedenartigen Arbeiten auf dem Schiff verlangten auch verschiedene Formen des Arbeitsgesanges und so unterscheidet man mehrere Gruppen von Shantys: Top Shantys beim Straffen von Tauen: Short-Haul-Shanty amerikanisch auch Short-Drag-Songs genannt, sind eine Art "Hau-Ruck-Lieder", die gesungen wurden wenn es galt, das Tau in kurzen, kräftigen Zügen zu straffen. Einem einzeiligen Solo des Shantyman antwortet der Chor mit einem einzeiligen Refrain. Warum singen plötzlich alle Shantys? - Kultur - Badische Zeitung. Dieser besteht in vielen Short-Haul-Shantys nur aus einem kurzen Arbeitsruf, wobei auf dem letzten, herausgepressten Wort der Zug (pull) ausgeführt wird. Beispiel: Nr. 12 Boney was a warrior (auch als Halyard möglich) Santys für das Hissen von Segeln Halyard-Shanty auch Fall-Shanty genannt, wurde gesungen, wenn das länger ausholende Ziehen beim Segel setzen begleitet werden sollte. Der Matrose blieb an Ort und zog das Tau ruckartig durch die Faust. Short-Haul-Shantys wurden auch für diese Arbeit sehr häufig gesungen, da sie sich dazu sehr gut eignen.
Wann sie nach Hause zurückkönnen, ist für die meisten ungewiss. Ob die Gestrandeten einen »Wellerman« singen? Eher nicht.
Dass das Genre des Shantys ausgerechnet in der Corona-Zeit eine unglaubliche Renaissance erlebt, liegt wohl auch am Element des Archaischen. Eine Crew, weit draußen auf See, im Angesicht eines aufziehenden Sturms – so fühlt sich das doch gerade für viele Menschen im Lockdown an. Für den Shanty braucht es keine Instrumente. Schiefe Töne sind sogar erwünscht. Was sind shanties die. Das alles ist so bodenständig, so authentisch und ehrlich und passt in eine Zeit, in der sich viele einsam fühlen. Alle sitzen in einem Boot, alle ziehen an einem Tau. Jedenfalls für die Dauer eines »Wellerman«. Vom Walfänger zum Streaming Die Geschichte dieses Shantys reicht fast zwei Jahrhunderte zurück, bis zur Reederei der Weller Brothers. Die Gebrüder waren 1823 aus dem südenglischen Folkestone nach Sydney ausgewandert und hatten binnen wenigen Jahren von Australien und Neuseeland aus ein kleines Imperium aufgebaut, vor allem durch Walfang. Auf einem der Weller-Schiffe, der »Lucy Ann«, soll der spätere Schriftsteller Hermann Melville, Autor von »Moby Dick«, als Matrose geschuftet haben: ein Weller-Angestellter, also ein »Wellerman«.