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Lange Lagerung in Sherry-Fässern! Starke Reduktion im Fass und daraus folgende Konzentrierung von Süße und Aroma! Noch höherer PX-Fass-Anteil! Extra sanft durch lange Lagerung! Alles bekannte Floskeln, wenn es um Süße im gelagerten Rums geht. Und mehr als das – auch durchaus gängige Verkaufsargumente. Der Geschmack ist süß heutzutage – Herr Meyer illustrierte dies kürzlich am Beispiel Tonic. Und dies schlägt sich auch auf den Charakter vieler Rums nieder, insbesondere der Schnelldreher. Rum ohne zucker full. Botucal (ehemals Diplomatico) Reserva Exclusiva, Zacapa, Dictador, um nur drei zu nennen. Alles Kandidaten, die ihren Charakter mit einer soliden Portion gefälliger Dessert-Süße begleiten. Die Liste der süßen bis sehr süßen Kandidaten ist lang und, so scheint mir, wird immer länger. Schon lange habe ich keinen neuen Melasse-Rum mehr probiert, der sich aus der grauen Masse abzuheben wusste. Einzige erfreuliche Ausnahme sind hier in der Regel Abfüllungen unabhängiger Abfüller. Oft weniger dunkel, immer weniger süß und dementsprechend vor allem eines: weniger gefällig – und damit sicherlich deutlich schwieriger zu verkaufen.
/ Liter Diplomatico / Botucal Reserva Exclusiva: 41 gr. / Liter Zacapa XO: 26 gr. / Liter Angostura 1919: 14 gr. / Liter Die Zugabe von Zucker zu Spirituosen ist in Deutschland nur grob geregelt, weltweit dürfte es massive Unterschiede geben. Im Cocktailforum ist eine Debatte darüber in Gange, dort werden einige rechtliche Aspekte angeschnitten. Was hat diese starke Zuckerzugabe zur Folge? In einem Liter El Dorado 12 steckt die Zuckermenge von fast 12 Zuckerwürfeln. Ab 100 gr. / Liter ist bereits die definitorische Grenze eines Likörs erreicht… El Dorado 12 Wohin führt uns dieses Wissen? Oder, zugespitzter formuliert: Ist die Zuckerzugabe zu Rum überhaupt problematisch? Geschmack ist am Ende des Tages entscheidend – wenn dies der Geschmack des Mainstreams ist, warum dagegen protestieren? Warum findet sich immer mehr Zucker im Rum? Rumpanscher aufgedeckt!. Eine denkbare Argumentation, aber meines Erachtens ist ein Punkt elementar: Geld soll für Qualität bezahlt werden. Immer gern – und: gut so! Aber wenn man den Konsumenten glauben machen will, sein neuer Sipping Rum – in diese Kategorie soll "Premium"-Rum ja mehr und mehr vorstoßen – sei so sanft und mild, und diese beiden Attribute sind im Massenmarkt sicherlich nach wie vor absolut entscheidend, da er lange gelagert wurde usw. usf. – dann ist es am Ende eine Lüge.
Denn der süße, weiche Geschmack kommt vom zugesetzten Zucker… Die hohe Zuckerzugabe beim Rum ist wie mit hoher Dosage beim Champagner. Wenn das Produkt gut und ehrlich gemacht ist, wird man die zusätzliche Süße nicht brauchen. Sie kaschiert, verdeckt und macht gleich. Rum wird langweilig! Wissenswert - die Zuckerung von Rum | Schnapsblatt. Denn einer schmeckt wie der andere. Zeit also, sich noch mehr den Fassstärken und den unabhängigen Abfüllern (wie Cadenheads, Duncan Taylor, Velier, Bristol Classic, Caroni…) zu widmen. Denn süßen Mainstream gibt es genug…
Meines Erachtens führt diese starke Süße leider mehr und mehr zu Charakterlosigkeit. Wo sind die Ecken und Kanten, die Rum so einzigartig machen? Abpoliert, weggeschoben, unter Süße begraben. Hinter Zucker kaum noch zu erkennen… Woher diese starke Süße kommt, wird immer wieder Thema der Diskussion. Die oben angeführten Erklärungsversuche sind gängige Bekannte in diesen Gesprächen. Spannenderweise listen die schwedischen und finnischen Alkoholaufsichten Zuckerzugaben in Spirituosen auf. Folgende Zahlen tauchten Ende des vergangenen Jahres im Refined Vices Forum auf. Navy Island - Rum-Genuss ohne Zuckerzusatz | Schnapsblatt. Teilweise unterscheiden sich die Zahlen und sie sind auch nicht aus erster Hand von offizieller Seite veröffentlicht. Wir sind bemüht, fixe, offizielle Zahlen zu bekommen. Auch bei den Alcademics wurde das Thema bereits verhandelt. Diesen Zahlen folgend ergibt sich ein meines Erachtens krasses Bild in einer Szene, die sich mehr und mehr Aspekten von regional, saisonal und handgemacht verschreibt, um die oberen Segmente zu bedienen: El Dorado 12 Jahre: 41 gr.
Mecker-Attacken zeigen Wirkung Ich bin genervt. Seit ich keinen Zucker mehr esse, scheint sich mein Umfeld quasi von nichts anderem mehr zu ernähren. Ständig mampft jemand Ungesundes in meiner Nähe. Ich gönne mir ein paar Kokoschips. Und schon steht ein Kollege neben mir, zieht die Augenbrauen hoch und fragt im Oberlehrerton: "Na, ist da auch wirklich kein Zucker drin? " Ich hab genug. "Mann, halt die Klappe! ", schreie ich ihn an. Er schaut verdutzt und trottet mit einem genuschelten "Ist ja schon gut" wieder davon. Der Zuckerentzug schlägt auf meine Stimmung. Insbesondere, wenn ich ständig die leckersten Dinge vor Augen habe, sie aber nicht essen darf. Anfangs haben mich einige Kollegen auch gerne mal gezielt provoziert, indem sie mir Schokoriegel unter die Nase hielten. Mittlerweile hat das aufgehört. Scheint, als hätte meine Pöbelreaktion gewirkt. Einfach gesund leben In diesem FOCUS Gesundheit lesen Sie, wie Sie leichter abnehmen, Entspannung finden, kräftiger und fitter werden. Rum ohne zucker online. Plus: die besten Ärzte.
Es verhält sich mit der mangelnden Transparenz ebenso wie mit den Altersangaben, denn nicht jeder Rum umfasst ausschließlich Destillate, die so lang wie im Produkttitel/auf dem Label angegeben reifen durften. Der Zucker im Rum wird meist verschwiegen, obwohl man den Zuckerzusatz manchmal sogar herausschmeckt. Warum wird Rum Zucker zugesetzt? Das Ironische ist, dass man es den Konsumenten zu verdanken hat, dass sich ein erhöhter Rum Zuckergehalt von der Ausnahme zur Regel entwickelt hat. So genießt Rum das Image einer relativ süßen, dunklen Spirituose. Eben jenes süße Profil ist einfacher und günstiger zu erzielen, wenn man statt einer langen Lagerung oder kunstfertigen Herstellung zu einer Hinzugabe von Zucker greift. Süßer Rum ist beliebt, bei Einsteigern wie bei all jenen, die sich oft Rum gönnen oder damit Drinks mixen. Rum ohne zucker und. Es sind mehrheitlich die Puristen oder echten Kenner, die den generell angebotenen Rum aus der Karibik zu süß finden und das nur schwer nachvollziehbare Nachzuckern von Rum beanstanden.