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Einen Tag nach dem 80. Geburtstag von Bruno Steinhoff erschien gestern im "Handelsblatt" ein durchaus seltenes Interview: Nicht etwa mit dem Firmengründer persönlich, sondern mit Manager Markus Jooste. Dabei sprach der 56-jährige Miteigentümer unter anderem über die jüngsten Vorwürfe des "Manager Magazins", der gesamte Konzern sei auf Treibsand aufgebaut und stritt diese vehement ab: "Steinhoff ist das Geschäft von Unternehmern und dies ist kein Schaulauf von Quartalsbericht zu Quartalsbericht. " Wer so etwas suche, solle nicht in Steinhoff investieren. "Wir pflanzen jeden Tag neue Bäume, und in 30 Jahren ernten wir. Uns kommt es auf die lange Sicht an, nicht auf die Gewinne im nächsten Vierteljahr", erläutert Markus Jooste im Gespräch mit dem "Handelsblatt". Anleger fordern Milliarden im Steinhoff-Skandal - Wirtschaft - SZ.de. Mit derzeit 12. 000 Läden, 130. 000 Beschäftigten und rund 20 Mrd. Euro Umsatz in 32 Ländern hat Jooste den niedersächsischen Möbelhersteller aus Westerstede bei Oldenburg zu einem weltweiten Konsumkonglomerat gemacht. Zuletzt wurde genau dieses riesige Geflecht von Tochter- und Unternehmensgesellschaften und deren mangelnde Transparenz kritisiert.
Auf Knopfdruck zieht sich Europa zurück und macht Platz für die Welt. Steinhoff berichtet von den Anfängen der Expansion, als wäre es gestern gewesen: vom Zustand der ersten Produktionsstätten in Polen, von chinesischen Geschäftspartnern, die ihn einmal betrogen haben. Der Aufbau der Unternehmensgruppe war kein glatter Durchmarsch. Die Unermüdlichkeit und Beharrlichkeit einer Unternehmerpersönlichkeit stehen dahinter. "Wenn man eine Aufgabe hat, muss man sich der auch stellen. " Damit ist schon fast alles gesagt, was es nach Steinhoffs Meinung zu seiner eigenen Leistung zu sagen gibt. Fast: "Und dann muss man sich noch überlegen, in welcher Liga man spielen will. Wenn man ganz oben dabei sein will, fordert das eben einen anderen Einsatz als in der Regionalliga. Von einem, der auszog... - wir. " Bruno Steinhoff spielt selbstverständlich Bundesliga. Steinhoff International deckt heute in der Möbelbranche die gesamte Wertschöpfungskette von Rohstoffgewinnung über Herstellung, Transport & Logistik bis hin zum Vertrieb in Groß- und Einzelhandel ab.
Analysten der Commerzbank sehen Potenzial bis 5, 80 Euro für 2016. Stoppkurs bei 4, 74 Euro beachten.