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/ 4. Januar 2018 / + / 31. Dezember 2020 / + / 3. Januar 2022 / (mir) Interessanterweise habe ich dieses Zitat+Gedicht zu Beginn 2018 bereits in "Die-Stadtredaktion" gestellt. War jenes 2017 eigentlich so schrecklich? Soll heißen: Das vergangene Jahr ist für uns Menschen sehr oft das grausigste, das wir je erlebt haben. Und dann erst das Jahr, das Heinrich Heine meinte (18.. )? Man sieht – alles ist relativ. 3. Januar 2022 – Und wieder habe ich das Heine-Zitat hervorgekramt. Wir befinden uns jetzt im 2. bzw. Corona-Jahr. Und wieder ist das Heine-Zitat überaus trefflich. Es ist quasi ewig zeitlos – und Heinrich H. war ein exorbitant kluger Dichter. bild: deutschlandfunk "Ich schreibe diese Zeilen in den letzten Stunden des scheidenden bösen Jahres. Das neue steht vor der Türe. Möge es minder grausam sein als sein Vorgänger! […] Ich wünsche den Dummen ein bißchen Verstand und den Verständigen ein bißchen Poesie. […] Den Reichen wünsche ich ein Herz und den Armen ein Stückchen Brot. Vor allem aber wünsche ich, daß wir in diesem neuen Jahr einander sowenig als möglich verleumden mögen. "
Quelle: Heine, Essays II: Über Frankreich. Zweiter Teil. Lutetia, LIII. Originaltext Heinrich Heine (1797 – 1856), genannt auch Harry Heine, deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. (wikipedia) Schon früh wird ihm klar, was er eigentlich möchte: Schreiben und sich für Freiheit und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Heine wird Lyriker, Essayist, Journalist und politischer Kommentator. Heftig attackiert er die unheilige Allianz von Thron und Altar, "jene Missgeburt, die man Staatsreligion nennt", so der Schriftsteller: "Ich spreche von jener Religion, die durch die Lehre von der Verwerflichkeit aller irdischen Güter, von der auferlegten Hundedemut und Engelsgeduld die erprobteste Stütze des Despotismus geworden ist. " (deutschlandfunk) bild: amazon Und was wäre Heine ohne seinen berühmten, oft zitierten Eingangsvers (aus den "Nachtgedanken" 1843): Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Thränen fließen… Es endet mit den Zeilen: Gottlob!
Der Tag verging in Freud und Lust, Des Nachts lag sie an seiner Brust. Als man ins Gefängnis ihn brachte, Sie stand am Fenster und lachte. Er ließ ihr sagen: O komm zu mir, Ich sehne mich so sehr nach dir, Ich rufe nach dir, ich schmachte - Sie schüttelt' das Haupt und lachte. Um sechse des Morgens ward er gehenkt, Um sieben ward er ins Grab gesenkt; Sie aber schon um achte Trank roten Wein und lachte. Heinrich Heine Geboren am 13. 12. 1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Schnittwarenhändlers Samson Heine. 1810-1814 Lyzeum Düsseldorf. 1815 kaufmännischer Lehrling in Frankfurt/Main. 1816 im Bankhaus seines vermögenden Onkels in Hamburg. Mit Unterstützung des Onkels Jurastudium in Bonn. 1820 nach Göttingen, relegiert wegen eines Duellvergehens. 1821-1823 Studium in Berlin. 1831 Reise nach Paris zum endgültigen Aufenthalt. 1835 Verbot seiner Schriften in Deutschland. Heine starb am 17. 2. 1856 in Paris.