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Darauf tut der Vater so, als ob er erst jetzt bemerken würde, dass es die Heirat ist, die der Sohn verabscheut. Ferdinand fühlt sich erkannt und will wegrennen, doch der Präsident ermahnt ihn zu der Lady Milford zu gehen, da er selbst ja sonst als Lügner dastehen wird. "Wenn ich auftrete, zittert ein Herzogtum. Laß doch sehen, ob mich ein Starrkopf von Sohn meistert" – Alle Leute fürchten sich vor der grausamen Herrschaft des Präsidenten, und der Sohn will ihm trotzen? Nun weiß der Vater, dass es stimmt, was Wurm ihm zugetragen hat, und somit schmieden beide finstere Kabalen, bis es so weit kommt, dass Ferdinand und Luise am Ende des Trauerspiels sterben. Schiller benutzte viele verschiedene künstlerische Mittel, um diese Szene zu gestalten. Oft werden rhetorische Fragen gestellt. Friedrich Schiller – Kabale und Liebe - 7. Szene (1. Akt) | Genius. Die Wortwiederholungen, Steigerungen und der parallele Satzbau verursachen eine große Eindringlichkeit. Die Alliteration "Geheimer Rat- Gesandtschaften- außerordentliche Gnaden" sorgt für eine gute Anschaulichkeit der Karriereleiter des Präsidenten.
Der Grund für das Zusammentreffen ist, dass der Präsident versucht seinem Sohn eine Falle zu stellen, welche er zuvor mit seinem Haussekretär Wurm besprochen hatte. Indem der Präsident seinem Sohn die Mätresse des Fürsten als Ehefrau vorschlägt, möchte er testen, wie ernst es Ferdinand mit der Beziehung zu Luise meint. Ferdinand reagiert zunächst geschockt, als er von den Heiratsplänen seines Vaters erfährt, begründet seine Fassungslosigkeit gegenüber dem Präsidenten allerdings mit seiner Ehre, welche verfallen würde, wenn er seine Zukünftige mit dem Fürsten teilen müsste. Übungsaufsatz zu I, 7 aus ´Kabale und Liebe´ von Friedrich Schiller - Textanalyse. Daraufhin kommt ihm von Walter entgegen und bietet Ferdinand eine makellose Ehefrau, die Gräfin von Ostheim an. Allerdings lehnt der Sohn auch diese wiederum ab, ohne jedoch seine Gründe preiszugeben. Durch das verdächtige Verhalten des Majors ist für den Präsidenten die Situation klar, dass sein Sohn es ernst mit Luise meint und Ferdinand ist in die Falle getappt. Doch diese Verbindung von zwei unterschiedlichen Ständen kann der Präsident nicht dulden und beruht deshalb auf seinen Hochzeitsplänen mit der Mätresse Lady Milford, da er durch diese Ehebindung noch mehr Macht am fürstlichen Hof erklimmen könnte.
Vor den Frsten? Mit welchem vor die Buhlerin selbst, die den Brandflecken ihrer Ehre in meiner Schande auswaschen wrde? PRSIDENT. Wo in aller Welt bringst du das Maul her, Junge? FERDINAND. Ich beschwre Sie bei Himmel und Erde! Vater, Sie knnen durch diese Hinwerfung Ihres einzigen Sohnes so glcklich nicht werden, als Sie ihn unglcklich machen. Ich gebe Ihnen mein Leben, wenn das Sie steigen machen kann. Mein Leben hab ich von Ihnen, ich werde keinen Augenblick anstehen, es ganz Ihrer Gre zu opfern. – Meine Ehre, Vater – wenn Sie mir diese nehmen, so war es ein leichtfertiges Schelmenstck, mir das Leben zu geben, und ich mu den Vater wie den Kuppler verfluchen. PRSIDENT freundlich, indem er ihn auf die Achsel klopft. Brav, lieber Sohn. Jetzt seh ich, da du ein ganzer Kerl bist, und der besten Frau im Herzogtum wrdig. – Sie soll dir werden – Noch diesen Mittag wirst du dich mit der Grfin von Ostheim verloben. FERDINAND aufs neue betreten. Kabale und liebe akt 1 szene 7. Ist diese Stunde bestimmt, mich ganz zu zerschmettern?
Ferdinand. Der Milford, mein Vater? Präsident. Wenn sie dir bekannt ist – Ferdinand (außer Fassung). Welcher Schandsäule im Herzogthum ist sie das nicht! – Aber ich bin wohl lächerlich, lieber Vater, daß ich Ihre Laune für Ernst aufnehme? Würden Sie Vater zu dem Schurken Sohn sein wollen, der eine privilegierte Buhlerin heirathete? Präsident. Noch mehr! Ich würde selbst um sie werben, wenn sie einen Fünfziger möchte – Würdest du zu dem Schurken Vater nicht Sohn sein wollen? Ferdinand. Nein! Kabale und liebe 1 akt 7 szene analyse. So wahr Gott lebt! Präsident. Eine Frechheit, bei meiner Ehre! die ich ihrer Seltenheit wegen vergebe – Ferdinand. Ich bitte Sie, Vater! Lassen Sie mich nicht länger in einer Vermuthung, wo es mir unerträglich wird, mich Ihren Sohn zu nennen. Junge, bist du toll? Welcher Mensch von Vernunft würde nicht nach der Distinction geizen, mit seinem Landesherrn an einem dritten Orte zu wechseln? Ferdinand. Sie werden mir zum Räthsel, mein Vater. Distinction nennen Sie es – Distinction, da mit dem Fürsten zu theilen, wo er auch unter den Menschen hinunterkriecht?
Jetzt seh ich, daß du ein ganzer Kerl bist, und der besten Frau im Herzogtum würdig. – Sie soll dir werden – Noch diesen Mittag wirst du dich mit der Gräfin von Ostheim verloben. FERDINAND aufs neue betreten. Ist diese Stunde bestimmt, mich ganz zu zerschmettern? PRÄSIDENT einen laurenden Blick auf ihn werfend. Wo doch hoffentlich deine Ehre nichts einwenden wird? FERDINAND. Nein, mein Vater. Kabale und Liebe – 1. Akt, 7. Szene - Seite 2 von 2 - Friedrich Schiller Archiv. Friederike von Ostheim könnte jeden andern zum Glücklichsten machen. Vor sich, in höchster Verwirrung. Was seine Bosheit an meinem Herzen noch ganz ließ, zerreißt seine Gute. PRÄSIDENT noch immer kein Aug von ihm wendend. Ich warte auf deine Dankbarkeit, Ferdinand – FERDINAND stürzt auf ihn zu und küßt ihm feurig die Hand. Vater! Ihre Gnade entflammt meine ganze Empfindung – Vater! meinen heißesten Dank für Ihre herzliche Meinung – Ihre Wahl ist untadelhaft – aber – ich kann – ich darf – Bedauern Sie mich – Ich kann die Gräfin nicht lieben. PRÄSIDENT tritt einen Schritt zurück. Holla! Jetzt hab ich den jungen Herrn.
O, immer noch besser, Vater, als ich krch um den Thron herum. PRSIDENT verbeit seinen Zorn. Hum! – Zwingen mu man dich, dein Glck zu erkennen. Wo zehn andre mit aller Anstrengung nicht hinaufklimmen, wirst du spielend, im Schlafe gehoben. Du bist im zwlften Jahre Fhndrich. Im zwanzigsten Major. Kabale und liebe 1 akt 7 scene.fr. Ich hab es durchgesetzt beim Frsten. Du wirst die Uniform ausziehen, und in das Ministerium eintreten. Der Frst sprach vom Geheimenrat – Gesandtschaften – auerordentlichen Gnaden. Eine herrliche Aussicht dehnt sich vor dir. – Die ebene Strae zunchst nach dem [773] Throne – zum Throne selbst, wenn anders die Gewalt soviel wert ist als ihre Zeichen – das begeistert dich nicht? FERDINAND. Weil meine Begriffe von Gre und Glck nicht ganz die Ihrigen sind – Ihre Glckseligkeit macht sich nur selten anders als durch Verderben bekannt. Neid, Furcht, Verwnschung sind die traurigen Spiegel, worin sich die Hoheit eines Herrschers belchelt. – Trnen, Flche, Verzweiflung die entsetzliche Mahlzeit, woran diese gepriesenen Glcklichen schwelgen, von der sie betrunken aufstehen, und so in die Ewigkeit vor den Thron Gottes taumeln – Mein Ideal von Glck zieht sich gengsamer in mich selbst zurck.
Der Präsident geht. Ferdinand meint, dass er sich an dem ganzen anderen Adel oder an der Ansicht seines Vaters nicht störe. Er beschließt, wieder zu Luise zu gehen. In einem Saal beim Präsidenten. 2. Personen Zitat: I, 7 Präsident: Wem zu lieb bin ich auf ewig mit meinem Gewissen und dem Himmel zerfallen? (... ) Wem hab' ich durch die Hinwegräumung meines Vorgängers Platz gemacht - eine Geschichte, die desto blutiger in mein Inwendiges schneidet, je sorgfältiger ich das Messer der Welt verberge! Auf mich fällt die Last der Verantwortung - (... ) - Du empfängst dein Glück von der zweiten Hand - das Verbrechen klebt nicht am Erbe. Ferdinand (streckt die rechte Hand gen Himmel): Feierlich entsag' ich hier einem Erbe, das mich nur an einen abscheulichen Vater erinnert. (... ) Wenn es nach deinem Kopf ginge, du kröchest dein Lebenlang im Staube. Ferdinand: O, immer noch besser, Vater, als ich kröch' um den Thron herum. Weil meine Begriffe von Größe und Glück nicht ganz die Ihrigen sind - Ihre Glückseligkeit macht sich nur selten anders, als durch Verderben bekannt.