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Auch die Auftritte von Carolin Kebekus (mit sehr viel kölscher credibility), Martin Klempnow als Robert Geiß, Lena Meyer-Landrut (die sich zum Glück nur aufs Optische konzentrierte), Helge Schneider und Bastian Pastewka als Ottmar Zittlau wussten zu überzeugen: Gerade letzterer war sehr witzig, weil er mit einem albernen Karnevalslied samt lächerlich simplem Text über die Reihenfolge der Wochentage mal eben die Primitivität herkömmlicher Karnevalslieder auf gelungene Weise parodierte. Außerdem traten neben den Höhnern auch noch die Brings auf. Wenn man einmal davon absieht, dass die meisten ihrer Hits auf immer derselben Akkordfolge basieren (vi-ii-V-I…), war der Auftritt okay wie immer, man könnte "routiniert" dazu sagen. Karneval im TV: De Prinz von Pro 7 - TV SPIELFILM. Dann war dort neben Licht aber auch noch viel Schatten, sofern man auf gute Fernsehunterhaltung aus war und deshalb nicht den deutlich niedrigeren Maßstab für Karnevalssitzungen anlegte. Da wäre der Ruhrpottler Markus Krebs, der einfach aus dem Internet und alten Witzebüchern herausgeschriebene Gags der Reihe nach vorlas.
Hier haben wir für Euch einen Bericht zu seiner ersten "TV Total Prunksitzung" im Kölner Stadt-Anzeiger von Norbert Ramme gefunden: Reiner Calmund und Carolin Kebekus im Elferrat, Lena Meyer-Landrut als Funkenmariechen und Karnevalspräsident Stefan Raab. Kann Stefan Raab jetzt auch noch Karneval? Ja, er kann. Das bewies das Multitalent jetzt bei der Aufzeichnung seiner "TV Total Prunksitzung". Als Prominente Jecken waren Helge Schneider, Brings und die Ludolfs zu Gast. Das war für viele die Frage vor der Premiere der "TV Total Prunksitzung", die am Dienstagabend im Mülheimer Studio an der Schanzenstraße aufgezeichnet wurde. Stefan Raab floppt mit Faschings-Sendung – B.Z. Berlin. Doch der Raab kann das. Mit seiner Büttenrede überzeugte Präsident Raab auf ganzer Linie. Foto: ProSieben Das mediale Multitalent, das mit Fernsehshow wie "TV Total" und "Schlag den Raab", mit Promi-Turmspringen oder der Wok-Weltmeisterschaft eine große Fangemeinde vor die Bildschirme lockt, bewegt sich auch auf dem Alaaf-Niveau gradlinig und zielsicher. Der TV-Moderator begeistert gleich in unterschiedlichen Rollen: als Sitzungspräsident, als Teil eines Krätzchen-Duos, als Reimredner und als Gesangspartner der Höhner.
Karneval-Crossover? Raab, der schon dem darbenden Eurovision Song Contest auf die Sprünge half, hält sich bedeckt. Ein Umstand spricht allerdings dafür, dass die Showsitzung eher eine Liebeserklärung an den fröhlichen Irrsinn als eine Persiflage werden soll. "Stefan ist 'ne kölsche Jung", so Markus Ritterbach. Nach sinkenden Quoten klassischer Shows wird der Chef des Kölner Festkomitees genau hinschauen, wie der private Fasching ankommt. Junge Leute suchen nämlich das Weite, wenn es um Karneval im TV geht; die Marktanteile liegen meist unter 10 Prozent. Acht Millionen Zuschauer und mehr hatten die großen Shows in den 50er- und 60er-Jahren, heute wird vor allem in den Dritten, allen voran im WDR und SWR, geschunkelt, gebützt und in die Bütt gegangen. Für ein betagtes Publikum und selten lustig. Der Tusch macht den Witz "Ob Fasching, Fastnacht, Karneval - Bayern lachen überall" und "Schwaben weißblau, hurra und helau" reimt sich nicht nur, sondern macht auch deutlich: Die Globalisierung muss draußen bleiben, wenn das Volkstheater zur närrischen Weinprobe lädt.